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„Kampf ums Überleben“

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Die Handelskammer Bozen beharrt trotz Kritik auf der Forderung, den wegen Corona geschlossenen Betrieben bis zu 80 Prozent des Umsatzes zu ersetzen.

Am Dienstag hat die Handelskammer Bozen gefordert, dass die von den verschärften Coronamaßnahmen besonders hart betroffenen Südtiroler Betriebe im November einen Umsatzersatz von bis zu 80 Prozent erhalten sollen. Daraufhin wurde von einigen Seiten kritisch angemerkt, dass ein Fixkostenersatz gerechter wäre (die TAGESZEITUNG berichtete).

Die Handelskammer gibt jetzt aber zu bedenken, dass der Fixkostenersatz wesentlich bürokratischer und schwieriger zu kontrollieren sei und das Geld mit diesem Ansatz für viele Betriebe zu spät ankommen würde und somit der Verlust von Arbeitsplätzen drohe.

„Viele der hart getroffenen Betriebe kämpfen zurzeit ums Überleben. Wenn diese Unternehmen nicht schnell, unbürokratisch und in einem angemessenen Ausmaß unterstützt werden, werden sie es nicht durch diesen neuerlichen Lockdown schaffen und viele Arbeitsplätze gehen verloren“, so Handelskammerpräsident Michl Ebner.

Alfred Aberer, Generalsekretär der Handelskammer, gibt zu bedenken: „Bis die betroffenen Unternehmen ihre Rechnungen erhalten bzw. zusammengesucht haben, die fixen von den variablen Kosten abgegrenzt und einzig für den Monat November berechnet haben, vergeht viel Zeit. Noch mehr Zeit würde daraufhin vergehen, diese Angaben vonseiten der öffentlichen Hand zu kontrollieren. Bis diese die Gelder auszahlen würde, vergehen sehr viele Monate. In der Theorie macht der Fixkostenersatz zwar Sinn, aber in der Praxis ist er aufgrund der langen Bearbeitungsdauer in der jetzigen Situation nicht anwendbar.“

Auch Deutschland und Österreich, so die Handelskammer, haben sich deshalb bei den besonders hart betroffenen Betrieben im November für den Umsatzkostenersatz entschieden. Während Deutschland für diese Unternehmen einen Umsatzersatz von bis zu 75 Prozent vorsieht, wird Österreich diesen 80 Prozent des Umsatzes ersetzen. Zur Berechnung werden die Umsätze vom Vergleichsmonat vom Jahr 2019 herangezogen.

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Kommentare (11)

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  • netzexperte

    Dass da was kommen muss ist klar, sonst gibts spätestens im Frühjahr die ersten Konkurse sowie Massenentlassungen. Von Achammer & Co wird da nix kommen und vom Staat wohl schon gar nix, woher auch…

  • hallihallo

    unterschreibe auch bei 50%.

  • olle3xgscheid

    Ersetzt nur, bei ungemein sehr vielen Artikeln 600% draufschlagen und wo ist das Geld jetzt…….?????

  • andreas

    Genau, das Personal in Lohnausgleich, kein Wareneinsatz und 80% vom Umsatz verlangen….

    Warum soll z.B. ein Goldschmied/Uhrenhändler mit hochpreisiger Ware, welcher vielleicht 2 Angestellte und 300.000 Euro Umsatz hat, 240.000 Euro Steuergelder bekommen?
    Kenne die Margen nicht, aber mit 100% Aufschlag, was wohl zu hoch ist, hätte er 150.000 Euro Wareneinsatz.
    Doch je niedriger die Marge, um so höher der Wareneinsatz und so höher ist der Gewinn für ihn in diesem Monat.

    Gerecht wäre Umsatz abzüglich Personal- und Einkaufskosten und diesen Betrag erstatten.

    • morgenstern

      Gerecht wäre die Steuererklärung vom Vorjahr, dann fallen schon mal die Schlaumeier durch den Rost.

      • andreas

        Investitionen sind fördernd für die Wirtschaft, deshalb ist die Steuererklärung ungeeignet.

        Würdest du, wenn du eine Million Gewinn machst, diese komplett versteuren und ca. 500.000 Euro dem Staat geben?
        Da ist es wohl besser einer baut dazu, drückt den Gewinn auf 100.000 Euro und zahlt für die Steuern.
        Das investierte Geld kommt der einheimischen Wirtschaft zugute, die Steuern werden von Staat und Land verprasst, wie z.B. 80.000 Euro um 5 rote Säulen auf dem Magnagoplatz zu bauen oder sich die Gehälter im Regionalrat zu erhöhen.

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