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Wie der Lockdown sein wird

Ob es in Südtirol rasch einen Lockdown gibt, werden die nächsten Tage entscheiden, hieß es am Mittwoch in der Videokonferenz zwischen Landesregierung und Sozialpartnern. Vorsicht bleibt Gebot der Stunde.

Wenn sich die Entwicklung des Infektionsgeschehens in den nächsten Tagen nicht bessert, wird die Landesregierung in härtere Vorbeugemaßnahmen gegen das Coronavirus treffen müssen.

Unabhängig davon brauche es noch einmal den Schulterschluss der gesamten Gesellschaft, sich an die Regeln zu halten. Denn sonst werde auch ein harter Lockdown das Infektionsgeschehen nicht dauerhaft beruhigen.

Dies war die zentrale Botschaft der Südtiroler Landesregierung an die Sozialpartner in einer gemeinsamen Videokonferenz am Mittwochvormittag.

Landeshauptmann Arno Kompatscher, Gesundheitslandesrat Thomas Widmann und Bevölkerungsschutz-Landesrat Arnold Schuler betonten zu Beginn der Konferenz, dass die längerfristige Hoffnung in der Impfung eines wesentlichen Teils der Bevölkerung liege.

„Aber bis dahin müssen wir durchhalten. Dies gelingt nur, wenn sich die gesamte Gesellschaft an die Regeln hält – besonders auch im privaten Bereich, wo wir nicht kontrollieren können“, sagte Landeshauptmann Kompatscher und erinnerte an die tragende Rolle, die auch die Sozialpartner dabei spielen können.

Die Landesregierung wird die epidemiologische Entwicklung akribisch beobachten und sowohl die Zahl der belegten Betten in Intensivstationen und Krankenhäusern im Blick behalten als auch die Inzidenzzahlen und weitere Parameter.

Maßnahmen im Fall eines harten Lockdowns

Sollte ein harter Lockdown nötig sein, möchte die Landesregierung die Dauer so kurz wie möglich halten, kündigte Landeshauptmann Kompatscher an. Oberstes Ziel sei dann, die die Bewegungen und somit die Begegnungen von Menschen auf ein Minimum zu reduzieren: Bewegungen außer Haus würden dann auf das Allernotwenigste – sprich aus Arbeits-, gesundheitlichen Gründen und ähnliches – reduziert und auch auf das Gemeindegebiet beschränkt werden.

Für die Schule würde ein Lockdown vor oder nach den Semesterferien einen Wechsel in den Fernunterricht bedeuten – mit dem Ziel, den Ausfall des Präsenzunterrichts so kurz wie möglich zu halten. Die Ausgangssperre von derzeit 22 Uhr würde von um einige Stunden vorverlegt. Berufliche Tätigkeiten würden, wo immer möglich, auf Homeoffice reduziert, in der öffentlichen Verwaltung ohnehin, aber möglichst auch im privaten Sektor. Wo dies nicht möglich ist – etwas im produzierenden Gewerbe und auf Baustellen – sei noch penibler auf Disziplin zu achten, eventuell könne man hier bei den Sicherheitsprotokollen nachschärfen: Ein Weg, den auch die Sozialpartner teilweise vorschlugen.

Stärkere Kontrollen der Ordnungsrkäfte gefordert

Diskutiert wurden im heutigen Treffen auch viele flankierende Maßnahmen, die unabhängig von einem Lockdown erfolgen können, beispielsweise eine Nachbesserung bei den Sicherheitsprotokollen. Vor allem die Arbeitnehmerseite forderte wesentlich stärkere Kontrollen und Präsenz der Ordnungskräfte, da der Aufruf zur Eigenverantwortung aus ihrer Erfahrung nicht ausreiche. Landeshauptmann Kompatscher teilte diese Meinung: „Auch wir sehen hier noch Luft nach oben: Sowohl die staatlichen, vor allem aber auch die Ordnungshüter der Gemeinden sind hier noch mehr gefordert. Ich werde das heutige Sozialpartnertreffen zum Anlass nehmen, hier nachzuhaken.“ Das Land werde über die Forstbehörde weiterhin seinen Beitrag leisten.

