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„Nicht mit uns“

Hannes Gamper

Die Hoteliers- und Gastwirtejugend (HGJ) spricht sich gegen einen „Nächtigungsstopp“ aus, wie er in den letzten Tagen postuliert worden ist.

Mit solchen Maßnahmen nehme man den Hoteliers und Gastwirten und erst recht der Jugend jede betriebliche Perspektive. „Abgesehen davon, dass die Umsetzung dieser Regelung schwierig ist, stößt diese Ausrichtung bei den HGJ-Mitgliedern nicht nur auf Enttäuschung, sondern auch auf starken Widerstand“, schreibt HGJ-Obmann Hannes Gamper in einer Presseaussendung.

Dass in Südtirol in den letzten Jahren der Tourismus in manchen Gebieten zu bestimmten Zeiten seine Grenzen erreicht hat, ist der HGJ mehr als bewusst. Seit Jahren befasst sich die Gastwirtejugend deshalb auch mit der Thematik des „Overtourism“ und dessen Auswirkungen auf Südtirol. „Wir wissen, dass der Tourismus nur dann erfolgreich sein kann, wenn er möglichst im Einklang mit der Bevölkerung gestaltet wird“, sagt Gamper.

Dass eine Durchführungsbestimmung zum neuen Raumordnungsgesetz notwendig wird, damit das Gesetz im Bereich Beherbergung greifen kann, ist klar. Jedoch sei ein „Nächtigungsstopp“ nicht die Lösung.

Das neue Gesetz für Raum und Landschaft sieht die Schaffung von Siedlungsgrenzen in den jeweiligen Gemeinden vor, innerhalb derer betriebliche Erweiterungen möglich sind. Zudem muss jede Gemeinde aufgrund eines Konzeptes die touristische Entwicklung in den kommenden Jahren festschreiben. Dass dabei der Fokus auf die Qualität, die Authentizität und auf die bestehenden familiengeführten Betriebe gelegt wird, wird von der HGJ auch geteilt.

„Für uns als Gastwirtejugend ist es essenziell, dass unsere Jugend Perspektiven erhält, die es erlauben, die Gastbetriebe ihrer Eltern weiterzuentwickeln und dadurch auch die Zukunft des Tourismuslandes Südtirol zu sichern“, schreibt Gamper abschließend in der Presseausendung.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (35)

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  • tirolersepp

    Erklärung für die Jugend des Systems:

    Alle 10 Jahre ca. kommt ein Bettenstopp in unserem Lande.
    Alle bauwilligen Hoteliere haben jetzt den Bau schon abgeschlossen oder sind dabei ihn abzuschliesen.
    Jetzt muss man sich in der Hotelbranche von Corona erholen, das braucht so ca. 3 – 4 Jahre danach muss man ca. 5 – 6 Jahre Gewinn einfahren und danach kommt eine Auflösung des Bettenstopps.

    Pinzger hat aus seiner Sicht schon recht, was nützen zuviele neue Hotels im Lande wenn diese nicht voll belegt werden können und kein Gewinn gemacht werden kann.

    Also Jugend in 10 Jahren mit neuem Projekt antreten !

  • exodus

    Also ins Blaue hinein Hotels dazu bauen und vergrößern, dann aber, wenn wieder Tourismusprobleme auftauchen, jammern und zu Kreuze gekrochen kommen!

  • guyfawkes

    Zusätzlich zu den lustig geschriebenen Erklärungen von „tirolersepp“ sollte jemand der HGJ den Unterschied zwischen „Bettenstop“ (davon war die Rede) und „Nächtigungsstopp“ (so wie ich es verstehe eine Erfindung des HGJ um zu Dramatisieren) erklären.

  • honsi

    Damit es fair bleibt sollten solche und ähnliche Regeln auch für Industrie und Handwerk gelten.

    • guyfawkes

      Was heisst hier schon „fair“?
      Wenn man bedenkt wieviel Kulturgrund in den letzten 20 Jahren vom Tourismus „verbraucht“ wurde, hätten andere Sektoren einiges an „Guthaben“.
      Und „Overtourism“ ist ja wohl nur ein Thema des Tourismus – von „zuviel“ Industrie“ bzw „Handwerk“ habe ich noch nie etwas gehört bzw dürfte in weiter Ferne liegen.
      Ausserdem gibt es ja nicht nur die Wirtschaft: Es gibt auch noch den privaten und sozialen Wohnbau sowie öffentliche Gebäude – für diese kann es logischerweise keinen Baustopp geben.

      • esmeralda

        @guy du hast Recht.

      • hallihallo

        guyfawkes,
        schau dir mal die bilder von brixen süd von vor 30 jahren an und jetzt,
        das gleiche bozen süd, neumarkt, ….
        wenn du meinst die handwerkerzonen und industriezonen haben mehr verbaut als der tourimus, dann liegst du ganz schön falsch.
        bettenstop kann man dafür sein, aber eine deckelung der nächtigungen ist wohl der witz des jahres, erfunden von einem tourismuslandesrat , der von tourismus nichts versteht. in tirol versucht ein landesrat für tourimus den tourimus in der krise zu stützen , bei uns will er die umsätze der gastbetriebe deckeln. verrückter geht es nicht mehr.

        • hallihallo

          guyfawkes,
          schau dir mal die bilder von brixen süd von vor 30 jahren an und jetzt,
          das gleiche bozen süd, neumarkt, ….
          wenn du meinst die handwerkerzonen und industriezonen haben weniger ( oben falsch) verbaut als der tourimus, dann liegst du ganz schön falsch.
          bettenstop kann man dafür sein, aber eine deckelung der nächtigungen ist wohl der witz des jahres, erfunden von einem tourismuslandesrat , der von tourismus nichts versteht. in tirol versucht ein landesrat für tourimus den tourimus in der krise zu stützen , bei uns will er die umsätze der gastbetriebe deckeln. verrückter geht es nicht mehr.

