#valentinapedicini (1978 – 2020)
Die Kooperation für Filmkultur „non molliamo -weiter geht’s“ bietet erstmals in Italien einen Einblick in das Gesamtwerk von Valentina Pedicini. Ergänzend gibt es online-Talks. Ab 8. April
von Renate Mumelter
Wertvolles Netzwerken
„Ich war jung und besuchte die Filmschule ZeLIG in Bozen. Es war mein erstes Studienjahr. Auf der Straße hatte ich eine Kung-Fu-Vorstellung von Laura gesehen“, und daraus seien ihr erster und ihr neuester Film entstanden, erzählte Valentina Pedicini im Juni 2020 bei einem online-Gespräch im Rahmen des BiografilmFestival. Im November darauf starb sie an kurzer schwerer Krankheit.
Valentinas aufschlussreiches Gespräch wird ab 8. April in der Filmclub-online-Reihe „non molliamo – weiter geht’s“ zu sehen sein.
Außerdem gibt es weitere Talks mit Menschen, die Valentina im Leben und bei der Arbeit begleitet haben. Und es laufen ihre 7 Filme, eine einzigartige Gelegenheit.
Das Projekt „In memoriam Valentina Pedicini“ will zeigen, dass kulturelle Netzwerkarbeit in schwierigen Zeiten noch wichtiger ist als sonst. #valentinapedicini entstand in Kooperation zwischen Filmclub, Filmschule ZeLIG und BFFB.
Valentina Pedicini und Südtirol
Bozen und Südtirol blieb die Regisseurin immer eng verbunden. An Bozen schätzte sie den europäischen Geist und das Zusammenleben der Sprachen, wie sie selbst sagte. Auch erwies sich die Ausbildung an der Filmschule ZeLIG als nachhaltig, wie Direktorin Heidi Gronauer in einem Talk erzählt. Teambildung werde während der Ausbildung groß geschrieben und daraus ergibt sich eine besondere Form der Zusammenarbeit. Die basiert auf Vertrauen, was gerade im Film sehr wichtig ist. Es ist also kein Zufall, dass Valentina immer wieder mit ehemaligen StudienkollegInnen zusammenarbeitete oder die Zusammenarbeit mit anderen ZeLIG-AbsolventInnen suchte. Geboren war Valentina Pedicini in Brindisi. Sie verstand sich immer als „donna del sud“.
Die Werkschau
Weder als Mensch noch als Regisseurin ließ sich Valentina Pedicini in ein enges Korsett zwängen, sie holte spannende Themen an die Öffentlichkeit, die sonst wenig Beachtung gefunden hätten. Das war bei ihrem ersten Film „Pater Noster“ so, bei „Faith“, ihrem letzten, auch. Diese zwei Filme stehen in engem Zusammenhang miteinander und werden beim BFFB gezeigt.
Alle anderen Pedicini-Filme, die nicht weniger interessant sind, laufen in der online-Reihe „non molliamo – weiter geht’s“ bereits vorher. Es sind ein Spielfilm, ein Kurzspielfilm, ein Dokumentarfilm in Kinolänge und zwei kürzere Dokumentarfilme. Details dazu nächste Woche.
Die Talks
Genauso wichtig wie die Filme sind die Menschen, die Valentina Pedicini kannten und mit ihr arbeiteten. Einige von ihnen kommen in online-Talks zu Wort. ZeLIG-Direktorin Heidi Gronauer war bis zuletzt mit ihr in Kontakt. Die Performance-Künstler:innen Julius Kaiser und Rita Kyrham Chessa waren die Protagonist:innen des Kurzfilms „Mio Sovversivo Amore“. Sie erzählen Brigitte Hofer (Female Views), wie der Film zustande kam.
Das Visuelle war Pedicini sehr wichtig, deshalb suchte sie die Kameraleute sehr genau aus. Über die Kameraarbeit mit Valentina spricht Alma Vallazza (Female Views) mit Stefania Bona und Jakob Stark. Kameramann Bastian Esser kommt dann im Rahmen des BFFB zu Wort. Gespräche, die vielfältige Einblicke bieten.
In Italien genießt die Regisseurin große Anerkennung, im deutschsprachigen Ausland inzwischen auch. Ihre Bedeutung geht also weit über die engen Grenzen Südtirols hinaus. Enge war für Pedicini etwas, das sie gar nicht gern mochte.
„non molliamo – weiter geht’s“ in memoriam Valentina Pedicini
vom 8. bis 12. April Teil 1, vom 14. bis 18. April Teil 2 unter www.filmclub.it
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