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Das Fastentuch von St. Jakob

Das Fastentuch von St. Jakob in Gröden wurde von einem unbekannten Künstler Anfang des 17. Jahunderts geschaffen und ist seit 1960 im Museum Gherdëina ausgestellt. Gesamtansicht der 24 Bildfelder. Foto Museum Gherdëina.

Pünktlich vor Beginn der Karwoche stellt das Museum Gherdëina ein Video online, in dem die Geheimnisse des großen Fastentuchs der Kirche im Weiler St. Jakob enthüllt werden. Das Fastentuch war vor rund 400 Jahren von einem unbekannten Künstler geschaffen worden, um auch Gläubigen, die nicht lesen konnten, die Geschichte von Leiden, Sterben und Auferstehung Jesu zu veranschaulichen.

Vier mal fünf Meter groß ist das Fastentuch aus der der St. Jakob-Kirche, das vor 60 Jahren ins Museum Gherdëina zur sicheren Aufbewahrung gelangte, hier aufwendig restauriert und den Besuchern zugänglich gemacht wurde. Es ist das einzige in Südtirol vollständig erhaltene Fastentuch seiner Art und erzählt in 24 Bildern die Leidensgeschichte Jesu.

Weil die Darstellung den Einzug in Jerusalem beginnt, stellt das Museum Gherdëina am kommenden Samstag, jenem vor Palmsonntag, ein Video online, in dem Verena Niederegger Senoner die theologische Bedeutung dieses Passionstuches eingehend erklärt.

Fastentücher waren im Mittelalter aufgekommen. Sie wurden eingesetzt, um den Altarraum in der 40-tägigen Fastenzeit vor Ostern zu verhüllen und die Gläubigen auf das Osterfest vorzubereiten. Mit ihren Darstellungen dienten sie gleichzeitig als „Bilderbibel“, verschafften also auch leseunkundigen Gläubigen einen Zugang zur Leidensgeschichte Jesu und damit zu einem zentralen Teil ihrer Glaubensvorstellung.

Verena Niederegger Senoner gilt als ausgewiesene Expertin und hat die theologische Botschaft des Fastentuchs von St. Jakob im Zuge einer aufwändigen Recherche und des Vergleichs mit den Kupferstichvorlagen entschlüsselt. Im Video des Museum Gherdëina führt sie nun ein breites Publikum in die Entstehungsgeschichte und die Botschaft des Fastentuchs ein. Das Video kann ab Samstag 27. März, auf dem Youtube-Kanal des Museum Gherdëina angesehen werden und ist auch über die Homepage des Museums www.museumgherdeina.it zu finden.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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