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„Lobende Worte reichen nicht“

Am Freitag läuft ein Streik der Beschäftigten im Reinigungssektor. Sie fordern eine angemessene Anerkennung ihrer Arbeit und eine bessere rechtliche und wirtschaftliche Absicherung.

Am 13. November sind die mehr als 600.000 Beschäftigten des Sektors Reinigung und unternehmensbezogene Dienstleistungen aufgerufen, für den gesamten Arbeitsturnus die Arbeit niederzulegen. Nachdem in Südtirol bereits am 21. Oktober die in privaten Dienstleistungsaufträgen beschäftigten ArbeitnehmerInnen gestreikt haben, umfasst diesmal der Streik auch die Reinigungsdienste in öffentlichen Einrichtungen wie z.B. Krankenhäusern. Landesweit sind in diesem Bereich insgesamt 4.400 Personen beschäftigt, davon ca. 500 allein im Krankenhaus Bozen.

Wie die Fachgewerkschaften Filcams (AGB/CGIL), Fisascat (SGBCISL) und Uiltrasporti (UIL-SGK) betonen, handelt es sich um Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die in der Regel 6,96 Euro pro Stunde verdienen. Rund 70% davon sind Frauen, oftmals mit wenigen Arbeitsstunden pro Woche und entsprechend niedrigen Monatslöhnen, einer hohen Arbeitsbelastung und schwierigen Arbeitsbedingungen.

In einer Aussendung schreiben die Gewerkschaften:

„Die Beschäftigten der Reinigungs- und Desinfektionsdienste leisten einen unverzichtbaren Dienst, damit die Ansteckungsgefahr durch das Coronavirus in den Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen eingedämmt werden kann. Sie sind an vorderster Front tätig, um so weit als möglich die Sicherheit in diesen Einrichtungen zu gewährleisten. Dies gilt ebenso für Schulen, Universitäten, Gerichte, Unternehmen, öffentliche Ämter und Büros“.

Die Gewerkschaften verurteilen den neuerlichen Rückzieher der Arbeitgeberverbände. Es könne nicht länger hingenommen werden, dass die Erneuerung des seit mehr als sieben Jahren verfallenen Kollektivvertrages ständig verhindert werde.

„Die Pandemie hat die Wichtigkeit dieser ArbeitnehmerInnen gezeigt. Als Heldinnen und Helden wurden sie bezeichnet. Lobende Worte allein reichen aber nicht aus. Es geht um die angemessene Anerkennung ihrer Arbeit, eine bessere rechtliche und wirtschaftliche Absicherung. Dies kann einzig durch die Erneuerung des Kollektivvertrages erfolgen“, so abschließend die Gewerkschaften.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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