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Sepps „Kriegserklärung“


Josef Unterholzner fordert eine Halbierung der Abgeordneten-Gehälter. Auch die Landes- und Staatsangestellten sollen während der Corona-Krise auf 25 Prozent ihres Lohns verzichten.

Josef Unterholzner hätte sich wohl etwas mehr Begeisterung erwartet. Am Dienstagabend verschickte der Enzian-Politiker einen Beschlussantrag an alle Fraktionssprecher im Landtag – in der Hoffnung, der eine oder andere Kollege könnte das Papier mitunterzeichnen. Doch Unterholzner erntete nichts als Kopfschütteln. „Bei einer Halbierung meines Gehalts würde ich gar nichts mehr bekommen, weil ich die andere Hälfte an meine Partei abgebe“, sagt ein Abgeordneter hinter vorgehaltener Hand.

Mit seinem Antrag wagt sich Unterholzner an ein heißes Eisen heran. Seine Forderung: Alle Politiker sollen für den Zeitraum des Lockdowns bzw. Teil-Lockdowns auf die Hälfte ihres Gehaltes verzichten. Damit nicht genug: Geht es nach dem Enzian-Mann, müssen auch alle Landes- und Staatsangestellten den Sparstift fürchten. Ihnen soll – so heißt es im Antrag wörtlich – während des Lockdowns 25 Prozent des Lohnes abgezogen werden. „Die Pandemie fordert Opfer. Menschen sterben, an Corona, mit Corona, mit Verdruss und durch Hoffnungslosigkeit. Opfer werden aber auch in der Wirtschaft gefordert. Öffentlich Bedienstete haben ihre Gehälter größtenteils weiterhin bezogen. Öffentliche Gehälter werden nicht vom Staat, sondern von den in der freien Marktwirtschaft Tätigen erwirtschaftet. Viele von diesen sind in ein großes, für gar einige sogar unüberwindbares Loch gefallen. Sehr vielen Menschen wurde die Möglichkeit genommen, Ihr tägliches Einkommen zur erwirtschaften“, meint Unterholzner.

Das eingesparte Geld soll nachweislich bedürftigen Familien und Personen zugewiesen werden, die wegen der Maßnahmen Arbeit und Gehalt verloren haben. „In erster Linie könnten und sollten die Politiker mit entsprechendem Beispiel vorangehen und damit auch ihr stark ramponiertes Image wieder ein wenig aufrichten, indem sie ein Zeichen setzen“, appelliert der Enzian-Frontmann an seine Kollegen.

Was Unterholzner offensichtlich nicht mitbedacht hat: Auch die Krankenschwestern oder die PflegerInnen in den Altersheimen, die für ihren unermüdlichen Einsatz im Kampf gegen das Virus gefeiert werden, müssten auf ein Viertel ihres Gehaltes verzichten. Ob sie damit eine Freude haben? (mat)

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (91)

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  • tiroler

    Endlich ein vernünftiger Beschlussantrag. Passieren wird allerdings nichts wenn es um den Lohn dieder Kaste geht.

  • steve

    Netter Vorschlag das Problem dabei: wenn in einer Krise die öffentliche Hand auch noch sparen anfängt bricht die Wirtschaft komplett zusammen! Im fernen Jahr 1929 hatten wir das schon : durchs Sparen in der Krise ist die Wirtschaft gecrasht!

  • lucky

    Die Politiker sollen die Parteiabgabe den Cornabedürftigen spenden, den Pensionisten über 900,00 Euro den Rest streichen, den öffentlichen Bedienstenten welche nicht notwendig sind 25 % rückwirckend für 7 Monate streichen. Viele Bediensteten im öffentlichen Bereich verstecken sich hinter der Coronazeit und Arbeiten nicht, obwohl sie den vollen Lohn bekommen. Aber in Südtirol ist das sehr schwierig, da ca. über 30,000 im öffentlichen Dienst Arbeiten und viele Rentner mehr als 900,00 Euro bekommen. (Aber den Tourismus, Eventbereicht, Kultur und teils den Handel noch einige dazu, kann man noch die letzten Groschen nehmen und zusätzlich einsperren. Herr Unterholzner hat vollkommen recht. Die gemästeten Politike sind schlimmer als der tatsächliche Vierus…………

  • tirolersepp

    Herr Unterholzner probiert es mit der Halbierung der Gehälter !
    Herr Pöder probierte es mit der Impfung der Kinder !

    Beides zum Scheitern verurteilt !

    Reiner Populismus !

  • pantone

    Herr Unterholzner hat sich die Jacke eines Populisten übergestreift. Er versucht sich darin, Herrn Pöder zu vertreten. Populisten machen permanenten Wahlkampf wofür sie zudem bezahlt werden.
    Was für ein Vorschlag! Lassen wir die Abgeordneten beiseite. Seien wir froh, wenn die Staats – und Landesangestellten weiterhin ihren normalen Gehalt erhalten. Sie können so weiterhin ihre Einkäufe tätigen und dafür sorgen, dass die Wirtschaft nicht weiter einbricht.

  • enfo

    Wenn man sich anschaut, wer alles bei der ersten Welle Zuschüsse und Recoveries erhalten hat (ohne wirklich ein Anrecht darauf zu haben) und dabei der öffentlichen Hand das Geld nimmt, glaube ich nicht, dass noch jemand solidarisch zu irgendeinem Privatwirtschaftler sein möchte.

