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Die Weihnachts-Regeln

Giuseppe Conte

Giuseppe Conte hat am Abend die Corona-Bestimmungen für die Weihnachtsfeiertage vorgestellt. Damit soll eine dritte Welle im Januar verhindert werden.

Von Matthias Kofler

„Wenn wir ohne diese Einschränkungen in die Weihnachtsfeiertage gingen, wären ein erneuter Anstieg der Infektionskurve und eine dritte, noch schlimmere Welle im Januar wohl unvermeidbar“, erklärte Ministerpräsident Giuseppe Conte am Donnerstagabend auf einer Pressekonferenz.

Die Regierung greift im Kampf gegen Corona hart durch: Kern des neuen Notdekrets, das ab Freitag gilt, ist ein umfassendes Reiseverbot um die Festtage. Vom 21. Dezember bis zum 6. Januar ist es untersagt, die eigene Region zu verlassen. Ausnahmen gelten nur für Dienstreisen, Notfälle oder gesundheitliche Gründe. Auch wer seinen Hauptwohnsitz in einer anderen Region hat, darf dorthin zurückkehren. Zweitwohnsitze fallen nicht unter die Ausnahmen: Die Regierung will damit verhindern, dass sich scharenweise Menschen in ihre Urlaubsdomizile an den Küsten und in den Bergen bewegen.

An den Weihnachtsfeiertagen und am Neujahrstag sind die Einschnitte noch tiefer: Die BürgerInnen dürfen am 25., 26. Dezember und 1. Januar ihre Gemeinde nicht verlassen. Weihnachten im Kreise der Familie ist für viele heuer nicht möglich.

Die 22-Uhr-Ausgangssperre bleibt auch an den Feiertagen aufrecht. Am Neujahrstag dauert sie zwei Stunden länger, und zwar bis 7 Uhr morgens. Bars und Restaurants dürfen an allen Tagen, auch an Weihnachten, bis 18 Uhr öffnen. Zwar ist es möglich, die Ferien in einem Hotel in der Heimatregion zu verbringen. Allerdings muss am Silvesterabend das Abendessen auf dem Zimmer konsumiert werden. „Wir können die Privatwohnungen nicht kontrollieren, empfehlen aber eindringlich, an den Feiertagen keine haushaltsfremden Gäste zu empfangen“, so Conte.

Geschäfte dürfen bis 21 Uhr geöffnet halten, an den Wochenenden und Feiertagen bleiben die Einkaufszentren (davon ausgenommen sind Lebensmittelgeschäfte und Apotheken) geschlossen.

Am 7. Januar öffnen auch die Oberschulen wieder, allerdings gibt es dann nur für die Hälfte der SchülerInnen Präsenzunterricht. Für alle anderen Schulstufen wird ein Präsenzunterricht von mindestens 75 Prozent garantiert. Auch die Skigebiete können nach Dreikönige den Betrieb aufnehmen.

Strenger werden die Regeln für Reiserückkehrer: Wer nach dem 4. Dezember von einer Reise außerhalb der EU zurückkehrt, muss sich direkt in Quarantäne begeben. Ab dem 21. Dezember wird die Regelung auch auf Einreisen aus Ländern der EU ausgeweitet. Die Regelung gilt bis zum 7. Januar.

Das Ampelsystem zur Einstufung der Regionen bleibt bis zum 20. Dezember aufrecht. „So konnten wir einen totalen Lockdown mit schweren wirtschaftlichen und sozialen Folgen, wie wir ihn im Frühjahr hatten, vermeiden“, so Conte.

Südtirol wechselt am Sonntag von der roten in die orange Zone. Noch ist unklar, inwieweit die Landesregierung bei den Weihnachts-Regeln einen Sonderweg einschlagen will.

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