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„Wollen faire Lösung“

Foto: Leonhard Angerer

Der Südtiroler Verband der Seilbahnunternehmer erwartet sich eine faire, auf Fakten basierende Entscheidung zur Öffnung der Skigebiete.

Wie Präsident Helmut Sartori erklärt, hat der Verband der Politik schon vor Wochen einen Leitfaden für ein Sicherheitsprotokoll übermittelt. Dieses sieht für jedes Skigebiet eine Gäste-Obergrenze sowie die Reduzierung der Förderleistung von Seilbahnen und Umlaufbahnen von 50 Prozent vor. Die Einschränkungen sind erforderlich, um alle weiteren Abläufe sicher gestalten zu können.

Laut Präsident Helmut Sartori kann der Kauf des Skipasses verstärkt über den Vorverkauf und nicht an den Kassen erfolgen. Durch die Gäste-Obergrenze und die reduzierte Förderleistung werden Warteschlangen an den Aufstiegsanlagen zum größten Teil vermieden, in Restaurants und Skihütten gelten die gleichen Vorsichtsmaßnahmen wie in allen Gastbetrieben auch, Après Ski wird in der heurigen Saison nicht stattfinden und das Tragen von chirurgischen Masken ist in den Kabinenbahnen Pflicht.

„Somit erfüllen die Betreiber der Aufstiegsanlagen sämtliche Auflagen, die auch im öffentlichen Personennahverkehr gelten, mit dem wesentlichen Unterschied, dass Fahrten in Seilbahnen und Umlaufbahnen deutlich kürzer sind als in Bussen, Zügen oder Flugzeugen“, erklärt Sartori. Die rein sportliche Aktivität findet ohnehin im Freien statt, auf Ski-Pisten, die wiederum aufgrund der Obergrenze und reduzierten Förderleistung den Skifahrern großzügig viel Raum bieten.

Die Betreiber der Aufstiegsanlagen argumentieren also nicht, dass der Skibetrieb unter allen Umständen aufrecht bleiben muss, um das wirtschaftliche Überleben zu garantieren, sondern sie stellen die Sicherheit und Gesundheit der Gäste in den Vordergrund und nehmen bewusst auch wirtschaftliche Abstriche in Kauf. Genau deshalb erwarte sich der Verband, dass die Politik auf die Fakten achtet.

Sartori: „Wenn die römische Regierung auf diese Fakten erwidert, dass nicht das Skifahren das eigentliche Problem sei, sondern das Drumherum, müssen wir die Frage stellen, warum die Menschen dann beispielsweise auch Busse, Bahn und Flugzeuge nutzen, sich in den Städten frei bewegen und Einkaufszentren besuchen dürfen. Natürlich gelten auch da Sicherheitsauflagen – aber diese werden dann auch akzeptiert.“

Wenn die Aufstiegsanlagen, die im Winter der Motor der Südtiroler Wirtschaft sind, trotz Einhaltung der Sicherheitsprotokolle geschlossen bleiben müssen, weil auf staatlicher oder europäischer ein grundsätzliches Verbot ausgesprochen wird, im Sinne sozusagen eines quasi symbolischen Zeichens, muss die Politik eine Lösung finden, um den daraus resultierenden wirtschaftlichen Schaden zu ersetzen, fordert Sartori.

Der Verband der Seilbahnunternehmer Südtirols, dessen Mitgliedsbetriebe 2.200 Mitarbeiter beschäftigen und fast 90 Prozent ihres gesamten Umsatzes von rund 370 Millionen Euro im Winter realisieren, dankt der Landesregierung für die bisherige Unterstützung und bestärkt sie, die Argumente gegenüber der römischen Regierung mit Nachdruck zu vertreten und durchzusetzen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (28)

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  • heinz

    Durch den Skitourismus wurde bereits die erste Coronawelle maßgeblich beschleunigt, wie man in Ischgl oder Gröden klar feststellen konnte. Daher ist das Bestreben der deutschen Bundesregierung, der italienischen sowie der französischen Regierung klar zu begrüßen, dass heuer bis Mitte Jänner europaweit kein Skitourismus stattfinden darf.
    Jetzt wo die Zahlen sich langsam beginnen zu beruhigen, werden wir uns ganz sicher nicht das Virus wieder künstlich ins Land holen!

  • vinsch

    Die Inkubationszeit beträgt ca. 14 Tage. Also die Gäste, die im Sommer hier waren, haben mit dem aktuellen lockdown nichts zu tun. Das Problem der Überlastung in den Krankenhäusern haben wir jeden Winter, heuer gibt eben keine Grippe, sondern Corona. Wir haben zu wenig Intensivbetten und vor allem zu wenig Personal. Vor wenigen Jahren wollte man noch die kleinen Krankenhäuser schließen …. Die Frage an die Superschlauen hier, wie wollt ihr in Zukunft die Intensivbetten finanzieren ohne Tourismus??? Solange öffentliche Verkehrsmittel erlaubt sind, kann es auch kein Verbot für Aufstiegsanlagen geben, das wäre ein totaler Widerspruch.

    • noando

      wie? – unsere intensivstationen sind jahr für jahr überfüllt? woher haben sie diese daten? ich konnte (auf die schnelle) keine daten dazu finden – subjektiv wahrgenommen ist dieser notstand der intensivbetten erst seit corona. aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren.

  • tirolersepp

    Weiß der Conte überhaupt was Skifahren ist ???

  • hoihoi

    …. ein Covid -19 Krankenhaus und olle onderen Kronkenhäuser auf normal Betrieb , dürfte nit zuviel verlongt sein nit lei wegen der Sci – Haxen , sondern für die gonze Bevölkerung Südtirols und nit olle Vormehrungen bis Jänner auasetzen und donn schaug mar mol ….

  • sepp

    Kennts enk lei bei der sanität bedanken woas nett wieviel Direktoren und olle nix zuwege bringen die zwoa obergscheiden sein sowie so die grössten Dilettanten do muss mol aufgeräumt werden 1300 Tests verschwinden und ols vertuschen so isch SVP politik lei skandale bei jeder Ausschreibung sanität überall was soll man wen die Bevölkerung nett gscheider isch

  • george

    „Nicht dein Nachbar ist der Feind, sondern wenn schon unsere lieben Schönwetterpolitiker (die wir allerdings selber ausgesucht haben).“
    Diese Aussage ist völlig falsch, denn „der Feind“ in dieser Situation ist einzig das (nicht der) Virus SARS-CoV-2.

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