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„Falsches Signal“

Manfred Pinzger

Die Landesregierung hat auf Vorschlag der Landesräte Arnold Schuler und Philipp Achammer  die Aussetzung des Rotationsfonds vorgeschlagen, ohne dabei Alternativen zu bieten. Für den Hoteliers- und Gastwirteverband (HGV) ist dies ein absolut falsches Signal in einer Zeit, in der Investitionen rückläufig sind. Die Argumente für die Aussetzung sind zudem für den HGV nicht stichhaltig.

Mit dem Beschluss der Landesregierung auf Betreiben der Landesräte Schuler und Achammer wird dem Tourismus eine wichtige Finanzierungsmöglichkeit genommen und das ohne einen Ersatz.

„Ich halte sowohl den Schritt für falsch sowie auch die Argumente, mit denen dieser Schritt begründet wird“, sagt HGV-Präsident Pinzger in einer ersten Reaktion.

Der HGV stimmt mit der Politik darüber überein, dass der Zinsvorteil, den der Rotationsfonds gegenüber einem normalen Darlehen bietet, in den vergangenen Jahren kleiner geworden ist. Dennoch besteht ein Unterschied. „Ich darf daran erinnern, dass das Land das Abkommen zwischen Land, Banken und Garantiegenossenschaften zur Liquiditätsbeschaffung auf Grund des Covid-19-Notstandes als großen Wurf verkauft hat. Dies, obwohl die monetären Vorteile – auch aufgrund der Laufzeiten – weitaus geringer sind, als bei einem Rotationsfondsdarlehen. Im Falle des Rotationsfonds wird der Unterschied hingegen als Bagatelle abgetan und muss als Argument dafür dienen, den Rotationsfonds auszusetzen. Das ist nicht schlüssig“, meint Pinzger.

Für den HGV wäre es sinnvoller gewesen, den Rotationsfonds an die aktuellen Entwicklungen anzupassen. „Wir haben in den vergangenen Jahren den politischen Entscheidungsträgern immer wieder vorgeschlagen, die Berechnung des Beschaffungszinssatzes anzupassen, um weiter ein zeitgemäßes Instrument zu haben. Leider ist das nicht geschehen“, zeigt sich der HGV-Präsident enttäuscht.

Die alternativlose Aussetzung dieses Finanzierungsinstrumentes ist für den HGV in einer Zeit, in der krisenbedingt die Investitionen abnehmen, grundlegend falsch und ein Schlag ins Gesicht für viele Unternehmen, die mit ihren Investitionen Wertschöpfung generieren sowie Arbeitsplätze erhalten und schaffen.

Mit Unverständnis reagiert der HGV auch auf die Tatsache, dass die freiwerdenden Geldmittel von rund 80 Millionen Euro nun dafür verwenden werden, um an anderer Stelle Löcher zu stopfen, anstelle dort längst überfällige strukturelle Reformen anzugehen, scheibt der HGV abschließend in seiner Presseaussendung.

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