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Nackt in der Winterkälte

Am Goldenen Sonntag stellten sich 14 Menschen in Winterkälte nackt auf den Siegesplatz. Der auf den Körpern dargestellte Schriftzug „Regala Zukunft” sollte darauf hinweisen, dass uns der Konsum die Zukunft kostet. 

Sie standen (fast) nackt auf dem Siegesplatz.

Trotzten der Winterkälte. Um die Menschen dazu einzuladen, darüber nachzudenken, was wir wirklich brauchen.

Nicht-essentieller Konsum sei ein wesentlicher Treiber der Klimakrise. „Wir rufen auf, zur Weihnachtszeit, unsere Geschenke zu überdenken: Schenke schlau, schenke Zeit, schenke Zukunft!“

Der Flashmob wurde von den Aktionsgruppen Schenke Zukunft|Regala Futuro und Extinction Rebellion SouthTyrol organisiert.

Hier klicken Sie sich zum VIDEO.

In einer Aussendung schreiben sie:

„Wir, eine Gruppe von Bürger*innen, treten bewusst aus unserer Komfortzone: wir verzichten auf für uns Selbstverständliches und exponieren uns nackt in der Winterkälte. Wir machen uns frei von Konsumzwängen und entsagen dem vorweihnachtlichen Kaufrausch. 

Wir laden dazu ein, darüber nachzudenken, was wir als Menschen tatsächlich brauchen, und vertrauen insbesondere in der Weihnachtszeit darauf, dass Freundschaft und Liebe ohne materielle Güter auskommen. Wir rufen alle dazu auf, anstelle von Konsumgütern Zukunft zu schenken!

Durch den Klimawandel bedingte, extreme Wetterereignisse, häufen sich inzwischen auch in Südtirol: Bergstürze wie jener der Kleinen Gaisl im Jahr 2016, zerstörerische Stürme wie Vaia 2018, die beschleunigte Gletscherschmelze, die unsere Wasserversorgung gefährdet, nie dagewesene plötzliche Schneemassen – das sind nur einige Beispiele. 

Es gilt die Chance jetzt zu nutzen, unsere Wirtschaftsweise zu überdenken und damit dringende Umweltprobleme, aber auch soziale Probleme, zu lösen. Mehr als ein Drittel des persönlichen CO2 Ausstoßes entsteht durch nicht-essentielle Konsumgüter, rechnet die südtiroler KlimaHaus Agentur vor. Konsumgüter verursachen gigantische Müllberge, die unsere Umwelt zusätzlich belasten, sowie Mikroplastik welches unsere Gewässer verunreinigt und bereits in unserer Nahrung und unseren Körpern nachweisbar ist.

Dank unserer günstigen Lage und unseres Wohlstandes kann Südtirol in der Bekämpfung der Klimakrise ein Pionierland werden. Bisher hat es die Pariser Klimaziele, wie alle (bis auf die zwei Länder Marokko und Gambia) verfehlt. Wir können das ändern! Wir können bedachter, lokaler und generell weniger konsumieren! Wir können den Luxus entdecken, der im Verzicht steckt! Das Aufwerten nicht-materieller und sozialer Werte ist ein wesentlicher Bestandteil. Es bringt uns Glück und Lebensqualität ohne CO2 zu produzieren.

Einen weiteren, wichtigen wirkungsvollen Beitrag kann man leisten, indem man selbst aktiv wird und sich einer der vielen Gruppen, die gegen die Klimakrise arbeiten, anschließt: Extinction Rebellion, Fridays for Future, Zero Waste Gruppen, der Zukunftspakt für Südtirol, um ein paar wichtige lokal aktive Akteure zu nennen.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (11)

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  • paul1

    Ich verstehe bald die Welt nicht mehr, auf der einen Seite wird fortlaufend geworben die heimischen Geschäfte zu unterstützen und dann wird gegen den Weihnachtskonsumrausch protestiert. Ist diesen Herren und Damen überhaupt bewusst in welcher Lage wir uns momentan befinden, wenn immer wieder die Geschäfte und Gastbetriebe geschlossen werden?
    Auch am vergangenen Sonntag, blieben sehr viele Geschäfte leer, ich glaube nach dieser langen Durststrecke, haben wir kein überflüssiges Geld mehr von einem Konsumrausch sprechen zu können. Die Fixspesen müssen weiterhin bezahlt werden, niemand verzichtet auf das Geld weder Land, Gemeinde oder Staat.

  • prof

    Da könnten sich auch die Corona Leugner nackt dazustellen.

  • olle3xgscheid

    Etwas wwrden sie Wohl oder Übel auch konsumieren , Essen Kleidung Bücher uvm. Wer oder wo liegt der Konsum , muß Konsum schlecht sein ??

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