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„Lasst uns nicht wieder allein“

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Die Elterninitiative Südtirol und die Allianz für Familie schlagen Alarm: „Wir Eltern können nicht mehr.“

Nach dem Landesbeirat der Eltern schlagen auch die Elterninitiative Südtirol und die Allianz für Familie Alarm und melden ihre Bedenken und Sorgen über einen kompletten Lockdown an.

Der Tenor:

Die Familien leisteten bereits seit dem Frühjahr fast Übermenschliches, jetzt seien viele Mütter und Väter am Limit.

Das ist die Aussendung der beiden Elternorganisationen im Wortlaut:

„Nachdem noch vor wenigen Tagen die Erleichterung groß war, dass Betreuungs- und Bildungseirichtungen offenbleiben (auch wenn mit einigen Abstrichen), so folgte nun dieErnüchterung.

Der totale Lockdown soll bereits am Mittwoch erfolgen. Aber es gibt noch keine weiteren Informationen bezüglich Kleinkindbetreuung und Kindergärten, keine konkreten Informationen zur Schule und Fernunterricht, keine Lösungsansätze zu Freistellungen für Eltern und Notbetreuungsangebot.

Wer bitte soll die Betreuung und Bildungsaufgaben übernehmen, wenn dieEltern berufstätig sind oder diese Aufgaben nicht (mehr) bewältigen können? Wir Eltern können nicht mehr!

Seit dem Frühjahr leisten viele Familien fast Übermenschliches, jetzt sind wir am Limit, auch unsere Gesundheit ist in Gefahr. Eltern können politische Planungsversäumnisse nicht mehr kompensieren.

Einfach zu Hause zu bleiben ist vielfach nicht möglich, denn es gibt kein Recht auf Freistellung von der Arbeit (nur wenn das Kind in offizieller Quarantäne ist), vor allem keine bezahlte, und dies weder für Angestellte und noch weniger für Freiberufler*innen und Selbstständige!

Und wer bitte arbeitet dann in Medizin und Pflege, im Sozialen, in der Lehre, im Lebensmittelgewerbe, wer in der Reinigung der Räumlichkeiten usw., wenn alle Eltern zu Hause bleiben?

Als Elterninitiative fordern wir in Absprache mit der Allianz für Familie Folgendes:

  • Die Einrichtung einer interdisziplinären Task-Force Familie, wie seit März gefordert wird! Ein rein medizinischer Blick auf die aktuelle Lage kann keine Option mehr sein.
  • Eine Vorlaufzeit von einigen Tagen zu einer eventuellen Schließung. Sollte diese beschlossen werden, dann muss sie nachvollziehbar begründet werden und darf erst in der darauffolgenden Woche beginnen.
  • Die Organisation eines Notbetreuungsdienstes, der jedoch nicht aufgrund realitätsfremder Kriterien einen Großteil der erwerbstätigen Familien ausschließt.
  • Die Gewährleistung einer Notbetreuung bei sozialem Unterstützungsbedarf oder für Kinder mit Beeinträchtigung.
  • Eine unbürokratische Möglichkeit für alle erwerbstätigen Eltern (auch Selbstständige und Freiberufler*innen), sich von der Arbeit freistellen zu lassen, um Betreuung und Bildung der Kinder selbst übernehmen zu können (auch im Sinne einer damit verbundenen Reduzierung der Kontakte), welche angemessen vergütet wird.

Familien brauchen dringend Unterstützung, lasst uns nicht wieder allein, wir können nicht mehr!“

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