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Der digitale Nikolaus

Foto: Südtiroler Jungschar

In Südtirol dürfen heuer nun doch Nikolaus-Haustürbesuche stattfinden. In vielen Gemeinden hat man aber bereits umgeplant.

von Lisi Lang

Nikolausumzüge und Krampusläufe sind heuer zwar verboten, mit der neusten Corona-Verordnung hat der Landeshauptmann nun allerdings Nikolausbesuche an der Haustür erlaubt. „Der Nikolausbesuch ist zulässig, unter der Voraussetzung, dass dieser nur an der Haus- oder Wohnungstür und in jedem Fall kontaktlos sowie mit dem nötigen Sicherheitsabstand erfolgt“, heißt es in der neusten Dringlichkeitsmaßnahme des Landeshauptmannes.

In einigen Gemeinden wird der Nikolaus deswegen alleine durch die Straßen ziehen und den Kindern in den Häusern zuwinken. Für viele Vereine und Organisationen kommt diese Nachricht aber zu spät, weshalb in den letzten Wochen bereits Alternativen zum Nikolausbesuch geplant wurden. „Wir haben schon vor zwei Wochen entschieden, dass wir keine Hausbesuche machen, weil es zu diesem Zeitpunkt auch nicht erlaubt war“, erklärt Patrick Schmalzl, Nikolausdarsteller aus Marling. Und auch wenn jetzt Haustürbesuche doch erlaubt wären, so ist dies für die Planung zu kurzfristig – immerhin ist schon am Sonntag Nikolaustag.

In Marling will man deswegen den Kindern eine kurze Videobotschaft des Nikolaus zukommen lassen, welche die Eltern dann in die besinnliche Feier einbauen können. „Es ist wirklich schade, dass wir heuer nicht als Nikolaus unterwegs sind, aber es ist auch schwer sich mit dieser Verkleidung zu schützen“, erklärt der Nikolausdarsteller.

Verschiedenste Alternativen zum Nikolausumzug und zu den Hausbesuchen haben sich auch die Zweigstellen des Katholischen Familienverbandes im ganzen Land einfallen lassen, nachdem lange unklar war, was am Nikolaustag erlaubt sein wird. „Die Zweigstellen haben sich darauf eingestellt, dass der Nikolaus heuer nicht auf den Dorfplatz kommen soll, damit sich keine Menschenansammlungen bilden“, erklärt Elisabeth Gabrielli vom KFS. Deswegen haben sie sich bereits in den letzten Wochen um Alternativen bemüht. „Einige werden den Familien eine Videobotschaft des Nikolaus zuschicken, um den Kindern eine kleine Freude zu machen, manche verteilen ein Nikolaus-Sackl an die Mitgliedsfamilien und in wieder anderen Gemeinden wird der Nikolaus durch die Straßen gehen und die Kinder können ihn vom Fenster aus beobachten“, weiß Elisabeth Gabrielli. Die Erlaubnis für Haustürbesuche sei einfach zu kurzfristig gekommen und zudem wollte man heuer auf Nummer sicher gehen. „Aber es sind wirklich viele kreative Alternativen geplant, weil es natürlich auch heuer wichtig ist, zuhause innezuhalten und den Nikolaustag gemeinsam mit den Kindern im Familienkreis zu feiern“, so Gabrielli.

Die Nikoläuse der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft werden hingegen Haustürbesuche in Bozen und Umgebung durchführen. „Die Haustürbesuche finden heuer in einem kleineren Rahmen statt, ohne Knecht Ruprecht und Engel, aber es ist uns dennoch wichtig, diese Tradition unter Einhaltung aller Vorschriften aufrecht zu erhalten“, erklärt Denis Mader, der seit mehr als 30 Jahren als Nikolaus für die Vinzenzgemeinschaft unterwegs ist. Zudem sei es heuer auch besonders wichtig, mit diesen Besuchen Spenden für bedürftige Familien zu sammeln, da die Not gerade heuer sehr groß ist.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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