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Der Durchbruch?

AstraZeneca (Foto: SABES/ 123RF.com)

Deutsche Forscher berichten von Erfolg und einer von ihnen gefundenen Therapie gegen die seltenen Hirnvenenthrombosen.

Forscher der Universitätsmedizin Greifswald in Deutschland sollen die Ursache für Hirnthrombosen nach einer Impfung mit Astra Zeneca gefunden haben, berichtete zunächst der Norddeutsche Rundfunk NDR.

Kurz darauf bestätigte Andreas Greinacher, Leiter der Transfusionsmedizin, entsprechende Berichte in einer Pressekonferenz.

Demnach löse das Vakzin bei einigen Menschen einen Abwehrmechanismus aus. Da dieser Mechanismus aber klar identifiziert werden konnte, habe auch eine gezielte Behandlungsmöglichkeit entwickelt werden können. Betroffenen könne nun ein Wirkstoff verabreicht werden, der gegen die Thrombose helfe, so hieß es am Freitag.

„Wir können sagen: Es wird sehr, sehr selten jemand diese Komplikation entwickeln“, sagte Andreas Greinacher laut Agenturberichten. „Aber wenn sie auftritt wissen wir jetzt, wie wir diese Patienten behandeln und diese Komplikation gezielt adressieren können.“

Die Menschen müssten jetzt keine Angst mehr vor der Impfung haben.

Die Universitätsmedizin Greifswald hat gemeinsam mit dem Paul-Ehrlich-Institut sowie Uni-Kliniken in Graz und Wien die Blutproben von insgesamt sieben Patienten untersucht.

Bei der Untersuchung der Proben stellten die Forscher fest, dass der Impfstoff die Blutplättchen, also die Thrombozyten, aktiviert. Betroffenen könne nun ein Wirkstoff verabreicht werden, der gegen die Thrombose hilft.

Auf der Homepage der Uni Greifswald heißt es:

„Die Komplikationen nach Impfung mit dem Astra Zeneca Impfstoff sind erforscht und es wurde eine Therapie entwickelt. Einer weiteren Impfung steht also nichts mehr im Weg.“ Da diese Ergebnisse bereits, breit gestreut, an Kliniken übermittelt wurden, könne weiter mit Astra Zeneca geimpft werden. „Auftretende Fälle können direkt therapiert werden“, so die Aussendung. Mit einem Test lasse sich nachweisen, ob der Mechanismus aktiviert wurde.

Über eine ähnliche Vermutung hatten am Donnerstag bereits Forscher in Norwegen berichtet.

Insbesondere Frauen unter 55 Jahren haben ein leicht erhöhtes Risiko für derartige Hirnvenenthrombosen. Unklar ist derzeit – laut dpa – noch, ob andere Risikofaktoren für Thrombosen (die Verwendung hormoneller Verhütungsmittel oder hoher Nikotinkonsum) eine Rolle spielen. „Das bleibt spekulativ“, heißt es in einem Statement des Münchner Infektiologen Clemens Wendtner gegenüber sciencemediacenter.de.

 

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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