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„Mir bringens dar hoam“

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In Salurn machen sich Jugendliche in dieser schweren Zeit nützlich und tätigen Einkäufe oder Erledigungen für Personen, die es nicht selbst tun können.

von Lisi Lang

Die Aktion des Jugendtreffs in Salurn „Mir bringens dar hoam“ sorgt gerade über die Gemeindegrenzen hinaus für Aufmerksamkeit. Vor kurzem wurde in der Unterlandler Gemeinde nämlich ein Projekt gestartet, um älteren und kranken Mitbürgern oder Personen in Quarantäne in dieser schweren Zeit zu unterstützen. Eine Gruppe von Jugendlichen des Jugendtreffs hilft nämlich Menschen, die das Haus nicht verlassen dürfen oder sich nicht dazu in der Lage fühlen, beim Einkaufen, führen ihren Hund aus, kaufen die Zeitung oder machen für die betroffenen Personen notwendige Erledigungen, geben beispielsweise Pakete auf oder fahren zum Recyclinghof. „Wir wollten uns nützlich machen“, erklärt Sibille Bazzanella, Mitarbeiterin im Jugendtreff in Salurn, die Grundidee hinter diesem Projekt.

Die Aktion „Mir bringens dar hoam“ geht vom Jugendtreff in Salurn aus. „Ich habe mit meiner Kollegin Lisa Dallapiccola überlegt, wie wir uns in dieser schweren Zeit einbringen könnten“, erklärt Sibille Bazzanella, „und da sich sehr viele Jugendliche bereit erklärt haben, anderen Menschen zu helfen, haben wir diese Aktion gestartet.“

Und sei es Nachfrage als auch Angebot in Salurn sind groß: „Wir sind mit einem Kernteam von zehn Jugendlichen gestartet, mittlerweile sind es schon 20“, freut sich Sibille Bazzanella. In den letzten Tagen haben sich bei den Mitarbeiterinnen des Jugendtreffs zudem weitere Dorfbewohner gemeldet, die ebenfalls helfen möchten. „Wir hätten uns so ein positives Feedback wirklich nie erwartet – die Solidarität ist wirklich groß“, freuen sich die Mitarbeiterinnen des Jugendtreffs über die Rückmeldungen.

Lob für diese Aktion kommt auch von Bürgermeister Roland Lazzeri: „Es ist wirklich schön, wenn sich die Jugend einbringt, um anderen Menschen zu helfen“, freut sich der Bürgermeister über das Engagement. Gerade die Jugend sei von den aktuellen Einschränkungen stark betroffen, „und zu sehen, dass sie sich in so einer Situation bereit erklärt, anderen zu helfen, ist wirklich eine tolle Sache“, sagt Lazzeri.

Dass die Aktion bei den Leuten gut ankommt, zeigt auch das Interesse von anderen Jugendzentren im Land, wo sich bereits gar einige über die Aktion informiert haben, um ein ähnliches Projekt auch in ihrer Gemeinde starten zu können. „Diese Zeit ist so vielleicht für die Jugendlichen auch eine Chance, weil sie zeigen können, dass sie für die Bevölkerung und für die Gemeinschaft da sind“, zeigt sich Sibille Bazzanella überzeugt.

Die Mitarbeiterinnen des Jugendtreffs wollen nun in den nächsten Tagen noch klären, ob und inwieweit sich die neue Verordnung des Landeshauptmannes, die ab Samstag in Kraft treten wird, auf dieses Projekt auswirkt. „Aber wir gehen davon aus, dass wir zumindest mit den essentiellen Diensten weitermachen dürfen“, sagt die Mitarbeiterin des Jugendtreffs. Angesichts der großen Nachfrage und der neusten Entwicklungen bezgl. Verordnungen arbeitet der Jugendtreff zudem an einem neuen Sicherheitsprotokoll für die Jugendlichen und Freiwilligen. „Es ist einfach wichtig, dass man anderen Menschen zwar weiterhilft, sich selbst aber keinem Risiko aussetzt“, betont Sibille Bazzanella.

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