  • enfo

    Politiker sollten gut bezahlt werden, da dieser Beruf sehr viel Verantwortung in sich birgt. Nur sollten sie nicht gwählt, sonder wie in einem Betrieb eingestellt werden. Also mehr eine Technokratie als Geah-loss-mi-amol-probieren-weil-du-checksch-jo-nix-kratie.

  • perikles

    Eine Idee, die nicht ganz durchdacht, aber mal eine Basis sein soll. Und ich würde sagen, Herr Unterholzner geht mit gutem Beispiel voran und überweist z.b der Caritas ab sofort 2000 Euro im Monat.Dann sieht man a) wie ernst er seinen Vorschlag selber nimmt und b) wer ihm von den anderen Politikern nachfolgt.

  • sorgenfrei

    @ herrn unterholzner hats wohl ins hirn gesch….. 10 jahre mussten öffentliche bedienstete auf gehaltsanpassungen verzichteten, um den staatshaushalt zu sanieren, welcher in den himmel wuchs, weil mit steuergeldern die privatwirtschaft (bankenrettung) saniert werden musste. Aber die findigen südtiroler abgeordneten konnten ihre gehälter an montis absicht vorbei erhöhen (stichwort steuerfreie diäten)…. 10 jahre lang prosperierte die wirtschaft, wo unternehmer und aktienbesitzer sich goldene nasen verdienten und investitionen zu 130 % abgeschrieben werden konnten…. mit diesem populistischen geschwätz bleiben sie mal im wald, bei den enzianen herr unterholzner… wie wärs mit besteuerung von vermögen, aktiengewinne ? Dann träfe es jene, die ihr geld nicht mit arbeit verdienen (aktienbesitzer konnten im vorjahr übrigens satte gewinne einstreichen)…. nocht nur als unternehmer inkompetemt, sondern auch als politiker!

  • flottebiene

    Mein Mann arbeitet in Krankenhaus…u.nein,er ist nicht Mediziner, meine Familie sieht ihn nach anstrengenden Schichtdiensten- über 40Std die Woche, u.sie,Herr Unterholzner und einige dieses Chats, verlangen eine Gehaltskürzung…
    Ihr habt sie ja nicht alle!!!!!

  • george

    Total überflüssige Seite und die meisten Kommentare dazu genauso.

  • bettina75

    Die Herren im Landtag sollten auf der Stelle zurücktreten und ihre Gehälter des letzten Jahres rückwirkend zurückbezahlen müssen.
    Bei ihren Renten funktioniert es ja auch rückwirkend.
    Das vollständige Versagen dieser Kaste muss Konsequenzen haben, sie haben unser Land mit ihren Maßnahmen ruiniert und die Arbeit von Generationen zunichte gemacht.

  • yakari

    Herr Unterholzner, wenn Ihnen so sehr die Gehälter anderer am Herzen liegen, dann fragen Sie sich doch, wieviele Familiengehälter, hart angespart für den Kauf eines Eigenheims, das große schwarze Konkursmaul eines Ihrer Blutsverwandten verschluckt hat. Dafür müssten Sie Jahrhunderte lang spenden!

  • exodus

    @sorgenfrei Sie schreiben puren Blödsinn „wie wäre es mit Besteuerung von Vermögen und Aktiengewinne“ – Informieren Sie sich bevor Sie solchen Unsinn loslassen: Für Vermögen wird von den Banken 0,20% einbehalten und dem Staat übermittelt, für Aktiengewinne bezahlt man 26% Steuern. In diesem Fall sind die Mietwohnungsbesitzer die Gewinner, denn mit der „cedolare secca“ zahlt man nur 10% Steuern, das finde ich ungerecht!! Wenn man von Geldgeschäften keinen bloßen Schimmer hat, sollte man den Mund halten……..Nebenbei gesagt sind investierte Gelder schon versteuert worden und nicht Schwarzgeld, das von Vielen in ausländischen Banken liegt.

  • sorgenfrei

    Exodus: sie gehören wohl zu den vermögenden? Was sind 0.20 % bzw. 26 %? Der steuersatz für einen mittelständler ist mit 27 % schon drüber…. nehmen wir an, jemand kann 1 million veranlagen, der broker holt ihm 20 % heraus, sind 200000 €…. und zahlt 26 % steuer? Jeder mit bei einem bruttoeinkommen von glaube 28000 € liegt aber schon drüber…. das soll gerecht sein… ? hinzukommt, dass otto normalverbraucher das meiste geld für güter des täglichen verbrauchs ausgibt, wo er nochmals mwst zw 4 und 22 % zahlt…. und nicht selten haben die vermögenden geld in irgendwelchen steueroasen geparkt, wo der steuersatz 0 % beträgt. Um nicht von den dubiosen stiftungen zu sprechen… Und diese vermögenden unterwandern die demokratie, weil sie mit ihrem vermögen großen politischen einfluss haben…

  • exodus

    @sorgenfrei Was hat das mit vermögend zu tun. Ich kenne mich aus, da es mein Beruf verlangt.

    Seien Sie beruhigt, ich zahle Steuern auch für die die in den Steueroasen verschanzt sind!

  • sorgenfrei

    @exodus: sepp unterholzner sollte sich für eine umverteilung von oben nach unten einsetzen, dafür sollte er sich einsetzen….

  • exodus

    @sorgenfrei Dass dieser Herr etwas bewirkt, habe ich meine Zweifel. Hat er doch nichts Besseres gefunden als eine neue Partei zu gründen, um so die Vorteile der Politiker voll auszukosten. Nach seinem Rücktritt aus der Köllnsberger-Partei wäre er ohne nichts dagestanden!

  • sorgenfrei

    @exodus da muss ich ihnen zustimmen!

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