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Unterricht bis Juli?

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Dem LH gefällt der Vorschlag des designierten Ministerpräsidenten Mario Draghi, das heurige Schuljahr wegen Corona zu verlängern.

Der designierte Ministerpräsident Mario Draghi plant, das laufende Schuljahr wegen Corona bis Juli zu verlängern. Dies kündigte er in den Konsultationsgesprächen mit den Parteien an. Seit Ausbruch der Pandemie seien zu viele Schultage verloren gegangen, erklärte der ehemalige EZB-Präsident.

In keinem anderen europäischen Land waren die Schulen so lange geschlossen wie in Italien. Die von Draghi angepeilte Reform des Schulkalenders sieht vor, dass die Sommerferien nicht wie üblich Mitte Juni beginnen, sondern erst im Juli.

LH Arno Kompatscher begrüßt den Vorschlag: „Draghi bringt schon allein mit dem Bruch dieses Tabus, wonach man nie etwas ändern darf, frischen Wind in die Politik. Das gefällt mir. In einer außerordentlichen Situation braucht es außerordentliche Maßnahmen.“ Man wolle der Jugend die Möglichkeit geben, verlorene Unterrichtsstunden aufzuholen. Die genaue Umsetzung des Vorhabens müsse man sich aber erst noch ansehen. (mat)

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (70)

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  • andreas

    Gut so, Draghi sucht pragmatische Lösungen und muss nicht auf irgendwelche politische Unterstützer oder Verbände Rücksicht nehmen, da er mit 73 Jahren wohl keine besonderen politischen Ambitionen mehr haben wird.

    Klug ist er, mit Geld umgehen kann er und wer Salvini innerhalb von 24 Stunden zu einem überzeugten Europäer gemacht hat, muss ein Genie sein.

    Salvini verliert gerade seine Hardcore Wähler an Meloni und wird wohl „Salvini Premier“ im Logo streichen müssen. Die 2. Kehrtwende, die erste war Nord im Logo zu streichen, da er vorher auf übelste weise gegen den Süden gewettert hat, wird ihn wohl auch bei den dümmsten Legawählern ins politische Aus manövrieren.
    Einige werden zwar übrig bleiben, doch da hoffe ich, dass Draghi ihnen wegen „politischer Unmündigkeit“ das Wahlrecht entzieht. 🙂 🙂

  • vinsch

    Ja, da werden die Lehrer heute staunen! Draghi kam vor dieser Aussage mit den Sozialpartnern zusammen und hat sicher dort im Vorfeld das OK geholt. Auf welche Seite wird sich nun Foppa stellen? Auf die Seite der Lehrer oder der Eltern? Eines ist sicher, die Mehrheit der Italiener steht bei dieser Aussage hinter Draghi und liebe Lehrer, es gibt kein Demonstrationsrecht mehr…. Wenn Draghi dieses Tabu bricht, dann werden noch viele andere folgen.

  • @alice.it

    Bin gespannt,wie der mittlerweile lächerliche Südtiroler Sonderweg aussehen wird ?

  • drrobotto

    Ich hoffe Draghi denkt diese Idee bis zum Ende durch:
    – Wann wird dann die Matura sein? Bis Mitte August?
    – Werden dann alle Aufnahmeprüfungen der Universitäten verschoben? Auch im Ausland?
    – Haben die Lehrer bis jetzt nicht gearbeitet?
    – Wurden denn viele Lerninhalte nicht behandelt?
    – Wie sieht es mit der Finanzierung aus, da Lehrer im Juli ca 50% des Lohnes erhalten?
    – Wie wird dies die Tourismuswirtschaft treffen, da Urlaube im Juli teurer sind oder wir wieder zum Hotspot werden?
    – Werden die Schüler zur Schule kommen oder lieber arbeiten oder Praktika beginnen?

