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„Düstere Aussichten“

Foto: Hannes Niederkofler

Der Obmann der Mietwagenunternehmer im lvh, Hansjörg Thaler, schlägt Alarm: Bereits seit neun Monaten stehen Südtirols Busse und Mietwagen still.

Weihnachten wird heuer nicht für alle Menschen so friedlich und unbekümmert. Besorgt zeigen sich besonders jene Sektoren, die aufgrund der Corona-Krise an ihr Existenzlimit geraten sind. „Bereits im März wurden all unsere Fahrten in Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen abgesagt. Hinzu kamen dann fortlaufend Stornierungen für Urlaubsreisen oder Tagesausflüge. Im Sommer haben wir nicht mal 20 Prozent unserer üblichen Dienste umsetzen können und seit Oktober befinden wir uns wieder im Totalstillstand mit wenig wie Null Perspektive für die Zukunft“, bringt es der Obmann der Mietwagenunternehmer im lvh, Hansjörg Thaler auf den Punkt.

Dennoch sind Mieten, Leasingraten, Versicherungen oder Infrastrukturkosten zu bezahlen. Hinzu kommt die Gefahr, dass die stillstehenden Fahrzeuge nach so langer Zeit wieder revisioniert und auf Vordermann gebracht werden müssen. „Schwierig ist die Situation besonders für Unternehmen, die Mitarbeiter beschäftigen. Viele Angestellte befinden sich derzeit in Lohnausgleich. Andere haben inzwischen gekündigt und sich eine Arbeitsalternative in einem ganz anderen Bereich gesucht“, erklärt Thaler.

Bereits im Frühjahr haben die Mietwagenunternehmer eine politische Zusage für eine Ausgleichszahlung für die ausgefallenen Schülertransporte zwischen März und Juni 2020 erhalten. Die gesetzliche Grundlage hierfür war bereits geschaffen, konkrete Berechnungen für die Auszahlungen bereits erstellt und dennoch: bis heute haben die Unternehmen keinen einzigen Cent davon gesehen. „Wir schauen komplett durch die Finger. Wir konnten nicht einmal den Härtefonds beanspruchen, da wir für diesen die theoretisch zugesicherten Einnahmen der Schülertransporte einkalkulieren mussten, die gar nicht ausbezahlt wurden“, bedauert Thaler.

Die einzige Hoffnung, die die Unternehmer haben, sofern sich die Infektionszahlen bessern, ist der Start der Wintersaison im Januar 2021. Schulfahrten, Ausflüge oder Busreisen werden vorerst auch im nächsten Jahr nicht stattfinden. Zu groß sei bei den Fahrgästen die Angst einer Ansteckung. Gemeinsam mit dem lvh kämpft die Berufsgemeinschaft der Mietwagenunternehmer für eine stärkere Einbindung bei öffentlichen Ausschreibungen. Und doch: die Angst vor der Zukunft bleibt. „Wenn ich mir zu Weihnachten etwas für unseren Sektor wünschen dürfte, so wäre es einfach nur die Aussicht auf Arbeit“, sagt der Mietwagenobmann.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (2)

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  • andreas

    Unsere Schönwetterpolitiker versprechen viel, wenn der Tag lang ist, nur halten sie wenig bis gar nichts.
    Wo ist die über eine Milliarde, welche der LH mobilisieren wollte, um die Wirtschaft zu stützen oder das Versprechen von Achammer, dass keiner im Regen stehen gelassen wird?

    Warum tut die Opposituon nichts anderes als wegen Weihnachten zu nerven?
    Warum kritisiert sie nicht die Gehaltserhöhung der Landesangestellten, wenn nun das Geld knapp ist?
    Warum kritisiert sie nicht die Prämien an das Lehrpersonal, obwohl dieses im Gegensatz zur Privatwirtschaft immer ihr volles Gehalt bekommen hat?

    Wohl deshalb, weil sie es sich nicht mit ihren Wählern vertun wollen. Es geht ihnen anscheinend nicht um das Wohl der Gemeinschaft, sondern nur um ihre eigenen Interessen.

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