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Gefährliches Pflaster?

Der Recyclinghof der SEAB in Bozen Süd wird von bewaffnetem Sicherheitspersonal bewacht. Es soll zu Übergriffen gegen Mitarbeiter gekommen sein. Dennoch sorgt die Maßnahme für Unmut.

Von Thomas Vikoler

Die Stadt Bozen gibt jährlich rund 200.000 Euro für die Überwachung von Parks und Ämtern wie das Meldeamt aus. Erst jüngst bestätigte das Verwaltungsgericht den dreijährigen Zuschlag an den auswärtigen Anbieter Securitalia SpA, der wohl die Südtiroler Ronda ablöst.

Auch Tochtergesellschaften wie die Umweltbetriebe SEAB müssen offenbar auf einen privaten Sicherheitsdienst zurückgreifen: Der Recyclinghof  in der Peter-Mitterhofer-Straße 8 in Bozen Süd wird seit einigen Monaten während der Öffnungszeiten von Wachmännern der Firma bewacht.

Ein bewaffneter Mann kontrolliert bei der Einfahrt die Ausweise der Bürger, die ihren Recyclingabfall anliefern. Das sorgt für einigen Unmut: Ein Waffenmann am Eingang des Wertstoffhofs, muss das wirklich sein?

SVP-Vizebürgermeister Luis Walcher hat in Erfahrung gebracht, warum die SEAB diesen drastischen Schritt gesetzt hat: „Im Recyclinghof war es mehrmals zu Übergriffen gegen Mitarbeiter der SEAB gekommen. Auch die Gewerkschaft hat die Umweltbetriebe aufgefordert, das Personal vor diesen Übergriffen zu schützen“.

Die SEAB hat die private Wach- und Schließfirma bereits Anfang dieses Jahres engagiert und sie auch nach der Covid-19-Pause weiterbeschäftigt.

Die Zwischenfälle im vergangenen Jahre sind angeblich von Nomaden ausgelöst worden, welche abgeliefertes Material – vor allem Metalle – aus den Containern mitnehmen wollten. Das Personal der SEAB habe sie daran gehindert und es soll dabei zu Tätlichkeiten gekommen sein.

Offenbar hat der Einsatz eines privaten Sicherheitsdienst auch einen anderen Zweck: Die Einfahrten zu den benachbarten Betrieben Avanti und Brigl sind in der Vergangenheit wiederholt von Wertstoffe anliefernden Bürgern zugeparkt worden. Doch auch hier stellt sich die Frage, ob es zur Verkehrsregelung tatsächlich einen bewaffneten Wachmann braucht.

 

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