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Weniger Flächenverbrauch

Die Innenentwicklung der Dörfer fördern, um weniger Flächen zu verbrauchen: Damit will sich die Plattform Land im nächsten Jahr stärker beschäftigen.

Die intelligente Flächennutzung und der Erhalt der Attraktivität des ländlichen Raumes sind die zwei Hauptanliegen der Plattform Land, einer Allianz von 15 Wirtschafts- und Sozialorganisationen und der Landesverwaltung.

Mit der Lebensqualität auf dem Land beschäftigt sich die Plattform Land unter anderem im Rahmen des Projekts „FLOW“ (Förderung Land Orte Wirtschaft). Dazu wurde eine Genderstudie über die Abwanderungs- bzw. Bleibemotive im ländlichen Raum in Auftrag gegeben, hieß es auf der Mitgliederversammlung.

„Ausbildung, Partnerschaft und Familie sowie die Arbeitsperspektiven sind die Hauptgründe für die Abwanderung von Männern und Frauen“, fasste Plattform-Land-Präsident Andreas Schatzer zusammen.

Für Rückkehrer spielen zudem die Wohnmöglichkeiten eine entscheidende Rolle. Die befragten Zuwanderer in den ländlichen Raum gaben ebenfalls die Familie und die Arbeit als zentrale Entscheidungskriterien an. Die Dableiber würden am ländlichen Raum in Südtirol die Lebensqualität schätzen. Zudem halte sie der eigene Betrieb im Land.

Ein Fazit der Studie, deren Ergebnisse im Detail im Dezember vorgestellt werden: „Der Kontakt der ländlichen Gemeinden mit den Abwanderern wirkt sich positiv auf die Rückwanderung aus. Abwanderung zu verhindern ist zudem eine gemeinsame Aufgabe der öffentlichen Verwaltung und der Privatwirtschaft“, so Schatzer.

Ein Pilotprojekt zu lokalen Wirtschaftskreisläufen sowie zu Vinschger Gerichten hat ebenfalls die Attraktivität des ländlichen Raumes zum Ziel. So wurden mit Unterstützung der Handelskammer Bozen der „Vinschger Bua“, ein Bauerntoast, und das „Marillen-Madl“, eine Süßspeise aus Getreide, Marillenaufstrich und Butter kreiert. Die Zutaten stammen aus dem Vinschgau. Diese zwei Gerichte sollen zukünftig verstärkt in der lokalen Gastronomie und im Handel angeboten werden und so die Sensibilität für lokale Kreisläufe stärken.

Zugleich hat die Plattform Land in Absprache mit dem Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol hds einen Fördervorschlag für kleine Nahversorgungsgeschäfte ausgearbeitet. „Diese sollen zukünftig noch stärker unterstützt werden, wenn sie Produkte mit dem Qualitätszeichen Südtirol oder mit der Marke ‚Roter Hahn‘ verkaufen“, sagte der Geschäftsführer der Plattform Land, Ulrich Höllrigl.

Zwei Projekte, die auf der Mitgliederversammlung der Plattform Land besprochen wurden, befassen sich hingegen mit der intelligenten Flächennutzung. Ziel des Projektes „Shelter“ ist es, einen Überblick über die Fördermöglichkeiten bei der Innenentwicklung bzw. bei Sanierungen zu geben und gleichzeitig die Förderungen in den Interreg-Regionen zu vergleichen.

Gleichzeitig soll ein Beratungsmodell aufgebaut werden, wie es bereits in Vorarlberg angewandt wird.

Ein weiteres Projekt, immer im Rahmen von „Shelter“, ist der sogenannte Folgekostenrechner. Damit können Gemeinden ohne größeren Aufwand die Kosten für neue Wohnbauzonen erheben und mit den Kosten für die Nutzung von Bestandsvolumen vergleichen.

Eine Initiative, die schon seit 2017 läuft und nun mit dem neuen Landesgesetz für Raum und Landschaft an Bedeutung gewonnen hat, ist das Leerstandsmanagement. „Für insgesamt 14 Gemeinden hat die Plattform Land die Leerstände erhoben. Letzthin sind mit Vahrn und Mölten zwei neue Gemeinden hinzugekommen“, berichtete Präsident Andreas Schatzer.

Heini Grandi von Coopbund hat das Modell der Bürgergenossenschaften vorgestellt, die in Zukunft Dienste für die Allgemeinheit im ländlichen Raum übernehmen könnten.

Beschlossen wurde auch, dass sich die Plattform Land mit einer Resolution zum Großraubwild äußern wird.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (1)

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  • bernhart

    schöne Worte, nur ist es jetzt 5 vor 12.
    Denkmalgeschützte Häuser , es ist schwierig diese zu sanieren, denn die ganzen Vorschriften schrecken viele ab. Meist sind diese Gebäude in Privatbesitzt und werden nicht verkauft.
    Gemeinden sollten angekaufte Gebäude weitergeben, habe über 2 Jahre auf eine Anfrage zum Erwerb einer Liegenschaft gewartet ohne eine Antwort ,in der Zwischenzeit sind wir weggezogen und kommen nicht mehr zurück. in den Ortskernen fehlt meist ein Garten oder Grundstück, es fehlen Parkplätze und Abstellplätze.
    Wie immer nur schöne Worte, hilf dir selbst , dann hilft dir Gott.

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