    Ich hoffe der LH ist sich mit „Tabubrüchen“ auch im Klaren, dass dies dann sicher alle Bereiche treffen wird und nicht nur die Schule und wir hoffentlich keinen zweiten Monti erleben werden mit zig neuen Steuern auch mit der weltbesten Autonomie.

    • drrobotto

      Aber mir ist schon klar, wenn man bei Verordnungen kaum 10 Minuten nachdenkt, sie einfach raushaut und am nächsten Tag schon wieder andere Regeln folgen, abgeändert oder ganz wegfallen, von dem erwarte ich auch nicht, dass er irgendeine Idee mit ihren Konsequenzen bis ans Ende durchdenkt.

      • noando

        @drrobotto
        – die matura wird zeitlich normal abgehalten, die anderen klassen können bis juli verlängern
        – das problem von aufnahmeprüfungen fällt somit weg
        – natürlich haben lehrer gearbeitet, aber in so einer ausnahmesituation kann man auch ausnahmen verlangen; den kindern zu liebe
        – leider konnten nicht alle lerninhalte behandelt werden
        – arbeiten die lehrer im juli voll, sollen sie das volle gehalt bekommen
        – bzgl tourismus mache ich mir weniger sorgen, es gibt ja nicht nur familien welche in den urlaub fahren. und außerdem geht es hier um einen vorschlag zugunsten unserer kinder.

        die frage ist: möchten wir den kindern die möglichkeit geben, einen teil des verlorenen schuljahres nachzuholen? wenn ja, müssen opfer erbracht werden. wenn man dies nicht möchte, wie sie herr @drrobotto, findet man natürlich genug ansätze alles in frage zu stellen.

        • drrobotto

          Nein, da haben Sie meinen Kommentar nicht richtig gelesen. Ich habe nirgends behauptet, dass ich oder jemand anders nicht bereit ist, auch im Sommer zu unterrichten. Ich wundere mich dann aber auch, wo die Lehrer für die Matura herkommen sollen, wenn diese weiterhin alle Klassen unterrichten. In der TFO BZ wären diese pro Abschlussklasse 6-10 Lehrpersonen für jede Fachrichtung. Viel Spaß, dass zu organisieren, dass es für die verbleibenden Jugendlichen was bringt.

          Den Kindern zu liebe kann man in jede Richtung argumentieren. „Endlich dürfen sie wieder raus und jetzt müssen sie bis zu 8 Stunden in der Schule bei 30° sitzen“, „Kinder haben so viel verloren“. Ich habe leider keinen Einblick in die Materie, aber wie lange waren die Grund- und Mittelschulen im Lockdown? 1 Monat? 2 Tage im Februar?

          Bei den Oberschulen wird es für mich dann schon schwieriger. Ich sehe nur bei K1 und K2, dass diese in den Fächern wo ich es einschätzen kann, kaum weniger Stoff behandeln wird als andere Jahre. Welchen Stoff sollen die nachholen?

          Bei der Tourismuswirtschaft denke ich nicht an die Urlaube der Familien, sondern an die Infektionszahlen. Wenn wir täglich 425 Fälle allein in den Schulen haben und die Bevölkerung kaum geimpft ist, sitzen wir im Sommer wieder Lockdown oder werden wieder zur dunkelroten Zone inklusive lustiger Reisewarnungen. Wobei dies auch mit oder ohne Schulunterricht kommen wird.

          Deswegen bitte Aktionen und deren Reaktionen kurz durchdenken.

          Vielleicht auch Matura unter dem Jahr machen? Auch das sehe ich für das jetzige Schuljahr sehr schwierig. Wann sollen die Schüler sich darauf vorbereiten? Wurden bereits jetzt alle Lerninhalte behandelt? Jeder kann gerne die Dolomiten der letzte Jahre studieren, um einen Einblick zu bekommen, was bei der Matura in Physik, Mathe, Info, Chemie, etc. verlangt wird.

          • vinsch

            @drobbotto an welcher Schule unterrichten Sie?

