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„Trimester horribilis“ überstanden

Die Bozner Lauben zu Beginn der Coronakrise (Foto: Karl Oberleiter)

Das Arbeitsförderungsinstitut meint, dass in der Coronakrise der Tiefpunkt überstanden ist – und belegt diese Aussage mit Zahlen.

„Die Südtiroler Wirtschaft lässt ihr ,trimester horribilis‘ hinter sich. Mit diesen Worten ließe sich das 2. Quartal 2020 beschreiben“, erklärt das Arbeitsförderungsinstitut AFI und verweist auf die Zahlen der unselbständig Beschäftigten bezogen auf die Monate April-Mai-Juni 2020 sowie die Stimmungsindikatoren der Südtiroler Arbeitnehmer.

„Die positive Nachricht ist, dass wir hiermit den Tiefpunkt erreicht und überstanden haben müssten, sowohl was den Beschäftigungsstand als auch was das Klima der Arbeitnehmer anbelangt“, heißt es vom AFI.

Die lohnabhängige Beschäftigung nahm in Südtirol im 2. Quartal 2020 im Vergleich zum Vorjahresquartal deutlich ab, nämlich um minus 6,9 Prozent.

„Die Leidtragenden der Coronakrise sind die befristet Beschäftigten. Die Anzahl derselben ist im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres um minus 31,6 Prozent zurückgegangen. Zurückzuführen ist dies vor allem auf die nicht erfolgte Wiederanstellung von Saisonarbeitern“, so das AFI.

Die dramatischen Effekte auf die Beschäftigung würden sich allerdings auf das Gastgewerbe beschränken. „Die arbeitnehmerähnliche Beschäftigung in den anderen Sektoren zeigt sich hingegen konstant – prinzipiell gestützt durch die Lohnausgleichsmaßnahmen – oder steigt sogar leicht an (Landwirtschaft: plus 2,5 Prozent)“, berichtet das AFI.

Demgegenüber haben die unbefristeten Verträge sogar leicht zugenommen, genau genommen um plus 2,0 Prozent. Im August-Dekret der Regierung Conte ist die Ausdehnung des Kündigungsverbots bis 16. November 2020 vorgesehen.

Stimmung eingebrochen

In der Sommererhebung des AFI-Barometers bleiben die Erwartungen der wirtschaftlichen Entwicklung Südtirols in den nächsten 12 Monaten deutlich hinter den Werten zurück, die noch 12 Monate zuvor gemessen wurden.

Von den sieben analysierten Sektoren zeigen fünf einen nennenswerten Rückgang der Erwartungen in der Größenordnung von rund 20 Indexpunkten (die Skala geht von +100 bis -100). Betroffen sind die Branchen Verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe, Handel, Gastgewerbe, Private Dienstleistungen.

Die Arbeitnehmer aus der Landwirtschaft sowie jene im öffentlichen Sektor zeigen sich hingegen wenig beeindruckt von der Coronakrise. Dort bleiben die meisten Stimmungsindikatoren nahezu auf Vor-Corona-Niveau.

Wie das AFI unterstreicht, deuteten in der Sommerausgabe des Barometers jedoch schon einzelne punktuelle Indikatorwerte auf eine Entspannung der Situation hin – eine Erholung, die sich in der Herbstausgabe verstärken könnte.

Die Herbst-Befragung wird am 1. September anlaufen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (3)

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  • hallihallo

    … in den anderen sektoren ist die lage stabil geblieben.
    ja wenn es einen gesetztlichen entlassungsstopp gibt, ist das wohl logisch.
    aber die ganzen leute was in lohnausgleich sind und ohne entlassungsstopp arbeitslos wären???
    auch dieses afi ist so ein politisches amt , was vor allem durch die aussendungen sich selbst ins lächerliche zieht.
    oder wie fördert es die arbeit???

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