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„Vergessene Verkäuferinnen“

Die Grünen fordern, dass nach den Ärzten, Pflegern und Mitarbeitern im Tourismus auch Verkäuferinnen endlich auf Covid-19 getestet werden.

Auf dem Zenit der Covid-19-Krise hieß es, dass Menschen in gefährdeten Berufskategorien einen Covid-Test auf Kosten der öffentlichen Verwaltung vornehmen lassen dürften. Dazu gehörte ärztliches und Pflegepersonal und Personen, die im Servicebereich des Tourismus-Sektors arbeiten. Ende August wurde dann das Personal der Schulen intensiv aufgefordert, sich einem Schnelltest zu unterziehen.

Eine der Gefahr besonders ausgesetzte Berufsgruppe ging bis heute laut Brigitte Foppa aber ziemlich unter: Verkäuferinnen und Verkäufer. „Auch während der Zeit des Lockdowns wären Lebensmittelgeschäfte geöffnet. Verkäufer und Verkäuferinnen, Kassiererinnen und Kassierer sind zweifelsfrei dem Risiko besonders ausgesetzt“, erklärt die Grüne Landtagsabgeordnete.

In der Aktuellen Fragestunde im Landtag stellten die grünen Abgeordneten dazu eine Anfrage an den Landesrat Widmann. Und ja, es sind beeindruckende Zahlen: 8.700 Personen wurden in der Sanität getestet, 4.000 in den Altersheimen, 18.000 im Tourismus.

„Nun ist die zweite Testserie im Tourismussektor ist ebenfalls angelaufen, 7.700 Personen sind angemeldet. Widmann sagte uns, dass sogar Bergführer getestet wurden. Total vergessen aber wurden die Verkäuferinnen und Verkäufer und das Personal an den Supermarktkassen. Sie sind seit März täglich dem Kontakt mit dem Virus ausgesetzt,“ so die Landtagsabgeordnete Brigitte Foppa.  „Das ist nicht nachzuvollziehen. Es entsteht der Verdacht, dass im Tourismus aus Marketinggründen getestet wird, während man sich vielleicht sagt: In den Supermarkt müssen wir die Menschen nicht locken, einkaufen muss eh jeder. Aber das geht auf Kosten des Personals.“

LR Widmann antwortete, das Land habe nun auch 200.000 Schnelltests angekauft. Auch damit wolle man die Infektionskette unterbrechen. Man habe Tests für Verkäuferinnen und Verkäufer angedacht, aber die Initiative müsse vom Handel kommen.

Foppas Aufruf an den Gesundheitslandesrat war ein Aufruf zur Beschleunigung in dieser Sache: „Herr Landesrat, legen Sie einen Zahn zu!“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (9)

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  • robby

    Daran ersieht man was es für einen Unterschied macht ob ein Lobbyverband dahinter steht oder eben nicht.

  • schwarzesschaf

    Ja sicher wichtiger ist das die Leute im gastgewerbe gesund sind denn wenn es dort happert dann haben die verkäuferinnen wieder frei

  • andreas

    Seid März waren die Infektionen im Handel überschaubar und meines Wissens gab es zwar ein Problem in 2 Geschäften in BZ, welches aber so gut wie verschwiegen wurde und sonst nicht viel.

    Welchen Sinn macht es also nun diesen Sektor zu testen, wenn es seid ca. 6 Monaten und auch in der Hochphase, so gut wie keine Probleme gab?
    Nebenbei wollen viele ja nicht mal getestet werden, da z.B. ein unklar zu ein paar Wochen sinnloser Quarantäne führen kann.

  • george

    Egal, ob ‚andreas‘ angesteckt wird, wenn er ein Geschäft besucht. Oder doch nicht?

    • george

      Wichtig für ihn ist nur gegen die „Grünen“ zu schreiben.
      Ständig gerne eine gesunde erlebbare Umwelt haben wollen, aber bei jeder Gelegenheit gegen jene, die sich dafür einsetzen, wettern. Das ist der Widerspruch vieler dieser Schreiberlinge hier.

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