„Gerechte Verteilung“
Das Landesethikkomitee hat sich mit der Verteilung der Covid-19-Impfstoffe befasst – und fordert Fairness und Transparenz.
Wie der Covid-19-Impfstoff verteilt werden soll, mit dieser Frage hat sich das Landesethikkomitee unter dem Vorsitz des Primars Herbert Heidegger befasst. Ziel müsse es sein, die begrenzten Impfstoffressourcen effizient einzusetzen und möglichst viel Schaden durch Covid-19 zu verhindern, betont der Beirat. Solange der Impfstoff nur begrenzt verfügbar sei, bedürfe es einer Priorisierung, die medizinische, ethische und rechtliche Aspekte berücksichtige.
Zielsetzung: Schaden minimieren
Prioritäres Ziel ist es laut Ethikbeirat, Infektionen durch Sars-CoV-2, Hospitalisierungen und Todesfälle sowie die Ausbreitung von Covid-19 zu verhindern. Damit soll der Schaden durch die Pandemie reduziert werden, wobei neben den gesundheitlichen auch soziale und wirtschaftliche Probleme zu berücksichtigen seien. Alle Bürgerinnen und Bürger Südtirols sollten – möglichst zeitnah – einen gleichen und uneingeschränkten Zugang zur Covid-19-Impfung haben.
Verteilung: fair und gerecht
Eine demokratisch legitimierte Institution muss in einem transparenten und fairen Verfahren die Verteilung vornehmen. Dabei sind die Transparenz der Entscheidung und die Einbeziehung relevanter gesellschaftlicher Gruppen in die Entscheidungsfindung wesentliche Kriterien, aber auch die wissenschaftliche Evidenz von Nutzen und eventuellem Schaden muss berücksichtigt werden. Die Zuteilungsentscheidungen müssen sich an klar definierten und ethisch gut begründeten Kriterien orientieren.
Vorrangig sollten Personen geimpft werden, die dem höchsten Risiko für schwerwiegende Verläufe und Todesfälle durch Covid-19 ausgesetzt sind. Eine Simulationsstudie der Tiroler Privatuniversität UMIT hat gezeigt, dass vorrangiges Impfen von älteren und vulnerablen Personen am wirksamsten Hospitalisierungen und Todesfälle verhindert. Eine Benachteiligung beim Zugang zum Impfstoff aufgrund vom sozio-ökonomischen Status oder Wohnort ist zu vermeiden, betont der Ethikbeirat.
Welche Personengruppen sollten Vorrang haben?
Vorrang bei der Zuteilung des Impfstoffes sollten Personen haben, die bei einer Infektion ein hohes Risiko für eine schwere Erkrankung oder für den Tod haben (besonders alte Menschen und relevanten Vorerkrankungen), insbesondere wenn sie in Senioren- oder Pflegeeinrichtungen leben. Auch wer einen Gesundheits- und Pflegeberuf ausübt, der für die Aufrechterhaltung der Gesundheitsversorgung und Pflege von Kranken und älteren Menschen entscheidend ist und einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt ist und engen Kontakt mit Risikopersonen hat, soll prioritär geimpft werden.
Vorrang sollte es zudem für Personen geben, die für die Aufrechterhaltung des öffentlichen Lebens und der Infrastruktur wichtig sind (politische Entscheidungstragende, Feuerwehr, Polizei, ÖV-Personal) sowie für Menschen, die für die Versorgung der Bevölkerung zuständig Lebensmittelhandel) oder in der Schule oder der Kinderbetreuung tätig sind und berufsbedingt ein hohes Infektions- und Übertragungsrisiko haben (beispielsweise durch den Kontakt mit vielen Menschen).
Welcher dieser Personengruppen der absolute Vorrang eingeräumt wird, hängt nicht zuletzt von der Infektionslage ab und davon, wie ausgelastet das Gesundheitssystem ist und welche Prognosen es zu dem Zeitpunkt gibt. Es gilt dabei Risikopersonen zu schützen, die Gesundheitsversorgung aufrecht zu halten und das öffentliche Leben und die Sicherheit zu gewährleisten.
Information der Bevölkerung: kontinuierlich und transparent
„Die Bevölkerung muss auf die Sicherheit, Wirksamkeit und die ordnungsgemäße Durchführung der Impfung vertrauen können“, betont der Ethikbeirat. Dies erfordere eine klare und verständliche Information der Bevölkerung. Eine kontinuierliche und transparente Information über Wirksamkeit und mögliche Risiken sei notwendig. Priorisierungsmaßnahmen, fordert der Ethikbeirat, seien verständlich zu erläutern und zu begründen, damit die Bevölkerung nachvollziehen könne, dass die Priorisierung eine gerechte und effiziente Nutzung der knappen Impfdosen gewährleistet.
Stellungnahme zur „Rolle der Solidarität“
Der Ethikbeirat weist in diesem Zusammenhang auch auf die eigene Stellungnahme „Die Suche nach einem Impfstoff gegen Covid-19: die Rolle der Solidarität“ hin, in der auf verschiedene internationale Konzepte für die Verteilung des Impfstoffes eingegangen wird (online abrufbar unter: http://www.provinz.bz.it/gesundheit-leben/gesundheit/ethik-und-gesundheit.asp).
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Kommentare (23)
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n.g.
