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Die Comic-Polemik

Warum das neue Corona-Comic, mit dem das Land die Kinder für die Schutzmaßnahmen sensibilisieren will, für Stunk sorgt. Die Hintergründe.

von Lisi Lang

Eine neue Broschüre über die Sicherheitsmaßnahmen zum Coronavirus an Schulen sorgt in Südtirol für Aufregung. Das Comic-Heft um den Schulbesuch von Conny & Covy ist in den Augen vieler Eltern nämlich alles andere als eine gelungene Initiative, um die Kinder für die Sicherheitsmaßnahmen und aktuellen Regeln zu sensibilisieren. Der Obmann der Freiheitlichen, Andreas Leiter Reber, fordert sogar den umgehenden Einzug und eine Überarbeitung der Broschüre mit „pädagogisch äußerst befremdlichen und teilweise verstörenden Inhalten“.

Worum geht es? Das neue Comic-Heft ist Teil der Corona-Aufklärungskampagne des Landes Südtirol. Auf insgesamt 12 Seiten wird in diesem Heftchen der Schulalltag in Corona-Zeiten der Zwillinge Conny und Covy erzählt – es geht um die Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, den Zutritt zur Schule, das Verhalten im Klassenzimmer und im Pausenhof und auch beim Sport. Conny und Covy zeigen in diesem kurzen Comic, welche Hauptregeln (Abstand halten, Hände desinfizieren, Maske tragen usw.) momentan auch von den Schülern eingehalten werden müssen – und was man nicht tun darf.

Die Botschaften, die mit den Zeichnungen vermittelt werden, kommen bei vielen Eltern und auch bei Pädagogen aber gar nicht gut an. Covy wird beispielsweise von seiner Schwester Conny angeschrien, dass er nicht den Saft seines Freundes trinken soll, weil man ja nur aus seiner eigenen Flasche trinken darf. Und als Covy hinfällt, weil er seinen Tisch näher zu seinem Freund schieben wollte, zeigt die Zeichnung seine lächelnde Schwester, die sagt: „Abstand halten Covy … dann passiert so etwas nicht!“

Vielen Eltern geht das zu weit: „Das Prinzip der sozialen Ächtung bei Fehlverhalten, Anschreien und Gleichgültigkeit sind nachweislich keine sinnvollen Präventionsstrategien und dürfen nicht als solche vermittelt werden“, scheiben sie in einem offenen Brief. Prävention sei gut und recht, „aber Hilfsbereitschaft und Menschlichkeit sind Werte, die auch in Zeiten wie diesen nicht verlorengehen dürfen.“

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Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (68)

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  • andreas

    Der Verband der Berufsempörten ist empört über dieses Comic.

  • gerhard

    Wer Heute noch COVID 19 leugnet, der ist ganz offensichtlich geistesgestört.
    Aber für die besonders dummen und einfältigen Menschen ist das hier doch der ideale Ort um unerkannt Verschwörungstheorien zu verbreiten.

    Ich wäre dafür, Posts nur mit dem kompletten Namen und einem Bild zuzulassen.
    Dann würde die Hälfte dieser Vollidioten sich gar nicht mehr trauen, solchen Blödsinn zu schreiben.
    Das wäre selbst diesen Hinterbänklern noch zu peinlich!
    Und wer nichts zu verbergen hat, der kann sich auch zeigen!

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