          • noando

            ihre auflistung und argumentation lassen darauf schließen, dass sie kein freund von draghi’s vorschlag sind, auch wenn sie nirgends behauptet haben, dass sie oder jemand anderes nicht bereit wären im sommer zu unterrichten.

            wie gesagt, wenn wir den kindern die möglichkeit bieten möchten, ist es auch machbar, auch wenn die organisation, anzahl lehrpersonen, organisation der matura usw eine fordernde aufgabe werden könnte/werden wird.

            trotzdem, sollen – wie sie ja richtig sagen – alle aktionen und reaktionen bedacht werden. sie behaupten, dass der stoff bereits durchgenommen wurde. dazu möchte ich sagen, dass gar einige eltern und schüler über die schwierigkeit klagen, auch wegen fehlenden präsenzunterricht, den stoff ausreichend behandeln zu können. in diesem sinne wäre die verlängerung eine gute möglichkeit, dies „gerade zu biegen“. für mich das ausschlaggebende argument.

            das schuljahr zu verlängern, nur um in einer feinen runde beisammen zu sitzen hat natürlich keinen sinn.

    • brutus

      Die Matura, könnte man noch innerhalb des Schulkalenders machen (in Deutschland so üblich).

  • criticus

    Die bisherigen Erfahrungen mit Rom haben gezeigt, dass nur die Hälfte der Versprechungen und Vorsätze eingehalten werden. Draghi wird lernen müssen, dass Rom nicht die EU ist. In Rom laufen die Uhren schon seit dem römischen Reich anders. Jeder Herrscher wurde seitdem nach Jahren gestürzt. Das blöde ist immer, wenn römische Politiker denken, dann handeln unsere blauäugigen Lokalpolitiker.

  • schwarzesschaf

    Andreas na und fenster auf un lüften aber dir ist lieber wir bilden generatio. Dumm aus

  • noando

    das wären dann sie als finanzminister

  • heinz

    Draghi schlägt die Verlängerung des Schuljahres nur für das aktuelle Schuljahr und nicht für immer vor.
    Sein Ansinnen, mehr Lehrer anzustellen ist absolut zu begrüßen. Allerdings sollten Lehrergehälter auch die längst fälligen Anpassungen erhalten, damit der Beruf attraktiver wird.
    Wenn man gleichzeitig die Abschlussprüfung der Mittelschule abschafft und die Abschlussprüfung der Oberschule nach deutschem Vorbild während des Schuljahres abwickelt, hat man mehrere Fliegen auf einen Streich erlegt.

  • eselka

    Naja, da weiß ich jetzt schon dass die Gewerkschaften wieder auf die Barrikaden gehen werden und die Regierung einknicken wird…..
    Nur Worte ohne Folgen…..

    Wobei die Idee natürlich zu begrüßen ist, ich bin selbst Vater einer Mittelschülerin und kriege mit was das im Fern“UNTERRICHT“ abgeht…… Da wäre es oft besser gar nix zu tun…..

  • vinsch

    Draghi wird niemand lange zujubeln, es werden jetzt alle zur Kasse gebeten werden. Andererseits die bonus-Regierung von 5S und PD musste ein Ende haben.

  • e.k.

    Nachdem die Themen (wenig) Präsenzunterricht und (sehr viel) Fernunterricht die Schulen schon seit längerem begleiten, wäre es wohl mehr als sinnvoll Hand am Schulkalender anzulegen. „Verlorene“ Wochen im vergangenen Herbst bzw. Winter 2020/21 könnten durch eine Verlängerung des Schuljahres um einige Wochen Richtung Sommermonate locker Wett gemacht werden; auch könnte der Gedanke des Samstagunterrichtes in Betracht gezogen werden. Niemand in der lokalen Politik – weder Regierende noch Opposition – trauten sich bisher diese Möglichkeiten auszusprechen. Woran mag das liegen ?

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