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Zeuge seiner selbst

Den ganzen Tag lang wurde Benno Neumair am Landesgericht von den drei psychiatrischen Gutachtern befragt. Er befindet sich inzwischen nicht mehr in Einzelhaft.

von Thomas Vikoler

Ein junger Mann mit chirurgischer Maske sitzt etwas verloren in einem Bereich des Schwurgerichtssaales am Bozner Landesgericht, der normalerweise Zeugen vorbehalten ist. Tatsächlich ist Benno Neumair, der nun hinter der Maske Vollbart trägt und einem strenggläubigen Moslem ähnlich sieht, eine Art Zeuge. Ein Zeuge seiner selbst.

Der 30-jährige Bozner, der gestanden hat, am 4. Jänner seine Eltern erdrosselt und anschließend in die Etsch geworfen hat, wird den ganzen Tag hinter verschlossenen Türen von den drei Gerichtsgutachtern befragt, die im Rahmen eines Beweissicherungsverfahrens seine Zurechnungsfähigkeit (oder Unzurechnungsfähigkeit) zum Tatzeitpunkt feststellen müssen. Auch, ob Neumair gemeingefährlich ist und ob Anabolika-Missbrauch seine psychische Disposition beeinträchtigt hat.

Im Gerichtssaal anwesend sind auch ein Großteil der Sachverständigen, welche die Verfahrensparteien für das psychiatrische Beweissicherungsverfahren eingesetzt haben. Anwälte sind für diese Anhörung des formell Tatverdächtigen nicht zugelassen.

Insgesamt hat Untersuchungsrichterin Carla Scheidle vier Termine für die Befragung Neumairs festgesetzt, es folgen also weitere drei.

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