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„Wann wacht ihr auf?“

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Die STF ist entsetzt, weil die SVP weiterhin an „Tundo“ festhalte und nicht heimische Personentransportunternehmen unterstützen wolle. 

Das süditalienische Transportunternehmen „Tundo“ führt seit 2014 den Behindertentransport in Süd-Tirol durch und ist außerdem kurz davor, auch den Zuschlag für den Schülertransport zu erhalten. Dies, obwohl kein anderes Unternehmen für so viele negative Schlagzeilen sorgt wie das italienische Transportunternehmen. Unlängst haben sogar Mitarbeiter von „Tundo“ einen Streik durchgeführt, da ihnen zum wiederholten Male Gehälter fehlen und beschädigte bzw. ungeeignete Fahrzeuge zur Verfügung gestellt werden, so Myriam Atz-Tammerle.

Die Süd-Tiroler Freiheit hat daraufhin im Landtag interveniert und mittels eines Antrages folgende zwei Punkte gefordert: Die Aufkündigung des Vertrages mit „Tundo“ sowie die Sicherstellung, dass der Auftrag für den Schülertransport bis 2023 nicht an „Tundo“ geht. Beide Punkte wurden von der SVP abgelehnt. „Muss erst etwas Schlimmes wie ein tragischer Unfall passieren, bis die Landesregierung aufwacht?!“, fragt Atz Tammerle, die das Verhalten der Landesregierung unverantwortlich und fahrlässig findet.

Die Süd-Tiroler Freiheit hat in der November-Landtagssitzung auf ein weiteres Problem aufmerksam gemacht: Durch die vielen Reisewarnungen, Reiseverbote und Grenzschließungen seit Beginn der Corona-Pandemie stehen viele Busse heimischer Personentransport- bzw. Busunternehmen seit März still. Zwar gab es über die Sommermonate einen kleinen Aufschwung, dennoch haben Unternehmen im Personentransportsektor massive Einbußen zu verzeichnen und konnten sich bis heute nicht davon erholen.

Da das Land im Besitz von Inhouse-Gesellschaften und Agenturen ist, die dem Bereich Mobilität angehören (z.B. SASA), hat die Süd-Tiroler Freiheit vorgeschlagen, dass ein gewisser Prozentanteil dieser Linien einbehalten wird, um diese mehreren Süd-Tiroler Personentransportunternehmen von über und bis zu neun Personen zu vergeben.

„Auch dieser Vorschlag wurde von der SVP abgelehnt“, ärgert sich die STF.

„Die Landesregierung hätte jetzt die Möglichkeit gehabt, vielen Betrieben, die vor dem Aus stehen, einen Lichtblick zu geben und nach außen hin zu zeigen, dass die heimische Wirtschaft gestützt wird. Leider hat die Landesregierung diese Möglichkeit nicht wahrgenommen und wieder einmal gezeigt, dass sie bisweilen nicht mehr als Lippenbekenntnisse zu bieten hat“, so Atz Tammerle.

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