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Die neue Mission des Museion

Jimmy Roberts: It’s not lame… it’s Lamé, 2017: Aufmerksamkeit für die zum Schweigen gebrachte Stimme.

Das Museion hat eine ehrgeizige Mission und präsentiert unter der Leitung des Direktors Bart van der Heide die ersten konkreten Aktivitäten. Zwei Ausstellungen im Frühjahr machen den Anfang: Here to Stay und Mirror Language.

 (sh) Weit mehr zu sein als die Summe seiner Ausstellungen – das ist die Mission und die Devise, die der neue Direktor Bart van der Heide für das Museion ausgerufen hat. Als ÖPP (öffentlich-private Partnerschaft) nimmt es in Italien eine einzigartige Position ein. Diese Partnerschaft beweist, dass das zivilgesellschaftliche Engagement eine zentrale Rollefür das Museum spielt. Darüber hinaus haben frühere DirektorInnen und SammlerInnen eine in Italien einzigartige Sammlung internationaler Kunst aufgebaut.

Mit einer ersten großen Gruppenausstellung unter dem Titel „ Here to Stay“, kuratiert von Direktor Bart van der Heide(März bis August 2021), soll der Gesellschaftsvertrag zwischen dem Museum und seiner zivilgesellschaftlichen Basis erneuert werden, indem die Identität der Sammlung durch neue Schenkungen und langfristige Leihgaben belebt wird. Durch die Akquise neuer Schenkungen soll die Nachhaltigkeit und Unabhängigkeit des Museion für die Zukunft gesichert werden. Die innerhalb der Sammlung definierten Kerngruppen werden das Museion im institutionellen Kontext Italiens profilieren.

Die Ausstellung positioniert die Sammlung des Museion aus kunsthistorischer sowie sammlungsspezifischer Sichtinnerhalb der nationalen Museumslandschaft.

Here to Stay beabsichtigt, zwei spezifische Bereiche der Sammlung Museion zu bestimmen und zu stärken: zum einen Werke aus dem Zeitraum 2000-2010 einer internationalen Generation von Künstlern, zum anderen Werke einer Generation visueller DichterInnen und KonzeptkünstlerInnen der 1960er und 70er Jahre. Ziel der Ausstellung ist es, eine historische Brücke zwischen den konzeptuellen Ansätzen dieser beiden Zeiträume zu schlagen. KünstlerInnen wie Berty Skuber (geb. Völs am Schlern, 1941) und Franco Vaccari (geb. Modena, 1936) sind dabei Schlüsselfiguren, auf die in der Ausstellung ein besonderer Fokus gelegt wird.

Wie viele andere Werke in Here to Stay, sind auch die Arbeiten von Jimmy Robert (geb. 1975) in den disziplinären Verzweigungen von Sprache, Poesie und bildender Kunst fest verankert. Das Museion ist stolz darauf, von April bis August 2021 seine erste Ausstellung in Italien mit dem Titel Mirror Language zu zeigen. Jimmy Roberts künstlerische Praxis, die auch Performance und Tanz miteinschließt, eröffnet neue politisierte Perspektiven. Seine Aufmerksamkeit gilt der zum Schweigen gebrachten Stimme, die durch Zuwendung, abstrakte Gesten und Aneignung vermittelt wird. Diese erste Überblicksschau des „mid-career“ Künstlers in Europa wird in enger Zusammenarbeit mit Nottingham Contemporary (UK) und CRAC Occitanie in Sète (Frankreich) realisiert. Für seine Einzelausstellung im vierten Stock des Museion wird der Künstler ein ortsspezifisches Ausstellungsdisplay entwickeln.

Die Einzelausstellung von Jimmy Robert in Zusammenarbeit mit renommierten europäischen Partnern (von April bis August 2021) wird ebenfalls auf die Sammlung des Museion Bezug nehmen, insbesondere auf ihren Nukleus Kunst und Sprache. Die Schau bekundet das Anliegen des Museion, internationale Nachwuchskünstler in Bozen vorzustellen.

Der Aufbruch manifestiert sich konkret  in dem neuen Format Museion Passage, in dem Werke aus der Sammlung im Erdgeschoss des Museums gezeigt werden, und zwar unabhängig vom übrigen Ausstellungsprogramm. Dieses Format beginnt mit der Installation 102 Signs for a Museion Fence (2006) des Künstlers Matt Mullican. Während des Winters wird die Installation Talks und Aktionen anstoßen, die sich mit der Rolle des Museion in der heutigen Kulturlandschaft auseinandersetzen. Die Installation in der Museion Passage dient als Ausgangspunkt für eine Neubewertung der Rolle des Museums heute und wird lokale Partner in eine Reihe von Videointerviews einbeziehen. Die Serie wird amDonnerstag, den 17. Dezember um 19 Uhr mit einem ersten Online-Interview mit dem Künstler Matt Mullican eröffnet.

Museion Passage folgt auf ein anderes neues Format, das bereits im September 2020 ins Leben gerufen wurde: im Museion Bulletin hat sich eine veränderliche und diversifizierte institutionelle Stimme herausgebildet. Museion Bulletinist eine dreisprachige, redaktionelle Online-Plattform, die Expertise und gelebte Erfahrungen der regionalen Kultur-Community zum Ausdruck bringt.

Das Museion Bulletin und die Museion Passage sind neue Sprachrohre des Museion. Sie wollen die zivilgesellschaftliche Rolle des Museums stärken und das Museum in die Gemeinschaft einbetten. Jede Ausgabe des Museion Bulletinvertieft ein bestimmtes Thema und veröffentlicht regelmäßig Inhalte in Form von Artikeln, erweiterten Bildlegenden, Interviews und vielem mehr

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (3)

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  • meinemeinung

    wundert mich immer wieder , dass solche Leute Zulauf haben und noch Geld damit verdienen, ich würde keinen Cent dafür ausgeben . Kunst , Abstrakte Gesten und Aneignungen oder wie man so etwas nennt, hätten bei mir keinen Platz und muß gar nicht so breitgetreten werden wie hier , für der Allgemeinheit nutzlos

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