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Knoblauch & Corona

Der Zahnarzt Herbert Campidell über Almwanderer mit Masken, negative Schwingungen – und über die Wunderwaffe namens Knoblauch.

TAGESZEITUNG: Herr Campidell, leiden Sie sehr unter der Hitze?

Herbert Campidell (lacht): Ehrlich gesagt, habe ich die Hitze nicht so gern, ich habe es gern kühler und frischer. Aber warum fragen Sie?

Weil Sie einen Brief mitunterzeichnet haben, in dem behauptet wird, es gebe überhaupt keine Neuinfektionen, sondern nur falsche positive Tests, die Virusgefahr sei längst vorbei und man solle endlich die Masken ablegen …

Was zur Zeit gemacht wird, finde ich bei weitem übertrieben. Es gibt kaum Neuinfektionen, und wenn es sie gibt, dann verlaufen sie symptomlos. Es gibt keine Notfälle in den Krankenhäusern. Und was die Masken anbelangt, so gibt es genügend seriöse Studien, die belegen, dass sie schädlich sind – insbesondere für Kinder.

Die steigenden Fallzahlen lassen Sie als Mediziner unbeeindruckt?

Es wird eine Panik erzeugt, die nicht gerechtfertigt ist. Was tun wir dann, wenn die Grippe kommt?

Sie haben keine Angst vor dem Coronavirus?

Nein, mir macht das Virus keine Angst. Wenn man ein normales Immunsystem hat, braucht man keine Angst zu haben. Im Gegenteil: Angst erzeugt eine Situation, wo man empfänglicher ist für Krankheiten. Angst erzeugt negative Schwingungen, die anfälliger machen für Krankheiten.

Sie sind Zahnarzt. Schützen Sie sich?

In der Praxis schütze ich mich natürlich, weil ich in direktem Kontakt mit Patienten bin. Beispielsweise bei Reinigungen mit Ultraschall entsteht ein Luft-Wasser-Gemisch, da ist es schon angebracht, sich zu schützen. Aber wenn ich Leute sehe, die mit der Maske bis auf die Augen auf die Rossalm wandern, dann frage ich mich schon: Was soll das, bitte?

Was wird im Herbst passieren?

Wenn man die Zeitungen liest, hat man das Gefühl, dass eine Situation herbeigeredet wird, die darauf abzielt, die Wirtschaft zu schädigen, sie niederzufahren. Nehmen Sie Herrn Söder, der sagt: Das Virus ist da! Und: Es wird noch ärger! Wie kann der Ministerpräsident aus Bayern das sagen? Wieso weiß er das? Es gibt auch Meldungen, laut denen in Deutschland bereits ein zweiter Lockdown für Ende August geplant ist …

Eine klassische Fake-Meldung …

Ich weiß es nicht. Was ist Fake und was ist wahr? Ist das, was ein Herr Conte oder ein Herr Kompatscher sagen, immer wahr?

Herr Dr. Campidell, Sie sind Schulmediziner, also haben Sie auch eine Verantwortung gegenüber jenen Menschen, die sich Ihnen und anderen Ärzten anvertrauen, im Vertrauen, dass Sie nur das Beste für sie tun …

Richtig! Und jetzt sind wir beim entscheidenden Punkt: Ich bin Schulmediziner, aber was hat die Schulmedizin in Sachen Corona zu bieten? Der Professor Gänsbacher hat Recht, wenn er sagt, dass die Schulmedizin vielleicht in einem halben Jahr ein Medikament gegen Corona haben wird und in einem Jahr eine Impfung. Aber sonst hat die Schulmedizin nichts! Das sind Fakten! Wir Menschen sind diesem kleinen Virus hilflos ausgeliefert …

Also vertrauen Sie der Naturmedizin?

Ich bin überzeugt davon, dass man selbst die Abwehr stärken kann – etwa mit Knoblauch oder mit Homöopathie. Die Naturmedizin hat mehr zu bieten als die Schulmedizin …

Das ist sehr populistisch dargestellt?

Nein, es ist so! Die Schulmedizin hat nichts zu bieten, sie verspricht nur ein Medikament und eine Impfung. Und apropos Impfung: Derzeit werden über 160 Impfstoffe getestet. Ich frage mich: Welchen Impfstoff nehmen wir dann?

Glauben Sie nicht, dass Sie als Mediziner mit Initiativen wie diesem Offenen Brief für noch mehr Verunsicherung bei den Menschen sorgen?

Nein, ich bin der Meinung, dass man den Menschen die Angst nehmen muss. Die Situation ist nicht so dramatisch, wie sie herbeigeredet wird.

Was haben Sie im März gedacht, als Sie die Bergamo-Bilder gesehen haben?

Bergamo war natürlich ein Hotspot. Aber da haben – wir man heute weiß – auch andere Faktoren mitgespielt. Die Lombardei ist das China von Europa, was die Luftverschmutzung anbelangt, da waren die Menschen anfälliger.

Aber Sie gestehen ein, dass es Corona gibt?

Ja, das Virus gibt es. Aber ich habe keine Angst davor.

Interview: Artur Oberhofer

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (65)

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  • andreas

    Ich kann auch einen Rosenkranz und einen Holzpflock empfehlen.

    Das Interview zeigt eigentlich nur, dass auch Zahnärzte nicht zwingend die größten Leuchten sind.
    Es überrascht mich aber etwas, dass er nicht Exorzismus erwähnt, so eine Art Virenaustreiber sollte in seinen Kreisen doch zu finden sein, ev. könnte man die über 100 vom Vatikan umlernen.

  • rumer

    Wenn jemand allein im Auto fährt und dabei eine Maske auf hat, hat dieser das Virus nicht ganz verstanden.
    Hingegen bei einem mitteilungsbedürftigen Kellner mit feuchter Aussprache ist die Maske sinnvoll.

  • brutus

    Es ist leicht eine persönliche Meinung zu haben und dafür Stimmung zu machen, wenn man dafür keine Verantwortung übernehmen muss!

  • genuaischgenua

    Hoffentlich liest das RKI mit; damit sie auch verstehen wie einfach doch diese Krise lösbar ist.

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