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„Viele sind verzweifelt“

Manfred Pinzger mit Thomas und Agnieszka Wielander in Schlanders (Archivbild)

Der HGV fordert Klarheit in Bezug auf die Verlustbeiträge seitens des Landes und auf die Hilfsmaßnahmen für die Beschäftigten im Tourismus.

Der Hoteliers- und Gastwirteverband (HGV) lud seine Ortsobleute heute zu einem Online-Meeting mit Präsident Manfred Pinzger, Tourismuslandesrat Arnold Schuler und dem Landtagsabgeordneten Helmut Tauber.

Dabei ging es um die schwierige bis dramatische Situation im Tourismus und um konkrete Maßnahmen, welche zur Stützung der Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe nun erforderlich sind.

HGV-Präsident Manfred Pinzger hat dabei erneut darauf hingewiesen, dass die wiederholte Schließung der Bars und Restaurants aus epidemiologischer Sicht nicht nachvollziehbar sei. „Die Mitglieder haben das Gefühl, dass sie allein die Last der nach wie vor hohen Infektionszahlen tragen müssen. Viele sind einfach verzweifelt“, brachte Pinzger die Stimmung auf den Punkt. Er fordert deshalb die Politik auf, möglichst schnell eine klare Aussage zu treffen.

„Wir brauchen Klarheit bezüglich Verlustbeiträgen seitens des Landes und Hilfsmaßnahmen für Beschäftigte im Tourismus, damit diese dem Sektor nicht verloren gehen,und einen konkreten Plan für Betriebe, welche die im März fälligen Kreditraten nicht bezahlen können. Zudem muss die Gemeindeimmobiliensteuer 2021 zur Gänze ausgesetzt werden“, so der HGV-Präsident.

Südtirol verliert erstmals seit Beginn des Tourismus eine Wintersaisonmit dramatischen Folgen für Betriebe, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie hunderte von Unternehmen, die mit dem Wintertourismus arbeiten und von diesem leben. Dies wird bereits vielfach vergessen. Deshalb braucht es dringend Klarheit, wie der Sektor und die darin tätigen Betriebe gestützt werden“, forderte Pinzger.

Landesrat Arnold Schuler ging auf die Beweggründe rund um die erneute Schließung der Gastronomie ein und unterstrich, dass diese vor allem auf politischer Ebene lagen. Er fordert deshalb, dass solchen Entscheidungen der Rat der Covid-19-Expertenkommission der Landesregierung zugrunde gelegt werden muss.

Zudem kündigte er an, dass bereits in Kürze ein erstes Konzept für Unterstützungsmaßnamen für pandemiegeschädigte Betriebe vorliegen wird. Landtagsabgeordneter Helmut Tauber forderte zeitnahe Hilfen für die Tourismusbetriebe, „sonst riskieren wir, dass sogar betriebswirtschaftlich gesunde Betriebe den Bach runter gehen und unsere Mitarbeiter noch mehr als bisher schon anderswo eine Arbeitsstelle annehmen“. Diese Entwicklung müsse gestoppt werden.

Am Online-Meeting haben alle 114 HGV-Ortsobleute teilgenommen und dabei auch von den Realitäten und Stimmungen vor Ort berichtet. Brigitte Zelger, HGV-Obfrau in Deutschnofen, meinte, man müsse nun den Tourismustreibenden klar aufzuzeigen, mit welchen Hilfen sie definitiv rechnen können. Nun geht es auch darum, die Gastwirtinnen und Gastwirte zu beruhigen“, sagte Zelger.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (35)

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  • lucky

    Leider werden Arbeitskräfte und Unternehmer vom Tourismus mit den jeweiligen Familienmitgliedern von unserer Landesregierung als Personen dritter
    Kategorie behandelt. Einfach nicht nachvollziehbar. Schämt Euch……….

