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Kampf um die Turnhallen

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Wegen Corona weigern sich viele Schulen, den Vereinen die Schulturnhallen am Nachmittag zur Verfügung zu stellen.

von Lisi Lang

In wenigen Wochen, wenn es draußen kälter wird und abends schneller dunkel, wollen viele Sportvereine in Südtirol mit ihrem Programm in die Hallen. Allerdings ist es heuer noch schwieriger als andere Jahre Zugang zu den Schulturnhallen zu bekommen. „Sehr viele Schulen geben momentan noch keine Informationen aus, wie und ob die Vereine wegen der aktuellen Corona-Lage die Hallen wieder benutzen können“, weiß VSS-Obmann Günther Andergassen.

Viele Vereine sind deswegen verunsichert, können ihr Herbst- und Winterprogramm nicht planen und den Kindern und Familien keine Auskunft geben, welche Kurse wieder angeboten werden können. „Die Schulen sind heuer sehr vorsichtig und viele wollen aufgrund der aktuellen Corona-Auflagen die Hallen am Nachmittag nicht hergeben“, sagt Günther Andergassen.

Der VSS-Obmann kann zwar nachvollziehen, dass die Schulen heuer vorsichtiger sind, „die Vorgaben sind aber eigentlich klar und es steht den Vereinen auch zu, die Schulturnhallen am Nachmittag zu nutzen“, betont Andergassen. „Die Schulturnhallen sind nicht im Besitz der Schulen, sondern öffentlich zugänglich“, ergänzt der VSS-Obmann.

Das ist aber nicht das einzige Problem: „Momentan ist die Situation wirklich sehr schwierig“, sagt die Präsidentin des SSV Bozen Evi Seebacher. Früher habe man die Schulturnhallen um 16.00 Uhr oder früher in Absprache mit den Direktoren erhalten. „Jetzt bekommen wir viele Hallen wenn dann erst ab 18.00 Uhr, weil einige Schulen die Turnhallen als Klassenräume nutzen und diese dann erst ausräumen und desinfizieren müssen, bevor wir reindürfen“, erklärt die Präsidentin des SSV Bozen. „Zudem sind die Krafträume für uns Vereine komplett geschlossen und wir dürfen auch kleinere Geräte wie Bälle oder Matten, die wir bisher sehr häufig nutzen durften, meist nicht mehr verwenden“, schüttelt Evi Seebacher den Kopf.

Der VSS hat wegen dieser Schwierigkeiten um eine Aussprache mit Landeshauptmann Arno Kompatscher und Bildungslandesrat Philipp Achammer gebeten, um diese Probleme zu klären. „Diese Aussprache soll demnächst stattfinden“, kündigt Andergassen an. „Es ist einfach wichtig, dass die Vereine wieder in die Hallen dürfen, weil es hier ja nicht um Leistungssport sondern um Sport und Bewegung für Kinder und Jugendliche geht“, unterstreicht der VSS-Obmann. Und es sei schließlich erwiesen, wie wichtig Bewegung für Kinder ist und dass diese auch das Immunsystem stärkt.

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