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Zu wenig Impfdosen?

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Südtirol hat weniger als 1.500 Impfdosen zur Verfügung. Dabei warten noch rund 20.000 Personen auf ihre Zweitimpfung. Kommt es also bald zu einem Impfstopp?

von Markus Rufin

Anfang der Woche sollte Südtirol einen neuen Plan für Impf-Lieferungen erhalten, aber dieser fehlt noch immer. Auch am Mittwoch erhielt der Sanitätsbetrieb vom zuständigen Kommissar Domenico Arcuri keinen neuen Plan.

Am Montag bekam Südtirol 3.500 Impfdosen statt der versprochenen 8.200. Schuld ist der weltweite Lieferengpass, weil der Impfstoff-Produzent Pfizer seinen Sitz in Belgien umbauen muss. Wie Generaldirektor Florian Zerzer erklärt, kann aber auch der Staat nicht viel dagegen unternehmen: „Auch Kommissar Arcuri hat noch keine Informationen von Seiten von Pfizer bekommen, wann wie viele Impfdosen eintreffen werden, deshalb konnte auch keine neue Einteilung vorgenommen werden.“

Zwar ist eine kurze Verzögerung oder ein kurzer Engpass weder für Land noch für Staat ein großes Problem, das kann sich aber schnell ändern, so Zerzer. Denn derzeit werden Personen, die sich zur Impfung anmelden wollen, nur auf die Warteliste gesetzt. Impftermine werden dagegen keine neuen vereinbart.

Und das aus gutem Grund, denn von den bisher gelieferten 23.155 Impfdosen wurden 21.696 bereits verimpft. Das sind 93,7 Prozent. Die positive Nachricht: Südtirol liegt italienweit damit an der Spitze was die Durchimpfungsrate betrifft. Die negative Seite: Südtirol gehen die Impfdosen aus. Stand gestern stehen weniger als 1.500 Impfdosen zur Verfügung.

Trotzdem wurde auch in dieser Woche geimpft. Impftermine, die bereits vereinbart wurden, wurden nicht abgesagt. Zudem erhält beim Impfstoff von Biontech und Pfizer jeder zwei Impfdosen. Erst diese Woche erhielten die ersten Personen ihre zweite Impfdosis.

Das heißt, die meisten Personen warten noch auf die zweite Impfung. Eigentlich sollte diese nach rund 21 Tagen erfolgen. Das ist aber mit den derzeit zur Verfügung gestellten Impfstoffen nicht möglich.

Zwar rechnet der Sanitätsbetrieb nach wie vor damit, dass weiterhin Impfdosen kommen werden, wie viele es sind, weiß man allerdings nicht. Da auch andere Impfstoffe nicht vor dem 25. Januar geliefert werden, ist eine Planung also nicht möglich.

Lesen Sie mehr in der Donnerstags-Ausgabe der TAGESZEITUNG.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (10)

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  • andreas

    Bei einer jährlichen Produktionskapazität von 1,3 Milliarden Dosen und den 300 Millionen von der EU bestellten, was 5,7 Milliarden Umsatz wären, sollte sich doch ein neues Werk bauen lassen und nicht nur das derzeitige umbauen und damit die Lieferschwierigkeiten begründen.
    Wohl eher überbieten sich hier Staaten gegenseitig und geliefert wird dem, der mehr zahlt.

    Dadurch, dass immer mehr Impfstoffe auf den Markt kommen, werden die Preis auch sinken und Pfizer scheffelt noch schnell so viel Geld wie möglich, halt typisch Pharmaunternehmen.
    Vom Handling ist der Biontech Impfstoff sowieso der schlechteste.

  • tirolersepp

    Erste Impfung durchführen ohne die Impfdosen für die zweite Impfung vorrätig zu haben – Schildbürger lassen grüssen !!!

    Ergebnis gesamte Impfung für die Katz !

  • george

    Nein, nicht „Ergebnis gesamte Impfung für die Katz !“, sondern leider nur ein weit geringeres Ergebnis.

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