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„Patienten auf Spitäler aufteilen“

Foto: Südtiroler Sanitätsbetrieb/ Ivo Corrà

ASGB-Bezirkschef Walter Oberkalmsteiner fordert von den Verantwortlichen im Südtiroler Gesundheitswesen ein Ende der Schönfärberei in Bezug auf die dramatische Situation in den Spitälern.

Walter Oberkalmsteiner, Bozner Bezirkssekretär der Fachgewerkschaft Gesundheitsdienst im Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbund (ASGB), fordert von den Verantwortlichen im Südtiroler Gesundheitswesen ein Ende der Schönfärberei in Bezug auf die dramatische Situation in den Spitälern.

Es sei, so Oberkalmsteiner, augenscheinlich, dass das Südtiroler Gesundheitssystem in vielen Abteilungen handlungsunfähig ist und vielfach dringend benötigte Behandlungen zu Lasten der Bürger aufgeschoben werden müssten:

Walter Oberkalmsteiner

„Der zuständige Landesrat Thomas Widmann betont gebetsmühlenartig, man hätte die Lage aktuell im Griff. Dem gegenüber stehen die Argumente des Vorsitzenden der Chefärzte-Gewerkschaft (ANPO),Reinhold Perkmann, sowie des Primars Herbert Heidegger, denen ich eine höhere Validität beimesse. Wir dürfen nicht in den Irrglauben verfallen, es gäbe nur noch Covid-19 und andere Erkrankungen würden nicht mehr auftreten. Das Gegenteil ist der Fall, aber die Konsequenz der prioritären Behandlung von Covid-19-Kranken ist, dass vielfach die dringend benötigten Ressourcen zur Behandlung anderer Pathologien fehlen.“

Der Bozner Bezirkssekretär der Fachgewerkschaft Gesundheitsdienst im ASGB fordert eine Umverteilung der Patienten:

„Den Versorgungsauftrag kann das Krankenhaus Bozen nur sicherstellen, wenn die Covid-19-Infizierten, die stationär aufgenommen werden müssen, besser auf die verschiedenen Spitäler aufgeteilt werden. Damit würde man das Bozner Spital entlasten und gleichzeitig dem Ziel näherkommen, die anderen Spitäler aufzuwerten. Zudem sollten die Führungskräfte im Gesundheitswesen in ihren Entscheidungen die Ratschläge jener, die tagtäglich an vorderster Front stehen, stärker berücksichtigen.“

Walter Oberkalmsteiner ist überzeugt davon, dass ein transparenter Umgang mit der Ist-Situation auch dazu führen würde, dass viele, die die aktuelle Situation momentan nicht so ernst nehmen, die harte Realität erkennen und vielleicht stärker auf die Einhaltung der notwendigen Regeln achten.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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