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Obdachlos

43 Studierende der Fakultät für Design und Künste haben während des letzten Wintersemesters verschiedene Projektvorschläge für Obdachlose in Bozen entwickelt. 

„Die Schönheit einer Stadt erschließt sich auch über die Güte ihrer Bewohner“.

Mit diesen Worten umriss Heiner Oberrauch bei der Pressekonferenz das Engagement von Salewa, das zur Zusammenarbeit mit Kuno Prey geführt hatte.

43 Studierende der Fakultät für Design und Künste haben während des letzten Wintersemesters verschiedene Projektvorschläge für Obdachlose in Bozen entwickelt, um ihnen das Überleben in den Wintermonaten zu erleichtern.

Zwei dieser Projekte wurden realisiert und nun gemeinsam von unibz, Salewa und der Gruppe Volontarius der Presse vorgestellt.

Im vergangenen Oktober hat eine internationale Tagung an der unibz die Aufmerksamkeit auf das Thema der Armut in unserer Gesellschaft mit Fokus auf die Obdachlosigkeit gelenkt. Viele Studierende der Freien Universität Bozen haben mit ebenso großer Sensibilität wie Besorgnis auf das Thema reagiert und beschlossen, selbst aktiv zu werden.

„Dabei war es uns wichtig, mit Obdachlosen zu sprechen, um zu verstehen, welche Produkte sie am nötigsten benötigen würden“, blickt Kuno Prey auf die Projektphase zurück. „Dabei sind es oftmals der Schutz von Fotos ihrer Familienangehörigen, kleine Erinnerungsstücke und natürlich ihre Dokumente, die sie am meisten schützen möchten.“

So haben die Studierenden im Wintersemester in der Projektklasse von Kuno Prey begonnen, aus ausrangierten Materialien, die ihnen von der Unternehmensgruppe SALEWA zur Verfügung gestellt worden war, verschiedene Produkte zu entwickeln.

„Wir hatten beim Wechsel unseres Logos schon einmal erfolgreich ausrangierte Materialien – damals Kleiderbügel – einer neuen Nutzung zugeführt. Daher wollten wir auch dieses Mal Materialien, die nicht mehr für die Produktion genutzt wurden, einer neuen Verwendung zuführen“, umriss Heiner Oberrauch die Hintergründe der Zusammenarbeit. Zwei der Produkte wurden von der Gruppe Volontarius ausgewählt und im Anschluss von Salewa als Kleinserie in Kooperation mit der Sozialgenossenschaft SMART in Rovereto hergestellt.

Hier seien sie kurz beschrieben:

Kangarù

design: unibz.it | silvia ferrara, bianca miori, vanesa salina

Kangarù vereint Brieftasche und Gürtel in einem und dient dazu, kleine und wertvolle persönliche Gegenstände eines Obdachlosen Tag und Nacht bei sich zu tragen und somit zu schützen. Kangarù wird unter dem Hemd oder der Jacke getragen, damit nichts verloren geht oder gestohlen werden kann. 

Nautilus

design: unibz.it | amedeo bonini, jean dard, simone tarozzi

Nautilus ist ein Rucksack, der sich beim Öffnen in eine große Hülle verwandeln lässt, in der man vor Kälte und Feuchtigkeit geschützt schlafen kann. Der Multifunktionsgegenstand verfügt über eine austauschbare Wärmedämmung, die mit Pappe aus gebrauchten Kartonagen hergestellt wird. Mit Nautilus können neben dem integrierten Schlafsack auch Decken und persönliche Gegenstände sicher aufbewahrt werden.

Vor der bevorstehenden Wintersaison wurden die realisierten Produkte jetzt von den Studierenden an die Gruppe Volontarius geliefert, insgesamt 17 Nautilus-Rucksäcke und 27 Kangarù-Taschen. „Für uns ist diese Arbeit sehr wertvoll, und ich betone das Wort wertvoll, da für obdachlose Menschen all das, was wir bequem in unseren Wohnungen verstauen – von Fotografien über Geld und Dokumente – von großem Wert ist“, unterstrich Luca Lamberti von Volontarius. „Wer verloren gegangene oder gestohlene Dokumente neu beantragen muss, hat lange Wege zu beschreiten.“ Daher sei von Seiten von Volontarius allen Projektpartnern ein Dank ausgesprochen für die sensible Herangehensweise an das Thema.

Betreut wurde das Projekt „bolzano senzatetto |obdachlos in bozen“ durch Francesco Faccin und Kuno Prey mit Seçil Ugur Yavuz und Alessandro Mason.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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