Du befindest dich hier: Home » News » „Das können wir nicht tun“

„Das können wir nicht tun“

Die Empörung über die Erhöhung der Politikergehälter ist groß. Die STF fordert jetzt eine Aussetzung der Zahlungen.

In den sozialen Netzwerken ist ein regelrechter Shitstorm entbrannt.

Der Grund: Die Regionalratsabgeordneten haben sich selbst die Gehälter um 500 Euro erhöht – und sich ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk in Gestalt einer einmaligen Nachzahlung von 8.500 Euro gemacht.

Die Empörung der Menschen über diese Gehaltserhöhung in Corona-Zeiten zeigt jetzt offenbar Wirkung. Die STF fordert eine Aussetzung der Auszahlen.

Die Süd-Tiroler Freiheit bezeichnet die Empörung der Menschen über die Erhöhung der Politikergehälter als „berechtigt“.

Sven Knoll sagte am Mittwochnachmittag:

„Angesichts der aktuell prekären finanziellen Situation vieler Bürger fordern wir eine sofortige Aussetzung der Auszahlung und eine saubere und transparente Neuregelung.“

Aus gutem Grund habe die Süd-Tiroler Freiheit im Regionalrat die nun beanstandete Regelung nicht unterstützt.

„Die Materie der Gehälter und Renten der Abgeordneten darf nicht länger vom Regionalrat verwaltet werden. Der Südtiroler Landtag muss endlich selbst die finanzielle Verantwortung für die eigenen Abgeordneten übernehmen und eine neue und saubere Regelung treffen“, so die STF.

In einer Aussendung heißt es weiter:

„Das Problem der Gehälter und Renten der Politiker wird seit Jahren verschleppt und eine Lösung damit unnötig verkompliziert, zumal für den Bürger nicht mehr nachvollziehbar ist, was ein Abgeordneter monatlich effektiv an Real-Lohn bekommt und welche Beträge durch Abgaben, Pensionsversicherungen usw. vom Netto-Lohn noch abgezogen werden. Dies umso mehr, als dass es bei den Gehältern der Abgeordneten auch keinen 13. und 14. Monatsgehalt, sondern 12 Monatsgehälter gibt, auf deren Grundlage alle Berechnungen gemacht werden müssen.

Das Problem beginnt bereits damit, dass es unterschiedliche Kategorien von Abgeordneten gibt:

Wer vor der Wahl als öffentlich Bediensteter tätig war, behält seine alte Arbeitsstelle reserviert und die Pensionsbeiträge werden weiter eingezahlt. Abgeordnete, die zuvor nicht im öffentlichen Dienst tätig waren, haben hingegen keinen reservierten Arbeitsplatz und bekommen auch keine automatischen Pensionseinzahlungen, sodass sie sich von ihrem Netto-Lohn noch selbst privat versichern müssen.

Diese Ungleichbehandlung der Abgeordneten gilt es zu beenden.“

Anstatt den Abgeordneten mehr auszubezahlen, damit sie privat in eine Pensionskasse einzahlen können, sollte vielmehr ein fixes Monatsgehalt ausbezahlt werden, von welchem ein fixer Anteil in eine Pensionskasse fließt, so wie dies bei jedem normalen Arbeiter auch geregelt wird. Etwaige Inflationsanpassungen des Lohnes sollten auch nicht willkürlich erfolgen, sondern an Richtlinien gekoppelt werden, wie beispielsweise einer Inflationsanpassung der öffentlich Bediensteten, so die STF

Da das Land bis heute kein eigenes Gesetz zur Parteienfinanzierung gemacht habe, erfolge die notwendige Finanzierung der Parteien derzeit durch monatliche Abgaben der Abgeordneten.

„Das heißt, es wird den Abgeordneten mehr Lohn ausbezahlt, um durch Abgaben davon die Parteistrukturen zu finanzieren, denn eine Sekretariatskraft erhält beispielsweise 14 Monatsgehälter, die aber aus den Abgaben der 12 Monatsgehälter der Abgeordneten bezahlt werden müssen. Diese indirekte Parteienfinanzierung muss vom Lohn der Abgeordneten entkoppelt und endlich eigenständig geregelt werden“, so die STF.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (26)

Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen

  • exodus

    Mein Kompliment an Herrn Sven Knoll. So mancher Politiker könnte sich ein Beispiel daran nehmen!

    • besserwisser

      @gutentag: das ist trittbrettfahrertum. das hätte er vor dem theater sagen müssen, nicht jetzt wo der sturm der entrüstung losgebrochen ist. rentenulli läßt grüßen…….

    • meintag

      So wie auch bspweise Richter und andere öffentliche Angestellte in den oberen Reihen an die Gehälter der Parlamentarier gekoppelt sind, wirkt sich die Gehaltserhöhung auch auf Landtagsabgeordnete in ganz Italien aus.
      Deshalb muss man das Auftreten von Knoll anders bewerten. Dieser Abgeordnete sollte Besser in Tirol kandidieren da Er seine Firma und seinen Mittelpunkt auch dort hat. Seine Vorgängerin und Lehrmeisterin war auch nur in 70gern kurze Jahre Lehrerin bis Sie in die Politik wechselte. Über Jahrzehnte wurden die Rentenzahlungen für ihren ruhenden Lehrberuf eingezahlt.
      Knoll solle endlich den Mut aufbringen bei seinen Presseauftritten ganze Wahrheiten zu bringen.

  • tirolersepp

    Sehr gut Herr Knoll, setzten Sie sich für eine saubere und transparente Neuregelung ein – genau dafür werden Sie bezahlt !!!

  • leser

    Ach sven knoll
    Bei deiner mama eva hast du dich schön vor sie gestellt
    Du misst immer mit 2 massbändern

  • sepp

    hosch du amol gsechen das a SVP ler die schuld af sich genommen hot schuld sinolm die ondern ba den saupack ober wie hinlänglich bekannt ist entscheidet ja die mehrheit und sell ich woll die SVP olles schmarotzer von LB lachhammer weiter bis zu den altmandataren und die schäflein schimpfenüber die opposition konn herr los hirn wachsen das deis amolbegreifen

  • bettina75

    Meine Herren Politiker es reicht!!!

  • pingoballino1955

    Keine Aussetzung-ELIMINIERUNG!!!!

  • leser

    Ja sven
    Diese legislatur noch und dein lebensabend ist in trockenen tüchern
    Frage
    Schreibst du dann ein buch?

Kommentar abgeben

Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.

2024 ® © Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH/Srl Impressum | Privacy Policy | Netiquette & Nutzerbedingungen | AGB | Privacy-Einstellungen

Nach oben scrollen