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Freud und Leid


Die SVP will bei den Gemeindewahlen alle ihre 101 Bürgermeister halten – und rechnet sich gute Chancen aus, Toblach und Auer dazuzugewinnen. Doch es gibt auch ein paar Sorgenkinder.

Von Matthias Kofler

In der gestrigen Parteileitungssitzung berichteten die SVP-Bezirksobmänner über die Vorbereitungen für die Gemeindewahlen, die am 20. und 21. September stattfinden werden. Bis Ende dieser Woche müssen die Kandidatenlisten feststehen, die in den 113 Gemeinden zur Wahl stehen. Primäres Ziel der Edelweißpartei ist es, alle 101 Gemeinden, in denen sie zurzeit den Bürgermeister oder die Bürgermeisterin stellt, zu halten. Zudem stellt die SVP 831 Gemeinderätinnen und –räte sowie 293 GemeindereferentInnen. „Das ist natürlich eine stolze Zahl – doch wir werden alles daran setzen, um das Vertrauen der WählerInnen vor Ort zu bekommen und die 101 BürgermeisterInnen zu halten“, erklärte Parteiobmann Philipp Achammer. Anders als viele der konkurrierenden Listen sei die SVP stark in den Gemeinden verwurzelt – dank der kontinuierlichen und ehrenamtlichen Arbeit von 280 Ortsausschüssen. Ein weiterer Pluspunkt sei die jahrzehntelange Erfahrung seiner Partei in der Gestaltung und Verwaltung der Gemeinden. Berechenbarkeit, Verlässlichkeit und Stabilität seien ein Mehrwert, schwärmte Achammer.

Doch unterm Edelweiß ist bei Weitem nicht alles Gold, was glänzt: Die größten Sorgenkinder sind die Gemeinden Eppan und Sterzing, die von Bürgerlisten-Bürgermeistern geführt werden. Nicht einmal die kühnsten Träumer rechnen damit, dass sich die SVP bei den Wahlen im September diese Gemeinden zurückholen kann. Zum einen, weil die Amtsinhaber in der Bevölkerung äußerst beliebt sind; zum anderen, weil die dortigen SVP-Vertreter viel zu oft den Eindruck eines zerstrittenen Haufens machen. Etwas besser schaut es in Innichen aus, wo man – so ein SVP-Funktionär – „durchaus Chancen“ habe, die Spitze des Rathauses zu erobern – „allerdings muss dafür alles gut zusammenlaufen.“ Am besten schätzt man die Ausgangslage in den Gemeinden Auer und Toblach ein. Die meisten SVP-Funktionäre sind fest davon überzeugt, dass man dort – nach einigen Jahren der Abstinenz – ab dem 21. September wieder den Bürgermeister stellen wird.

Nicht so rund läuft es dagegen beim Auffüllen der Kandidatenlisten. In Kurtatsch beispielsweise, wo das Urgestein Oswald Schiefer wieder in den Ring steigt, tut sich die SVP hurtig schwer, genügend Mitstreiter zu finden. Sollte es besonders unglücklich laufen, treten in der Unterlandler Gemeinde sogar weniger Kandidaten an, als Plätze im Gemeinderat vergeben werden (15). Zumal die SVP wohl als einzige Liste ins Rennen geht. „Viele Kandidaten hätten gern die Sicherheit, dass sie in den Gemeinderat einziehen“, begründet Schiefer die Politikmüdigkeit in seinem Dorf. Er zeigt sich aber überzeugt, dass seine Liste bis zum Schluss aus 17 oder 18 Kandidaten bestehen wird.

In der Parteileitung kam auch das Reizthema Flughafen zur Sprache. Obmann Achammer wies das Verhalten von Gostner und Co., die den Leiferer Bürgermeister und dessen Stellvertreter wegen entgangener Einnahmen vermögensrechtlich und strafrechtlich verklagt hatten, entschieden zurück und forderte die Airport-Betreiber auf, auf Mäßigung zu setzen. Immerhin finden bald Wahlen statt.

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