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„Aktive Isolation“

Foto: lpa

Der Landeshauptmann hat eine neue Corona-Verordnung zu den Erntehelfern aus Risikoländern unterzeichnet.

Einreise, Testung und Quarantäne der Erntehelfer aus Rumänien und Bulgarien regelt die neue Verordnung Nr. 34 zum Covid-19-Notstand, die am Samstag unterzeichnet wurde.

In Südtirol steht die Apfelernte an, bei der die Obstbauern in den vergangenen Jahren auf die Unterstützung von rund 8000 Erntehelfern aus Rumänien und Bulgarien gebaut haben.

Da beide Länder derzeit steigende Infektionszahlen mit dem Virus Sars-CoV-2 verzeichnen, hat das Gesundheitsministerium vor wenigen Tagen (24. Juli) für die Einreise aus beiden Ländern nach Italien Sicherheitsvorschriften und Quarantänevorgaben erlassen, die gestern bestätigt beziehungsweise verlängert worden sind.

Um aus gesundheitlicher und epidemiologischer Sicht eine möglichst sichere Einreise der Erntehelfer nach Südtirol zu ermöglichen und gleichzeitig einen Arbeitseinsatz in Sicherheit zu gewährleisten, hat Landeshauptmann Arno Kompatscher nun eine Notstandsverordnung unterzeichnet.

Diese Verordnung Nr. 34 schreibt vor, dass alle Erntehelfer, die aus Rumänien und Bulgarien nach Südtirol einreisen, vom Sanitätsbetrieb auf das neuartige Coronavirus getestet werden.

Dabei gilt dieselbe Vorgehensweise wie bei anderen Risikogruppen. Vorgegangen wird nach dem Protokoll des Sanitätsbetriebs. Die Erntehelfer werden bei Einreise dem Molekulartest unterzogen und treten eine häusliche Isolation an.

Fällt dieser erste Test negativ aus, so können die Erntehelfer die zweiwöchige häusliche Isolation im Betrieb aktiv, das heißt arbeitend, verbringen.

Diese „aktive Isolation“ kann in Kleingruppen mit bis zu maximal vier Personen erfolgen, die in einer Wohneinheit unterkommen und gemeinsam arbeiten. Mit einer Selbsterklärung, die dem Sanitätsbetrieb zur Verfügung gestellt wird, müssen die Erntehelfer ihren Gesundheitszustand darlegen.

Fällt auch der zweite Test negativ aus, so wird die Isolation nach 14 Tagen aufgehoben. Erntehelfer, die mit einem negativen Testergebnis einer zertifizierten Gesundheitseinrichtung ihres Landeseinreisen, das nicht älter als vier Tage ist, können sofort die aktive Isolation antreten und damit die Zeit bis zum Arbeitsantritt.

Den ersten Test bei einem Erntehelfer zahlt die Landwirtschaft, die Kosten für die weiteren Tests übernimmt der Sanitätsbetrieb.

Dieser Verordnung sind mehrere Aussprachen der Landesräte für Landwirtschaft, Arnold Schuler, und für Gesundheitswesen, Thomas Widmann, mit dem Südtiroler Bauernbund SBB und dem Südtiroler Gesundheitsbetrieb Sabes vorangegangen.

Alle Verordnungen zum Covid-19-Notstand auch das Landesgesetz Nr. 4/20 zum Neustart und die dazu gehörende Anlage A sind auf den Landeswebseiten zum Thema Coronavirus veröffentlicht.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (28)

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  • flottebiene

    Wie wahr….
    Die ersten 600€ für das Einfliegen der rumänischen Erntehelfer sind schon verprasst….damit hätte man die Tests schon zahlen können…

  • echnaton

    Wieso zahlen die Landwirte diese Tests nicht selbst? Es ist einfach nicht mehr tragbar, dass nicht selbständige Arbeiter und Pensionisten mit ihren Steuern diese Kategorie füttern. Ich habe es auf jeden Fall satt mit meinen Steuern, die ich seit 45 Jahre zahle, diese Kategorie und die Hotellerie füttere und dabei für die Sanität immer mehr selbst berappen muss. (teure private Visiten, weil die öffentliche Sanität nicht funktioniert, hohe Ticket für Visiten usw. usw.).
    Mich wundert es wirklich, dass die „normale Bevölkerung“ nicht auf die Straße geht und protestiert. Ich hoffe das Arbeitnehmer und Pensionisten bei den nächsten Wahlen „aufwachen“ und anderes wählen.

  • annamaria

    Ein Witz!!
    Ein Hoch der Bauernlobby!
    Schlimmer gehts nimmer!!

  • tirolersepp

    Ei ei ei diese Zweiklassengesellschaft !

  • ostern

    Was passiert wenn die Hofstelle einige KM weit vom Feld entfernt ist?
    Wie kann da der Arbeiter zu seiner Arbeit kommen? Ich glaube
    da wurde nicht viel überlegt und den Bauern wieder einen
    Gefallen getan. Wer kontrolliert da , oder werden anonyme Hinweise
    gemacht? Zahlen tun schon wieder die fleissigen Steuerzahler, für jene,
    die schon Previlegien über Previlegien geniessen!

  • exodus

    Die armen Obstbarone, immer am Jammern und jedes Jahr, „wir verdienen ja so wenig,“ wird eine neue Immobilie angeschafft. Dafür werden dann die fleißigen Steuerzahler ins Visier genommen!!…

  • bettina75

    Hoffentlich wird noch ein Landesbeitrag locker gemacht, sonst stehts wirklich schlimm um den Bauernstand.
    „Lärmern soll man etwas nehmen nicht geben“, lautet ein altes Sprichwort!

  • morgenstern

    …., und dann wundert sich die Kaste wenn die Wertschätzung für den Bauernstand längst gegen Null tendiert.

  • ostern

    Arbeitnehmer haben noch das „CORONA“ Geld zu bekommen
    und den armen Südtiroler Bauern wird das Geld nachgeworfen.
    SVP schämt euch, die Gemeindewahlen stehen bevor und da
    wird kein Edelweis angekreuzt.

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