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Impfen oder nicht?

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Die Corona-Impfung rückt näher und damit auch die Frage nach der Impfbereitschaft der Bevölkerung. Die TAGESZEITUNG hat bei den Südtiroler Landtagsabgeordneten nachgefragt, ob sie sich impfen lassen.

Helmuth Renzler, SVP

Helmuth Renzler

Ich werde mich sicherlich impfen lassen auch wenn noch viele Fragen offen sind. Die Impfung ist beinahe ein Muss und zwar als individueller Schutz für mich gegen eine Erkrankung sowie auch aus Verantwortung für den Gemeinschaftsschutz meinen Mitmenschen gegenüber. Auch wenn es noch Fragen, wie etwa wie lange so eine Impfung ihre Wirkung behält und ob durch eine Impfung die Übertragung des Virus auf andere Personen verhindert werden kann, gibt, gilt es auf Erfahrungswerte bei anderen Impfungen zurückzugreifen und diese sehen eine 70-prozentige Durchimpfungsrate der Bevölkerung vor, um eine Übertragung des Virus soweit einzuschränken, dass die derzeitige Pandemie eingedämmt werden kann.

Ulli Mair, Freiheitliche

Ulli Mair

Also grundsätzlich bin ich keine Impfgegnerin, aber gegen jede Art von Zwang. Was diese Impfung anbelangt fehlen Langzeitstudien. Ich bin weder wissenschaftsfeindlich noch wissenschaftshörig, aber bei der Geschwindigkeit der Zulassung ist Skepsis verständlich. Wichtig sind umfassende Aufklärung, Transparenz und Überzeugungsarbeit. Es darf nicht der Eindruck eines politisch erzwungenen Schnellschusses entstehen. Ich werde jetzt abwarten und lasse die Risikogruppen vor und jene, die sich aus Überzeugung impfen lassen wollen bzw. die verantwortlichen Politiker, die uns bis zur Impfung in den Lockdown geschickt haben. Wenn ich in ein Land will, das Impfungen vorsieht, habe ich die Wahl: entweder lasse ich mich impfen oder ich fahre eben nicht hin. Andererseits handelt es sich bei dieser Pandemie (WHO) um eine Ausnahmesituation, aus der man ohne Impfung möglicherweise nicht herauskommt.

Franz Ploner, Team K

Franz Ploner

Wir stehen vor der unmittelbaren europäischen Zulassung des Corona-Impfstoffes und das gibt Anlass zu Optimismus. Epidemiologisch und präventiv ist die Impfung für alle, die sich freiwillig impfen lassen wollen, sinnvoll und wirksam. Ich persönlich zähle auf Grund meines Alters zu den Risikogruppen, sodass ich mich, sobald die Impfung zur Verfügung steht, impfen lassen werde. Das gibt mir Sicherheit und Freiheit in meiner täglichen Arbeit. Durch meine exponierte Position als Mediziner und Abgeordneter möchte ich durch mein positives Verhalten zur Impfung überzeugend wirken.

Brigitte Foppa, Grüne

Brigitte Foppa

Erst einmal bin ich sehr froh, wenn die Impfung kommt. Sie wird Gefährdeten Schutz bieten und hoffentlich auch ein wenig Entspannung bringen. Ich gehe davon aus, dass die Vorzugskriterien genau festgelegt werden, damit es keine Verteilungskämpfe geben wird. Persönlich weiß ich noch nicht, ob ich mich impfen lasse. Ich gehöre nicht zu den Risikogruppen und ich halte mich sehr strikt an die AHA-Regeln. Andere brauchen die Impfung vor mir. Aber wenn es gesamtgesellschaftlich notwendig sein sollte oder ich aus irgendeinem Grund gefährdet wäre (und damit andere gefährden würde), würde ich die Impfung machen.

Sven Knoll, Süd-Tiroler Freiheit

Sven Knoll

Grundsätzlich befürworte ich Impfungen, allerdings gibt es derzeit für mich noch viele offene Fragen, sodass ich mich nicht sofort impfen lassen würde. Dies aus folgenden Gründen: 1. Die Corona-Impfstoffe sind im Eilverfahren auf den Markt gebracht worden (es geht dabei auch um ein Milliardengeschäft für die Pharmakonzerne), sodass es keine Langzeitstudien über mögliche Folgeschäden gibt und wir auch nicht wissen, wie lange der Impfstoff wirkt bzw. ob es jährlich einen neuen braucht. 2. Die Herstellung herkömmlicher Impfstoffe, bei denen ein Virusfragment oder inaktiviertes Virus injiziert wird, gegen das der Körper Antikörper bildet, ist jahrzehntelang erprobt und erscheint mir unbedenklich, nun handelt es sich aber um einen völlig neuen genetischen mRNA-Impfstoff, der weltweit erstmals zugelassen wurde. Über langfristige Wirkung und mögliche Folgeschäden dieses genetischen Impfstoffes gibt es noch überhaupt keine Langzeitstudien.