Sowohl den Vertretern der Wirtschaft als auch den Arbeitnehmern waren finanzielle Ausgleichsleistungen wichtig. Kompatscher versicherte, das Land strebe weiterhin die Möglichkeit an, dafür Finanzmittel aufnehmen zu können: „Wir waren uns auf technischer Ebene mit der italienischen Regierung bereits einig, wie wir dies trotz grundsätzlichen staatlichen Verschuldungsverbots regeln können. Nach Ende der Regierungskrise wollen wir mit der nächsten Regierung an das bisherige Verhandlungsergebnis möglichst schnell anknüpfen.“

Alle waren sich einig, dass nur eine hohe Impfrate langfristige Erleichterung bringen kann. Bis dahin aber braucht es die gemeinsame Anstrengung. Die Strategie des Landes, viel zu testen, sei hier der richtige Weg, war man sich einig, aber genauso wichtig sei es, dass sich die gesamte Bevölkerung an die Regeln hält, erinnerte der Landeshauptmann am Ende der Videokonferenz.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (85)

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  • bernhart

    Kluge Leute unsere Politiker.
    Sie haben nach einem Jahr noch nicht verstanden, dass alle Verbote, Strafen, Massentest, tägliche Berichterstattung nichts bringen und nichts gebracht haben.
    Die Leute sind ausgelaugt , sie wollen leben ,sie wollen arbeiten.
    Jungendliche wollen Feste und Feiern Disco , seit einem Jahr werden belogen und betrogen.
    Wirtschaft und Tourismus will und muss arbeiten.

    • asterix

      Genau Bernhard, ich frage mich auch wie ein Arbwitnehmervertreter wie Tschenett vom ASGB für einen harten Lockdown sein können? Da ist das Arbeitslosengeld vom Vorjahr vielfach noch nicht ausbezahlt, wie sollen die Familien ohne Einkommen überleben? Aber sein Gehalt wird ja pünktlich ausbezahlt. Ich kann den Mitgliedern nur raten sich eine andere Gewerkschaft zu suchen.

  • sepp

    hot jemand wos nderes erwarten dolachhamer hot woll miessen an sonderweg giehn die höchsten infektionen in den schulen ober jo wos willsch fan sem a erworten

  • hallihallo

    geht alle zum massentest , dann können wir am 04.12.20 öffnen, sonst erst am 07.01.21. bis 15.02.21 und wahrscheinlich darüber hinaus alles zu.
    wieso sollten wir uns noch an irgendwelche regeln halten????

  • sepp

    gewisse herrn sollten amo schnellstens an rücktritt denken

  • yeti

    Manndr es isch Zeit!!!!!
    Hearts auf die Bevölkerung zu verorschn und ounzuliagn…. es reicht!!!!!

  • sepp

    do guete herr hot no nett begriffen das er nimmer glaubwürdig isch

  • olle3xgscheid

    Hin und her der Kreis schließt sich und in Kürze isch jeder 3 infiziert gewollt odrr ungewollt , mit und/oder ohne Maske!!!
    Erst dann gehts wieder los.
    Das traurige daran wieviele Fam und Menschen daran zugrunde gehen und das nicht nur finanziell.

  • andreas

    2-3 Wochen Lockdown wie in Japan oder China und die Zahlen wären in Ordnung.
    Wir Südtiroler haben aber leider nicht die Disziplin dafür.

  • eiersock

    Mir kimp fiar dei hob in Knoll nou nit keart!
    Sonderweg wor a kompletter Fiasko und iatz fun an sou kurz wia möglichen Lockdown redn.Der werd epper länger wern sunst brings jo nichts verstian dei sel nit?

  • george

    Immer wieder dieselben Dummschwätzer hier, die alle bisher verfugten Maßnahmen als verfehlt darstellen. Was glauben diese Schreiberlinge hier, wieviele Infizierte u. Erkrankte mehr wir sonst hätten.
    Sicher ist, dass einiges falsch gelaufen ist, so z. B. die zu lasche Einhaltung vieler Personen der Sicherheitsvorkehrungen, die fehlenden kompletten Lockdowns zur richtigen Zeit u.fehlende Kontrollen u. Koordinierung, die zu geringe Selbstdisziplin u.a.m.will keiner von euch, denen diese Selbstverantwortung u. Selbstdisziplin fehlt, eingestehen. Das SARS-CoV-2 fragt nicht danach, es schlägt einfach zu, wo ihr ihm dazu die Möglichkeit bietet.
    Aber Schuld an der Situation

  • george

    Aber Schuld an der Situation sind bei euch immer nur die anderen.