    • criticus

      Herr Pinzger, außer Versprechungen wird von Rom gar nichts kommen! Das war immer so und wird in Italien immer so sein. Von den Hilfsgeldern werden in erster Linie die Mafia und die Politiker bedient, dann bleiben fürs Volk evtl. noch die Brotsamen. Was haben Sie in 8 Jahren Senat gelernt? Bestes Beispiel sind die Erdbebengeschädigten von Aquila und Jahre später von Amatrice. Was schnell geht, sind die Nachzahlungen, wie z.B. unserer Landespolitiker in Höhe von 8.500 Euro netto, die Lohnerhöhungen von monatlich 500 Euro und höhere Spesenabgaben. Unter Spesen können auch die abgenützten Schuhe durch Treppenhüpfen (Hurra Ferien) mit eingerechnet werden. Oder?

  • huggy

    Wenn der Mund-Nasenschutz so getragen wird wie der Herr Pinzger es auf diesem Foto macht……

  • vinsch

    Tote laut WHO vom 01. Jänner bis 01. Mai 2020 (und die Zahlen vom Ende des Jahres werden noch katastrophaler sein..)
    Coronavirus: 237.469
    Malaria: 327.267
    Selbstmorde: 357.785
    Straßenverkehrsopfer:450.388
    Krebs: 2.740.193
    Hunger: 3.731.427
    Infektionsopfer: 4.331.251
    Wie lange müssen wir Touristiker noch als „Bauernopfer“ herhalten. Es gibt keinen lockdown, es sind nur einzelne Sparten betroffen. Die Politiker sollten zumindest auf einen Teil ihres Lohnes verzichten, dann wären sie vielleicht ein wenig glaubwürdiger.

  • gorgo

    Klar. Mal alle generell von der GIS befreien, wird dem kleinen Bar Pächter und der Teilzeitkraft im Service sicher immens helfen.

  • wichtigmacher

    Beiträge, Beiträge, Beiträge, i konn dös schun nimmer hearn, dei sein jo schlimmer gwordn als die Bauern, und dös will wos hoassn.
    Johrelong gmoln, mit 2-stellige Zuwochsratn und iatz schaugs aus als miasen miar mit insere Steuergelder die Leasingraten für denen ihre Protzkisten mit Rosenheimer Nummernschild bezahlen……

  • sepp

    hosch van pinzger mol wos ander gehört ausser winzl vielleicht war wieer a hotel zu verkaffen in österreich der und der moser sein an falschheit nett zu überbieten die angestellten sein denen sowieso wurscht

  • klum

    Es ist doch ganz einfach. Wer Hilfe braucht soll Hilfe bekommen. Angestellte ebenso wie vielleicht kleine und größere Gastronomiebetriebe, Jahrzehnte alte Unternehmen oder Pensionen. Es geht nur um die KRITERIEN. Raten für Hotelerweiterungen die nur gemacht wurden um keine Steuern zu zahlen sind kein Kriterium. Wer einen Porsche, zwei „Rosenheimer“ Audi A8 und einen VW-Golf GTI (zum Brotholen) in der Garage hat, auch nicht. Wer einen Besitz im Millionenbereich, Immobilien, Wälder, Kulturgut oder auch Geld- und Gold-Konten oder Bitcoins im In- oder Ausland besitzt, auch nicht. Dabei ist es ziemlich egal ob es ein Hotelier, Gastronom, Kaminkehrer, Fitnesstrainer, Musiktechniker oder ein xbeliebiger Unternehmer ist. Prinzipiell sollten keine Gewinneinbußen erstattet werden, sondern nur Kosten ersetzt werden. Denen die wirklich keinen Besitz und keinen anderen Reichtum haben sollte noch ein monatliches, kleines Lebensgeld gegeben werden. Die können nämlich keinen Porsche verkaufen. KRITERIUM ist also die Steuererklärung und die GIS-Daten.

  • leser

    Punzieren
    Wenn da ein grosser teil von hoteliere und Bars flöten geht, dann wird’s den Grund schon haben
    Jedenfalls geht es nicht an , dass man Unternehmer noch finanziert

  • exodus

    @TZ Es wäre an der Zeit das Foto zu wechseln. Herr Pinzger gibt kein gutes Beispiel ab mit seiner Maske. Wenn alle in Gastbetrieben die Masken nur mit Mundabdeckung tragen, darf man sich über die Pandemie ohne Ende nicht wundern………

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