Jasmin Ladurner, SVP

Jasmin Ladurner

Zunächst steht der Impfstoff, sobald vorhanden, Risikogruppen und Menschen in systemrelevanten Berufen zu. Sobald auch junge Menschen, die nicht zu diesen prioritären Gruppen zählen, geimpft werden können, lasse auch ich mich impfen. Nicht nur für meine Gesundheit, sondern vor allem um meine Mitmenschen zu schützen.

Josef Unterholzner, Enzian

Josef Unterholzner

Ich habe mich bis heute noch nie gegen Grippe impfen lassen, daher werde ich mich auch nicht gegen Corona impfen lassen. Zudem hat noch kein Impfstoff gegen Corona einen Langzeittest hinter sich, Nebenwirkungen sind nicht erprobt und daher nicht bekannt. Ich werde deswegen auf diesen Zug mit Sicherheit nicht aufspringen. Persönlich habe ich immer sehr viel Wert darauf gelegt, gesund zu leben, um ein starkes Immunsystem aufzubauen und daher denke ich, dass mein Körper genügend Abwehrkräfte hat. Von Corona habe ich sehr wohl Respekt aber keine Angst, genau dies empfehle ich auch allen Mitmenschen.

Maria Elisabeth Rieder, Team K

Maria Elisabeth Rieder

Die Entwicklung eines sicheren und wirksamen Impfstoffes dauert normalerweise Jahre und so bleibt die Frage nach der Erforschung der Langzeitfolgen des Corona-Impfstoffes derzeit unbeantwortet. Es gibt weitere offene Fragen: Schützt die Impfung vor Erkrankungen? Kann durch die Impfung die Weiterübertragung des Virus vermieden werden? Antworten auf die Frage nach Wirksamkeit und Sicherheit der Impfstoffe stehen für mich im Vordergrund, darüber möchte ich informiert werden und erst dann kann ich entscheiden, ob ich mich impfen lasse.

Hanspeter Staffler, Grüne

Hanspeter Staffler

Ja, ich werde mich impfen lassen, wobei natürlich dem Gesundheits- und Pflegepersonal, dem Personal der Blaulichtorganisationen und den älteren Menschen der Vortritt gebührt. Ich habe für mich persönlich diese Entscheidung getroffen, weil ich als Berufspolitiker mit vielen Menschen in Kontakt bin und auf keinen Fall die Krankheit übertragen möchte. Zudem ist es mir wichtig, so schnell wie möglich normale Beziehungen mit meinen Freunden und Verwandten zu pflegen. Last but not least möchte ich selbst nie an Corona erkranken – die Schilderungen von Bekannten über den manchmal schlimmen Krankheitsverlauf haben mir gereicht.

Franz Locher, SVP

Franz Locher

Grundsätzlich bin ich fürs Impfen und lass mich auch selber impfen. Mag sein, dass eine Impfung immer abschreckt, aber ich habe derzeit vor der Impfung weniger Angst als an Covid zu erkranken. Viele werden sagen, der Impfstoff ist neu und nicht erprobt, dennoch glaube ich, müssen wir der Medizin vertrauen. Dieses Virus hat uns alle überrascht und mag sein, dass wir mit Ausgangssperren die Krankheit minimieren, aber die totale Kontrolle ist nicht in Sicht. Wir alle gemeinsam sollen die Impfung anstreben und nicht nur auf die Risikogruppe abwälzen. Es war in den abgelaufen Jahrzehnten schon öfter so, dass mit einer Impfung vielen Krankheiten vorgebeugt werden konnte.

Umfrage: Lisi Lang

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Kommentare (22)

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  • andreas

    Als würde jemand seine Entscheidung davon abhängig machen, ob ein Locher, Ploner, Knoll oder Foppa sich impfen lassen…

    Als Vorbild dient die Kaste höchstens noch, wie man sich in Krisenzeiten noch ein paar Euro zusätzlich sichern kann oder unnütze Dinge wie Schlauchtücher mit Steuergelder beim Cousin kauft.

    Wer ist eigentlich Renzler?

  • zeit

    wenn sich auch die ladurner imppen lässt ists mit den coronaferien vorbei

  • leser

    Bleibt nur noch die frage unter den selbstlosen politikern, wer für die mit sicherheit entstehenden langszeitschäden haftet
    Da spürt man wieder kollektuve zurückhaltung
    Zahlt die pharmaindustrie jetzt auch schon an politiker sogenannte weiterbildungsseminare in ausgesuchten luxusresorts wie man damit die mediziner einlullt

  • gerhard

    Journalismus mit Güte findest Du bei dieser Zeitung eh nicht.

  • leser

    Wenn man sich einmal überlegt, dass moderna chef bancel öffentluch in einem interview sagt, dass er beteits seid über einem jahr am coronaimpfstoff arbeitet und dass es nur dank grosszügiger finanzierung der Usa möglich war so schnell zu entwickeln
    Und das an einer entwucklung, due bereuts seid 5 jahren steht, da müssten einem normalsterblichen die haare zu berge stehen
    Und ein politiker weiss davon nichts
    Irgenwie passend zu weihnachten
    Einfach märchenhaft

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