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„Anfangs viel falsch gelaufen“

Während in den Apotheken die Antikörpertests für Schulmitarbeiter gut angelaufen sind, haben sich nur 26 Hausärzte bereit erklärt mitzumachen. Die Hintergründe.

von Markus Rufin

Rund 18.000 Schul- und Kindergartenmitarbeiter haben seit gestern die Möglichkeit sich auf Covid-Antikörper testen zu lassen.

Ursprünglich war geplant, dass in Südtiorl die Hausärzte die Tests durchführen, doch weil nur 26 von 282 Hausärzten mitmachen, holte sich das Land die Apotheken zu Hilfe.

Infolge dessen gab es einiges an Kritik für die Hausärzte, die sich nicht dazu bereit erklärt haben, die Tests durchzuführen. Diese versuchen sich nun wiederum zu erklären: Zu kurzfristig und unorganisiert sei die Vorbereitung auf die Antikörpertests gewesen.

So erklärt der Grödner Hausarzt Simon Kostner beispielsweise, dass er zum Zeitpunkt, als mit den Hausärzten verhandelt wurde, im Urlaub war: „Als ich dann zurückkam, gab es für mich keine Möglichkeit mehr, mitzuarbeiten.“

In Gröden hätte nur ein Hausarzt, Hannes Tröbinger, die Tests durchführen sollen, doch auch er führt sie letztendlich nicht durch: „Nachdem die Apotheken mit den Tests beauftragt wurden, gab es keine Notwendigkeit.“

Monica Oberrauch, Hausärztin in Kaltern, erklärt, dass sie den Rat der größten Hausärztegewerkschaft in Südtirol SNAMI anschloss und deshalb keine Tests durchführte.

Auch Doris Gatterer, Hausärztin am Ritten und Präsidentin der Südtiroler Gesellschaft SüGAM schloss sich dieser Empfehlung an und führt aus: „Im Vorfeld ist viel falsch gelaufen, die Organisation als auch die Kommunikation.“

Im Juli verkündete das Gesundheitsministerium, dass sich Schul- und Kindergartenmitarbeiter testen lassen müssen, erst Mitte August erfuhren die Hausärzte, dass sie diese Tests kostenlos durchführen sollen ohne konkrete Information zum bürokratischen Aufwand. „Dass die mitgliedsstärksten  Gewerkschaften FIMMG und SNAMI in Folge davon abgeraten hat, ist da nur richtig“, unterstreicht Gatterer. „Wir Hausärzte sollten wieder die Lückenbüßer sein und kritiklos und vor allem kostenlos den Auftrag übernehmen. Eine schnelle und effiziente Verhandlung auf Augenhöhe wäre angebracht gewesen.“

Lesen Sie mehr dazu in der Dienstags-Ausgabe der TAGESZEITUNG…

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