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Vier Südtiroler Projekte

Maura Delpero (Foto: Jeremy Rossi)

In der letzten Förderrunde des Jahres für Filmprojekte von IDM Südtirol steckt sehr viel Südtirol. Dazu kommen noch spannende internationale Projekte wie die Neuverfilmung von Erich Kästners Kinderbuchklassiker „Das fliegende Klassenzimmer“ mit klingenden Namen wie Daniel Brühl, der Mystery-Thriller „Schnee“, voraussichtlich mit der Südtiroler Schauspielerin Gerti Drassl im Cast, oder der Mehrteiler „Herzogpark“, bei dem neben deutschen Schauspielgrößen auch mehrere Südtiroler Schauspieler mit dabei sein werden. Gefördert werden insgesamt neun Filmprojekte bei der Produktion und Produktionsvorbereitung.  

71 Drehtage sollen die neun geförderten Filmprojekte Südtirol bescheren. Zwei der geförderten Projekte stammen aus Deutschland, eines aus Österreich und sechs aus Italien – vier davon aus Südtirol. „Wenn vier von neun Projekten, die wir als IDM in dieser Förderrunde unterstützen, von Südtiroler Produktionsfirmen, nämlich der Albolina Film Bozen, der Ammira Film Meran, der Bagarrefilm aus Kastelruth und der Enrosadira Pictures Meran, eingereicht werden, ist das für uns eine sehr erfreuliche Entwicklung. Da das internationale Expertengremium, welches die eingereichten Projekte für die Förderung vorschlägt, großen Wert auf Qualität legt, zeigt uns diese Tendenz, dass unsere heimischen Filmschaffenden auf sehr hohem Niveau arbeiten“, sagt Vera Leonardelli, Abteilungsdirektorin Business Development von IDM. Auch im Regiebereich seien Südtiroler Filmkräfte in diesem Call mit Locarno-Festival-Preisträgerin Maura Delpero der ZeLIG-Abgängerin Cecilia Bozza Wolf, Carmen Trocker und Martin Telser, die auch das Treatment für ihre Projekte verfasst haben, stark vertreten. „Besonders wichtig ist für Südtirol der Bereich Postproduktion, auf den wir in der Entwicklung des Filmstandorts einen Schwerpunkt setzen. Deshalb ist es sehr positiv, dass große Teile der Postproduktion der Projekte ‚Rispet‘ und ‚Sisters‘ durch die Meraner CineChromatix Italy realisiert werden sollen“, so Leonardelli.

Drei der neun Projekte werden in dieser Runde durch Produktionsvorbereitungsförderung unterstützt, sechs hingegen durch Produktionsförderung. Dazu gehört auch die Neuverfilmung von Erich Kästners Kinderbuchklassiker „Das fliegende Klassenzimmer“ von UFA Fiction in Koproduktion mit Warner Bros. Regie führt Carolina Hellsgard, für die Besetzung sind unter anderen Riva Krymalowski („Als Hitler das rosa Kaninchen stahl), Julius Weckauf („Der Junge muss an die frische Luft“), Daniel Brühl („Good Bye, Lenin!“) 

Der lettisch-italienische Kinospielfilm „Sisters“ erhält ebenfalls eine Produktionsförderung. Im Zentrum des Dramas, für das vier Tage auch Südtirol als Location dient, stehen die Schwestern Anastasia und Diana, die in einem Kinderheim aufwachsen. Als sie adoptiert werden sollen, entzweien sich die Schwestern zusehends. „Sisters“ ist eine Produktion der Albolina Film Bozen in Zusammenarbeit mit Fenixfilm Riga. Regie führt Linda Olte, die auch für das Drehbuch verantwortlich ist. „Personal“ lautet der Titel der Doku von Südtirolerin Carmen Trocker, die von IDM bei der Produktion unterstützt wird. Das Projekt der Bagarrefilm erzählt von den Angestellten eines Hotels in den Dolomiten – Frauen mit Migrationshintergrund -, die täglich für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Rund 30 Drehtage des Projekts sollen in Südtirol realisiert werden. Als sechstes Projekt wird das Drama „Rispet“ in der Produktion gefördert. Regie bei diesem Drama um den Außenseiter Nicola, der von den anderen Dorfbewohnern des Vandalismus bezichtigt wird, führt die Absolventin der Bozner ZeLIG Schule für Dokumentarfilm und Neue Medien Cecilia Bozza Wolf, die auch am Drehbuch mitwirkte.

Bei der Produktionsvorbereitung unterstützt wird der Kinospielfilm „Vermiglio“ der Südtiroler Regisseurin Maura Delpero. Im Mittelpunkt des Dramas, das im 2. Weltkrieg spielt, stehen die Schwestern Lucia, Nanda und Flavia, die in einem abgelegenen Trentiner Bergdorf leben. Von Maura Delpero stammt auch das Treatment für das Drama. Der Regisseur von „Ciao Ciao aus Tokyo“ kommt ebenso aus Südtirol: Martin Telser schrieb auch das Treatment für die Doku über eine japanische Familie, die sich durch Konfrontation mit einer fremden Kultur – der Südtiroler – zunehmend verändert. Das Projekt soll von Ammira Film aus Meran realisiert werden. Ebenfalls aus Meran kommt Enrosadira Pictures, welche die Doku „South Tyrol: The last redoubt“ produzieren wird. Der Historiker James Holland untersucht darin, wie Ende des 2. Weltkrieges zwei hochrangige SS-Kriegsverbrecher Südtirol nutzten, um einer Bestrafung durch die Alliierten zu entkommen. Die Regie des Projekts wird Aaron Young übernehmen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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