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„Großer Aufwand“

Seit dieser Woche können Hausärzte Grippeimpfungen durchführen. Hausarzt Eugen Sleiter im Kurzinterview.

Herr Sleiter, das Land möchte heuer so viele Grippeimpfungen wie möglich durchführen. Wichtig dafür sind die Hausärzte. Wie viele Impfungen haben Sie bereits durchgeführt?

Eugen Sleiter: Wir haben am Montag begonnen und bisher 60 Impfungen durchgeführt, es haben also doch einige auf den Aufruf reagiert. Wir führen auch Blutverdünnungstests für chronisch kranke Patienten durch. Davon haben sich vorher 60 Prozent impfen lassen, heuer haben das alle gemacht.

Es macht das Gerücht die Runde, dass die Impfdosen zur Neige gehen. Stimmt das?

Das Land hat 370.000 Dosen bestellt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass alle aufgebraucht sind, aber sie werden zentral gelagert und anschließend in die peripheren Lager gebracht. Wenn man keine Bestellung abgibt, die Dosen aber dennoch abholt, sind zu wenig in den peripheren Lagern vorhanden. Ich habe 350 Dosen bestellt, aber nur 300 bekommen.

Hört sich danach an, als wäre es nicht besonders gut organisiert…

Zumindest ist es mit einem großen Aufwand verbunden. Man muss die Impfungen auf Termin vornehmen, die Patienten müssen eine Erklärung unterzeichnen und wir müssen die Patienten auch danach im Auge behalten, sollte es zu Reaktionen kommen. Gleichzeitig müssen sich die Hausärzte auch schützen, das bedeutet nicht nur das Tragen der Maske, wir müssen auch schauen, dass wir genügend Handschuhe und Tupfer haben. Vor allem Handschuhe sind schwer zu bekommen. Darüber haben wir den Sanitätsbetrieb bereits informiert.

Sind Sie dennoch überzeugt, dass die Grippeimpfung wichtig ist?

Ja, auf jeden Fall. Wenn jemand 40 Grad Fieber hat, wird ein Hausbesuch durchgeführt. Heuer wissen wir nicht, ob es die Grippe oder Covid ist. Wenn die Grippeimpfung durchgeführt wurde, können wir uns aber sicher sein, dass es sich um Covid handelt und dementsprechend reagieren.

Interview: Markus Rufin

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (6)

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  • waldhexe

    Der letzte Absatz schlägt alles.Schöne Aussichten,bei einer Körperthemperatur von 40° kommt erst der Hausartzt nach Hause und nur dann,wenn ich eine Grippeimpfung habe.Hat dieser Herr keine adeguate Maske um sich zu schützen?
    Oder weiss er,dass die Masken keinen Schutz bieten?

  • treter

    Apropo Grippeimpfung: ich kenne Leute die in den letzten Jahren vorsichtshalber eine Grippeimpfung gemacht haben und den ganzen Winter hindurch erkältet waren. In den vorhergehenden Jahren aber nicht! Da ist was faul an der Sache?
    Ich glaube es geht da eher darum die Pharmaindustrie mit Euros zu „füttern“!!

  • ich

    Grippeimpfung schützt vor Grippe,nicht vor Erkältung Herr treter

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