  • tirolersepp

    Streng kontrollieren und testen – keinen Lockdown !

    Die Sozialpartner fordern einen totalen Lockdown.

    Die Sozialpartner fordern mehr Geld vom Staat und Land – Schuss ins eigene Knie !

  • andreas

    @idefix – yannis – thefirestarter usw.
    Seit ihr wirklich nicht hell genug um zu verstehen, dass es nicht um die Methoden von China geht, deshalb habe ich auch Japan genannt, sondern darum, dass es möglich ist, den Virus in 2-3 Wochen auf ein Minimum zu reduzieren?
    Dafür bräuchten wir aber die Disziplin wie Asiaten, haben wir aber nicht annähernd.

    Versucht es mal mit lesen, denken, schreiben.
    Lesen, schreiben, große Leere finde ich nicht wirklich sinnvoll.

  • eiersock

    3 Wochn ols zua und wenn i sog ols nor muan i sel Londtog zuasperren Tourismus,Handwerk,Presse ols i will kuan mer af dor Stroß segn (auser ins Bauern) und in jeden Bürger Südtirols für dei 3 Wochn Arbeitsausfall an tausender geben. kostet sicher wianiger als der gonze Zirkus-Apparat nor gian die Zohln schun oi.

  • asoet

    Es ist alles so absurd mit den ganzen Reglementierungen…Lieber Landeshauptmann, fangen sie jetzt nicht schon wieder an zu drohen mit schärferen Kontrollen. Nicht nur ich finde das zum Kotzen und ich lasse mich in meiner Bewegungsfreiheit sicherlich nicht mehr aufhalten.
    Noch was zum testen: Kann mir vielleicht die Sanität oder das Hygieneamt erklären, warum bei einer Mittelschulklasse mit 25 Schülern in Quarantäne aus dem Oberpustertal alle einzeln bis nach Bruneck zum testen müssen!? und das nicht beim Hausarzt machen können??? Also da soll man noch etwas Ernst nehmen. Zum KOTZEN!

  • sougeatsnet

    Lasst endlich die Covid-Leugner an die Macht: Die sind einfach super. Covid gibt es nicht. Sterben müssen wir auch alle und die Grippe gab es immer. In Südtirol starben letztes Jahr viel weniger als normal. Nur zu dumm, dass keine Gäste zu uns kommen. So langsam schnallen dies auch die Allerdümmsten, wenn wir uns weiterhin nicht zusmmenreisen, dann wird das Problem richtig massiv. Das Problem löst nicht der Landeshauptmann, sondern nur wir alle gemeinsam. Leider schaffen es einige wenigen, die Bemühungen der „Braven“, in kürzester Zeit zu Nichte zu machen. Die perfekte Organisation der Sanität trägt ebenfalls nicht zu mehr Vertrauen bei. Die Sicherheitsprotokolle sind nicht das Papier Wert auf dem sie stehen, da sich niemand daran hält. Na dann bleibt gesund!

  • snakeplisskien

    Wie denn?

    Hatte Widmann laut Samstag/Sonntag-Tageszeitung nicht behauptet, dass wir super Zahlen haben und es einen Aufstand gegeben hätte, falls uns der Staat nicht von der roten Zone herabgestuft hätte.

    Dann müssten wohl auch wir einen Austand machen, falls uns die Landesregierung, trotz der angeblich guten Zahlen nun durch einen Lockdown quasi wieder als rote Zone erklären sollte.

    Hätte man bloß im November/Dezember beispielsweise für 1 Monat hart durchgegriffen, wären wir wohl nicht in der derzeitigen Situation. Dieses andauernde Öffnen und Schließen um die eine und andere Lobby zu befriedigen bringt laut meiner Auffung gar nichts und verzögert nur alles. Ich glaube dass den Arbeitnehmern und -gebern durch einen einmaligen längeren Ausfall weniger Schaden entstehen würde, als durch die den eingeschlagenen Kurs.

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