          • guyfawkes

            @ hallihallo
            Du vergleichst einige zusammenhängende – zugegeben große – Gewerbegebiete mit hunderten einzelnen verstreut errichteten Gebäuden im ganzen Land. Dazu kommen noch die ganzen Umwidmungen von landwirtschaftlichen Gebäuden in touristisch genutzte Gebäude.
            Nächtigungsstopp – wie bereit unten geschrieben – ist natürlich Quatsch und wird so sicher nicht kommen.

          • hallihallo

            guyfawkes,
            du vergißt wohl die vielen „kleinen“ handerwerkerzonen , welcht jede gemeinde und fraktion hat..

          • guyfawkes

            @ hallihallo
            Ich hatte „in den letzten 20 Jahren“ geschrieben; du hast dann 30 Jahre draus gemacht. Die meisten der „kleinen“ Handwerkerzonen sind nicht in den letzten 20 Jahren entstanden sondern vorher.
            Es macht schon einen großen Unterschied welchen Zeitraum man betrachtet: Ich gehe davon aus, dass – wenn man nur die letzten 10 Jahre betrachtet – der Flächenverbrauch des Tourismus noch mehr überwiegt. Aber das ist selbstverständlich lediglich eine Annahme meinerseits (kenne in etwa die Entwicklung in meiner Gemeinde) – ich kann diese nicht belegen.

  • andreas

    Schuler hat effektiv von Nächtigungsstop gesprochen, was in der Umsetzung aber unmöglich ist.

    • guyfawkes

      Ach so – im vorherigen Tageszeitung Artikel war von „Bettenstopp“ die Rede – aber es wird schon andere/bessere Quellen geben.
      Klar ist ein „Nächtigungsstopp“ unmöglich umzusetzen: Das würde ja bedeuten dass man jemandem ab einem bestimmten Zeitpunkt verbietet ein bestehendes/rechtmäßig errichtetes Bett zu belegen. Völlig abwegig.

  • guyfawkes

    @ernst-haft
    Prinzipiell stimme ich dir zu. Insbesondere was die Verkehrsbelastung betrifft wäre es wünschenswert, dass die Gäste länger bleiben und somit weniger An-/Abreisen verursachen. Aber dieses Problem haben sämtliche Feriendestinationen (von Städten ganz zu schweigen) und eine Verbesserung ist eher „Wunschdenken“. Wahrscheinlich muss man schon froh sein, wenn sich die Situation nicht weiter verschlechtert.

    Was das „mehr ausgeben“ betrifft gebe ich folgendes zu bedenken:
    Bereits jetzt sind die Preise in der Gastronomie (in Ortschaften mit viel Tourismus) teilweise so hoch, dass diese für „Einheimische“ beinahe unerträglich geworden sind (Pizza Margherita ca 7 €; Pizza mit „etwas drauf“ 9 € aufwärts; kleiner Toast 4,50 € und mehr). Wenn in Zukunft die Touristen bereit sein sollten noch höhere Preise zu bezahlen, kann man sich vorstellen wohin die Reise geht.

  • asoet

    Liebe HGJ!
    Ich hätte mir von euch mehr Sensibilität erwartet, schade dass ihr von Overtourism nichts verstanden habt. Natürlich soll und wird es auch in Zukunft Tourismus in Südtirol geben. Aber sagt mal, wann ist endlich genug an Menge? Wir sollten eigentlich viel mehr das schätzen, was unsere kleinstrukturierten Betriebe wie Pensionen und 3-Sterne-Hotels aufgebaut haben. Das war es zumindest warum Gäste nach Südtirol kamen und hoffentlich noch kommen. Aber wenn wir so wie derzeit weitermachen, d.h. mit der Einstellung dass erst ab 120 oder 150 Betten ein Betrieb wirklich wirtschaftlich ist, dann muß ich sagen ist es höchste Zeit die Bremse zu ziehen. Die Retourkutsche wird kommen weil, auch weil uns von anderen Orten in Europa nichts mehr unterscheidet.

  • sorgenfrei

    Liebe hgj! Auch unsere nicht hotelierssöhne und -töchter haben ein recht auf eine zukunft: auf eine noch einigermaßen intakte landschaft, wo nicht auf jedem gipfel eine straße, seilbahn oder wellnesstempel entsteht…; auf nicht völlig verstopfete straßen, während einheimische feinstaubbedingt ihr euro 3 fahrzeug stehen lassen müssen (ein hotelier-suv ist natürlich nich klimaachädlich); auf adventswochenenden, wo man sich wieder in di städte trauen kann; auf erschwingliches bauen, denn die steuerabschreibungsbedingten investitionen haben zu einer reglelrechten baublase geführt, wodurch das private bauen/mieten nahezu unerschwinglich wird….
    Südtirol stoßt mit seinen kapazitäten an seine grenzen… der grat zwischen tourismus, overtourism und ausverkauf der heimat ist ein schmaler….

  • griassdi

    Das Problem ist auch der HGV selbst.
    Dort sind gar keine familiengeführten Pensionen mehr vertreten, sondern nur mehr die Luxushotels. Wenn der Herr Pinzger also nach „mehr Qualität“ ruft, dann meint er damit dass die kleinen familiären Pensionen sterben sollen, um mehr Platz für teure Prachtbauten zu schaffen. Im HGV Vorstand – der eigentlich alle Beherbergungsbetriebe vertreten sollte – gibt es nur 4 Sterne und 5 Sterne Hotels, der Rest gilt dort als Unterschicht

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