Was ist schon gerecht!
In der Pandemie wurde immer wieder von jungen, sportlichen Menschen geschrieben die schwer erkrankt sind.
Mal sehen ob die das Verteilungssystem jetzt gerecht finden.
steve
Vielleicht wäre es strategisch sinnvoller und würde gelichzeitig auch den wirtschaftlichen Aspekt berücksichtigen Leute die viel Kontakt zu anderen haben zu impfen. Kellner, Vertreter, Lehrer…
n.g.
Wäre es ethisch vertretbar einem Vater von 5 Kindern die Imofung zu geben, anstatt einem alleinstehendem Polizisten, Pfleger, Feuerwehrmann usw.
Hm….
steve
Nachdem Kinder bei uns langsam zur Plage werden darf man doch niemand mit Kindern bevorzugen….
n.g.
Schwirig, mit der Gerechtigkeit die, die Politiker für uns definieren.
yannis
Vor allem mit Politikern die ständig von Demokratie reden aber demokratisch gewählte Opposition ignorieren bzw. undemokratisch ausschalten wollen.
prophet
Gerecht wäre doch ganz einfach diejenigen zu impfen die an diese fake Pandemie glauben…. Politiker und Medien sollten natürlich mit dem guten Beispiel als erste diesen goldenen Schuß bekommen!
derweissehelge
Impfen gegen eine Krankheit, die man erst zu haben scheint, sobald man sich einem fragwürdigen Test unterzieht, welcher selbst Cola „positiv“ deklariert. Eine „Pandemie“ wo es kaum Tote gibt, ja sogar weniger als andere Jahre bei starken Gippewellen. Absurde Stasi Massnahmen um die Leute einzuschüchtern und zu kontrollieren…!? Und ihr macht euch Gedanken geimpft zu werden? Geht doch gleich in die Kirche und kauft euch einen Ablassbrief, das sollte auch wirksam sein!
noando
:’D einfach keine cola durch die nase ziehen, dann verringert sich die wahrscheinlichkeit eines falschen testergebnisses … besser auch das „weisse“ weglassen, sie weiser helge
steve
Genau bei dem was der schreibt hat er eher Coca als Cola in der Nase!
ermelin
Dachschaden…..
derweissehelge
Mit Coca versiffte Gesellschaft lässt sich eher im linken Weltverbesserermilieu finden 😉
steve
Weiss nicht ob mir da Impfgegner mit katholischer Doppelmoral vom Typ ich glaube weil mirs so am besten in den Kram passt lieber sind. Eigentlich sind mir alle beide Sorten zuwider….
trjo
Wie kann in ITALIEN bzw. in SÜDTIROL eine gerechte Verteilung des Impfstoffes funktionieren?
Das wäre wirklich ein erfreuliches Novum.
andreas
Zum Glück gibt es Ethikräte, sonst wären wir wohl von den dämlichen Kommentaren in den sozialen Medien abhängig.
n.g.
Ethikräte sind auch nur Menschen.
Wenn sie genau so verantwortungsbewusst entscheiden wir es Politiker in ihrem Bereich tun, dann wird nicht alles glatt laufen.
thefirestarter
Wer sitzt in den Ethikräten?
@alice.it
Laut Fernsehbericht (ntv) hat der jüdische Staat für seine 9 Mill. Einwohner für Vorbestellungen doppelt soviel Geld ausgegeben wie die gesamte EU. Als Folge davon kann man die Bevölkerung jetzt flächendeckend impfen..
Tatsache ist, dass hier innerhalb der EU (Merkel – Ursula von der Leyen) einiges schiefgelaufen ist, um nicht zu sagen, man hat sich völlig verkalkuliert.
silberfuxx
……..es ist augenscheinlich dass Israel für den Impfstoff MEHR BEZAHLT………deshalb kriegen sie auch mehr………..
gestiefelterkater
„Das Landesethikkomitee hat sich mit der Verteilung der Covid-19-Impfstoffe befasst – und fordert Fairness und Transparenz.“
Der totale Irrsinn kennt keine Grenzen!
Alle Sektierer, Sinnlosberufler, Bürokraten, Gaukler und Politikhampelmänner kräftig durchimpfen, spritzt euch euer Gebräu in den Allerwertesten, und nicht kleinlich sein, es darf auch etwas mehr sein!
steve
Und dir den RFID gleich ins Schwanzerl… 🙂
ermelin
Nächster Dachschaden….
trjo
London (Reuters) – Aufgetaute Fläschchen, gestohlene Ladung und Cyber-Attacken – mindestens 30 Prozent aller Impfstoffe gehen auf dem Weg vom Hersteller zum Kunden Versichererkreisen zufolge verloren oder werden unbrauchbar.
Zwar sind die meisten Pharmakonzerne gegen Transportschäden versichert. Doch angesichts der Herausforderung, Millionen von Corona-Impfstoffen auszuliefern, dürfte die Nachfrage nach Transport-Versicherungsschutz steigen – und damit auch die Prämien, wie Branchenexperten erwarten. Zumal, solange die Vakzine so knapp sind wie jetzt. Besonders heikel ist der Transport des ersten in Deutschland zugelassenen Covid-19-Impfstoffs von Pfizer und BioNTech, der Temperaturen von minus 70 Grad Celsius erfordert.