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Hausärzte gegen Impfzwang

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Die Südtiroler Gesellschaft für Allgemeinmedizin stellt sich gegen den staatlichen de-facto-Impfzwang für das Gesundheitspersonal.

Der Vorstand der Südtiroler Gesellschaft für Allgemeinmedizin (SÜGAM) lehnt den Impfzwang für das Gesundheitspersonal ab.

Dies teilt die SÜGAM-Vorsitzende Doris Gatterer am Montag in einer Aussendung mit.

In der Aussendung, die von der Mehrheit des Vorstandes mitgetragen wird, heißt es:

„Vorausgeschickt sei, dass die Wirksamkeit der drei hierzulande verwendeten Impfstoffe wissenschaftlich gesichert ist. Dies legten nicht nur die Daten der jeweiligen Zulassungsstudien nahe, sondern zeigt sich auch deutlich am Rückgang von an COVID-19 erkrankten, hospitalisierten und verstorbenen Personen in Ländern mit hoher Durchimpfungsrate.

Gemeinsam mit der natürlich erworbenen Immunität nach durchgemachter COVID-19-Infektion können Impfungen zum raschen Erreichen der Herdenimmunität beitragen. Als Vorstandsmitglieder einer wissenschaftlichen Gesellschaft befürworten wir daher ausdrücklich die Anstrengungen der National- und Lokalpolitik, weiteren Impfstoff zu erwerben und zeitnah an verbliebene Risikogruppen und andere Interessierte zu verimpfen.

Da Impfungen als vorbeugende Maßnahme aber gesunden bzw. relativ gesunden Personen verabreicht werden, hat die Sicherheit von Impfstoffen einen besonders hohen Stellenwert.

Wie die Kontroverse um den AstraZeneca-Impfstoff gezeigt hat, ist es unabdingbar, dass die aktuell nur bedingt zugelassenen Impfstoffe weiterhin auf ihre Sicherheit hin beobachtet werden

. Da einzelne COVID-19-Impfstoffe in sehr seltenen Fällen auch schwere Nebenwirkungen zu verursachen scheinen, können wir den staatlichen de-facto-Impfzwang für das Gesundheitspersonal nicht gutheißen. Die medizinethischen Prinzipien der Non-Malefizienz (= den Patienten nicht schädigen) und der Autonomiewahrung (= Selbstbestimmungsrecht des Patienten respektieren) verbieten in unseren Augen einen Impfzwang mit den zurzeit erhältlichen Vakzinen.

So sehr wir die aktuelle Impfkampagne befürworten und durch unsere aktive Beteiligung unterstützen, deren Erfolg uneingeschränkt anerkennen und eine rasche Ausweitung auf alle informiert- interessierten Bürger wünschen, kann die Impfung gegen COVID-19 mit den aktuell erhältlichen, nur bedingt zugelassenen Vakzinen ausschließlich bei echter Freiwilligkeit erfolgen.“

 

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Kommentare (36)

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  • unglaublich

    Bravo Hausärzte!
    Ich hoffe sehr, dass die Impfstoffe helfen die Pandemie zu beenden. Aber gesunde Menschen mit Impfstoffen versehen, wo endgültige Daten zur Wirkung und Sicherheit noch ausstehen, ist unannehmbar. Der Impfzwang ist unter dieser Ausgangslage nicht akzeptabel.

  • robby

    Da wird sich Draghi aber in die Hose machen. Hahaha

  • pfendtpeter

    Und auch die Vorschrift einer Narkose vor einer Operation würde ich nicht als zwingend wollen…..

  • kritiker

    Erstens wird das Gesundheitspersonal mit dem mRNA Impfstoff geimpft, der bisher fast null Probleme gemacht hat. Deshalb besteht eine minimale Gefahr von Malefizienz (Schädigung)
    Zweitens sind wir in einer bisher in unseren Zeiten noch nie gekannten Pandemie mit den bekannten schlimmen Folgen und hier gibt das demokratisch verabschiedete Infektionsschutzgesetz die Möglichkeit der der Einführung der Impfpflicht für das Sanitätspersonal.
    Drittens müsste der Vorstand der Sügam konsequenterweise auch gegen die anderen Pflichtimpfungen wie gegen Difterie, Tetanus und Masern sein. Hier sehe ich eine gewisse Inkonsequenz
    Viertens ist anzunehmen, der Vorstand der Sügam meint es zwar gut mit ihrer Aussendung und würde es vorziehen, wenn die Leute zur Vernunft kommen und sich freiwillig impfen lassen. Einer verantwortungsbewusste Regierung bleiben aber oft nur harte Maßnahmen, wohlgemerkt demokratisch legitimiert.
    Manche Leute (nicht die SÜGAM) halten Maßnahmen und Gesetze, die ihnen nicht gefallen, fälschlicherweise für undemokratisch.
    Fünftens, ich bin nicht der Gänsbacher, nur weil ich erstens, zweitens und drittens sage.

  • tirolersepp

    Wen würden die Hausärzte überhaupt impfen ???

    Alle Freiwilligen, ja nur die eigene Zunft nicht – ist doch so oder ?

  • hallihallo

    ja was wollen diese ärzte nun? erst müssen wir uns einsperren ( wir dürfen seit oktober nicht arbeiten) , damit sie weniger arbeit haben und nicht gefährdet werden und jetzt wo sie an der reihe sind, etwas gegen die pandemie zu machen, drücken sie sich?
    sind sie dann für den impfzwang mit pfizer und moderna und johnson?
    probleme gibt es ja nachweislich nur bei astrazenica.

  • hoihoi

    …ich denke es geht nicht ausschließlich ums erkranken und den dazu gehörenden Krankenausfall , es geht mehr darum den Patienten zu schützen durch Sanitätspersonal welches sich infiziert hat.

  • klum

    Liebe TZ … es fehlt die Angabe oder der Hinweis WER die Südtiroler Gesellschaft für Allgemeinmedizin (SÜGAM) ist! Ist es die Vertretung der Hausärzte? Spricht der Vorstand der Sügam im Namen aller Hausärzte? Ist diese „Gesellschaft“ relevant oder aussagekräftig? Wenn Nein ist diese Meldung für den Müll!

  • kritiker

    An cicero Bei der sog. „Pille“ geht es nicht um die Bekämpfung einer Krankheit, sondern um die Prävention einer ungewollten Schwangerschaft., die auch nicht ohne ist. Insofern ist ein Vergleich mit einer Impfung und ihren Risiken im weiteren Sinne zulässig.

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