Mit 16 wählen

Angesichts der demografischen Entwicklung hin zu einer alternden Gesellschaft sind Maßnahmen dringend notwendig, um das Gleichgewicht der Generationen bei demokratischen Entscheidungen zu fördern. Politik wird derzeit vor allem von „Älteren“ gemacht, das Gleichgewicht stimmt nicht mehr. Darauf macht auch der Südtiroler Jugendring bereits seit Jahren aufmerksam.
Der Generationenkonflikt bricht immer wieder auf; nicht nur aktuell bei den Corona-Maßnahmen; er ist spürbar bei vielen aktuellen politischen Themen, vom Klimawandel über die Rentenabsicherung bis hin zu neuen Arbeitsmodellen und dem Grundeinkommen. „Es braucht eine neue Form der Politik, die junge Menschen in die wichtigen politischen Entscheidungsprozesse mit einbezieht und vermehrt jugendrelevante Themen in das Zentrum der politischen Debatte rückt“, begründet Tauber seine Initiative.
Tauber weiter: „Nicht erst seit der ‚Fridays for Future‘-Bewegung wissen wir, dass Jugendliche auch unter 18 Jahren an Politik und vor allem an gesellschaftlich relevanten Themen sehr interessiert sind. Dennoch haben sie relativ wenig Mitgestaltungsmöglichkeiten in unserem politischen System, da das aktive Wahlrecht den über 18-Jährigen vorbehalten ist. Junge Menschen wollen verstärkt Verantwortung für sich und die Gesellschaft übernehmen und das gilt es ihnen auch zu ermöglichen“.
Das Wahlalter zu senken ist nur durch eine Verfassungsänderung möglich. Deshalb ist der Begehrensantrag an die italienische Regierung gerichtet. Er wird diese Woche im Landtag behandelt und auch von Teilen der Opposition unterstützt. Die Forderung an die Regierung lautet, die politische Bildung weiter zu stärken und das aktive Wahlalter auf 16 abzusenken.
„Wir sind davon überzeugt, dass den jungen Leuten dies zugestanden werden muss, zumal sie die Konsequenzen für die heute getroffenen politischen Entscheidungen, über die sie nicht mitbestimmen können, tragen müssen. Eine mögliche Lösung sehen wir darin, verstärkt in die politische Bildung zu intensivieren und das Wahlalter auf 16 Jahre abzusenken. So kann es gelingen, die Jugend besser in die Politik und deren Entscheidungen einzubinden“, ist Tauber überzeugt.
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Kommentare (6)
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batman
Representative Demokratie ist die Garantie für Politiker, dass sie nach der Wahlpropaganda, ein paar Jahre tun und lassen können was sie wollen.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Democracy_(App)
schwarzesschaf
Hat die Svp angst weniger stimmen zukriegen und hofft auf die unwissende jugend
george
Mehr direkte Demokratie üben und zulassen, dann braucht es solche Anträge nicht, Herr Tauber!
hansi
Dies ist leider wie so manches eine Alibifloskel – das Wahlsystem für die Gemeindevertretung ist zb auch längst nicht mehr zeitgemäß und wäre anzupassen. Nur geht es dort leider nicht um die hohe Politik und unsere Mandatare scheren sich einen Dreck – dort geht es ja nicht um ihr eingemachtes.
Sowie auch die Quoten sind zu Überdenken ist in meinen Augen nicht förderlich und eher abwertenden – sicher hiermit einige Frauenvertretungen aufschreien; aber sind wir doch ehrlich eine kompetente Politikerin setzt sich auch so durch.
Riedl Hans-Jürgen
kirke
Ich bin für die Erhöhung des Wahlalters auf 35 und nur Menschen die auch etwas zum Gemeinwohl beitragen, dürfen wählen. Öffentliche Bedienstete gehören nicht dazu.
Das führt dann dazu, dass gesunder Menschenverstand in die Politik zurückkehrt.
staatsfeind
Es sollten nur die wählen dürfen, die am Ende des Jahres eine positive Steuerbilanz haben, d.h. mehr eingezahlt als erhalten.