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„Wollte, dass mein Vater still ist“

Benno Neumair vor seinem Haus (Foto: Screen-Chi l’ha visto?)

Jetzt sind die ersten Details aus dem Verhörprotokoll von Benno Neumair durchgesickert. Demnach sei ein Streit ums Geld der Auslöser des Elternmordes gewesen.

von Artur Oberhofer

Er habe sich mit seinem Vater gestritten. Es sei – wie so oft – ums Geld gegangen. „Für mich war die Geschichte nach einer Weile erledigt, aber mein Vater hat insistiert …“

Er sei dann in sein Zimmer gegangen, habe dort das Kletterseil gesehen. „Ich habe das Seil genommen, es meinem Vater um den Hals gelegt und zugezogen.“

„Ich habe das getan, um ihn zum Schweigen zu bringen, ich wollte, dass er endlich still ist.“

Jetzt sind die ersten Details aus dem Verhörprotokoll vom 11. Februar durchgesickert.

Fünf Tage nach der Auffindung der Leiche seiner Mutter in der Etsch hat Benno Neumair ein Geständnis abgelegt.

Als Tatmotiv nannte Benno Neumair also den Streit mit dem Vater.

Benno Neumair gab am 11. Februar weiters zu Protokoll, dass er seine Mutter unmittelbar nach ihrer Rückkehr in die Wohnung getötet habe. „Sie hatte nicht einmal die Zeit, den Mantel abzulegen“, so der 30-Jährige gegenüber den Ermittlern.

Auch seine Mutter habe er mit dem Kletterseil erdrosselt, wobei er das Seil später in einem Müllkübel entsorgt habe.

Auch die Handys seiner Eltern habe er Tage später in einen Müllcontainer geworfen.

Was die Zeiten anbelangt, gibt es noch offenen Fragen, denn Benno Neumair sagte gegenüber den Ermittlern aus, er habe seinen Vater erst kurz vor der Rückkehr der Mutter getötet.

Laura Perselli war kurz nach 18.30 Uhr in die Wohnung in der Runkelsteinerstraße 22 zurückgekehrt.

Die Ermittler gehen hingegen davon aus, dass Peter Neumair bereits zwischen 17.00 und 17.30 Uhr Uhr getötet worden ist.

Die Zeiten-Angaben sind deswegen wichtig, weil man davon ableiten kann, ob zumindest der Mord an der Mutter geplant war.

Laura Perselli und Peter Neumair

Den Mord an seinem Vater stellte Benno Neumair im Verhör als Bluttat im Affekt dar.

Und die Tötung der Mutter, so der U-Häftling, sei eine Kurzschlusshandlung gewesen, um das erste Kapitalverbrechen zuzudecken. Also keine geplante und vorbedachte Tat, was sich natürlich strafmildernd auswirken würde.

Benno Neumair hat außerdem erklärt, dass er die Leichen seiner Eltern auf den Schultern vom zweiten Stock zum Auto getragen habe.

Das Auto hatte er direkt vor der Haustür abgestellt.

„Nachdem ich beide Leichen im Auto verstaut hatte“, so Benno Neumair im Verhör, „bin ich einem Nachbarn begegnet, der im Garten eine Zigarette rauchte, ich war etwas außer Atem und habe so getan, als ob ich gerade vom Training kommen würde.“

Noch am Abend habe er versucht, die Blutspuren im Hause zu beseitigen. Sein Vater Peter habe aus der Nase geblutet.

Anschließend sei er mit dem Volvo seiner Eltern zur Etschbrücke bei der Frizzi-Au gefahren. „Dort habe ich die Leichen meiner Eltern in die Etsch geworfen.“

 

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (18)

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  • exodus

    Mich wundert, dass man solche Lehrer auf unsere Kinder losläßt. Ist das die heutige Pädagogik?

  • exodus

    @bilanz Es wäre an der Zeit, dass Sie eine Bilanz über Ihre Intelligenz erstellen, bevor Sie mich beleidigen. Einen Lehrer in Mathematik in den Mittelschulen, das ohne Abschluss, anzustellen finde ich unerhört!

  • prof

    Was ich nicht für richtig halte,ist daß nicht schon ein paar Tage nach Bennos Geständnis dies öffentlich gemacht wurde.
    Sicherlich haben alle die sich an der Suche nach Bennos Vater beteiligt haben nichts vom Geständnis gewußt und werden sich jetzt warscheinlich ärgern.

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