Du befindest dich hier: Home » Südtirol » „Kann schnell gehen“

„Kann schnell gehen“

Marc Kaufmann

Rund 40 Patienten werden derzeit in Südtirol intensivmedizinisch betreut. In wenigen Tagen könnten es aber deutlich mehr sein, wenn sich die Lage nicht bessert, warnt Covid-Einsatzleiter Marc Kaufmann.

Tageszeitung: Herr Kaufmann, derzeit sind rund die Hälfte der in Südtirol zur Verfügung stehenden Covid-Intensivbetten besetzt. Warum ist es bereits jetzt wichtig, die Neuansteckungen zu reduzieren?

Marc Kaufmann: Die derzeit rund 40 Patienten, die intensivmedizinisch behandelt werden, würden uns dann keine allzu großen Sorgen machen, wenn es in ein gewisses Gelichgewicht einmünden würde. Der Zustrom, also die Anzahl der Patienten, die neu auf die Intensivstation kommen, sollte in etwa so groß sein, wie die Anzahl der Patienten, die aus der Intensivstation entlassen werden können. Wenn der Zustrom in diesem Tempo weitergeht – also jeden Tag zwei bis fünf neue Patienten – dann ist der Zustrom wesentlich größer als der Abstrom und die Intensivbetten werden voll.

Wie schnell kann das gehen?
Das kann unserer Erfahrung nach sehr schnell gehen. Eine durchschnittliche Intensivstation in einem peripheren Krankenhaus hat sechs bis acht Intensivbetten. Diese wäre innerhalb von zwei Tagen voll.

Also fehlt es an Betten?
Nicht nur, zwar gibt es auch bei den Intensivbetten eine Kapazitätsgrenze, allerdings ist das fehlende Personal viel früher ein Problem, denn die Versorgung eines Intensivpatienten braucht sehr viele Ressourcen. Ein Pfleger kann rund zwei Intensivpatienten betreuen, pro ca. sechs Patienten braucht es einen Arzt.

Ist das fehlende Personal auch auf den Normalstationen ein Problem?

Dort ist die Situation ähnlich, aber nicht so eklatant, denn der Pflegeschlüssel auf Normalstationen ist deutlich niedriger und die Versorgungsintensität viel geringer. Die Einweisung der Pflege für die Patientenbetreuung auf einer Covid-Normalstation ist ein gut lösbares Problem innerhalb kurzer Zeit, während die Ausbildung für Pflege im Intensivbereich mehrere Monate beträgt.

Lesen Sie das komplette Interview in der Mittwoch-Ausgabe der TAGESZEITUNG.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (27)

Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen

  • tiroler

    Das ist die Rechnung. Bis vor kurzem verhielten sich viele so, als gäbe es kein Virus. Hochzeiten, Törggelen in Buschenschänken und Stuben, Jahrgangsausflüge, Geburtstagsfeiern usw.
    Niemand wollte auf etwas verzichten. Jetzt müssen dafür alle verzichten.

  • nochasupergscheiter

    Lt stellenplan hat südtirol 1000 Ärzte und 4000 pfleger und noch 5000 andere angestellte

    Lt Kaufmann pro intensivpatient 0,5 pfleger und 0,1 arzt…
    Und wir sind bei 40 am Limit?
    Wenn es 5 x schlimmer wird rechne ich 60 pfleger bei 4000 vorhandenen und 12 Ärzte bei 1000 vorhandenen…
    Was tun die eigentlich alle wenn wir am Limit sind weil jemand mit dringender krebsdiagnose behandeln tun sie ja nicht… Der muss sterben wenn ers nicht nach corona schafft…. Arbeiten müssen da glaube ich nur die dummen??

  • nochasupergscheiter

    10000 nur in der sanität wohlgemerkt..

  • heinz

    Ich würde alle hiesigen Leugner und Covidioten für vier Wochen nach Taiwan schicken, damit sie mal endlich aufwachen.
    Unaushaltbar diese vor Dummheit strotzende Ignoranz…

  • sepp

    gaul gonz genau und sem gehört der herr a dazui tat sogen abmarsch mit der spitze widmann zerzer und auch sie herr kaufmann

Kommentar abgeben

Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.

2024 ® © Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH/Srl Impressum | Privacy Policy | Netiquette & Nutzerbedingungen | AGB | Privacy-Einstellungen

Nach oben scrollen