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Wer hat Vincent van Gogh erschossen?

Unsichtbare Grenze: Mein sogenanntes Dauermotiv, das Meer, erinnert daran, dass die Natur auch ohne den Menschen existiert.

Inspirieren das Coronavirus und die Quarantäne die Künstler*innen zu neuen Werken? Wenn ja, zu welchen? Die Corona-Galerie der Tageszeitung sucht Bilder und fragt mit Marcel Proust und Max Frisch nach. Heute der Brunecker Künstler Gino Alberti.

 

Wie geht´s?

Es könnte schlimmer sein

Wie ist Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?

Ich sehe die Dinge umrissener als vor der Corona-Krise

Welches Buch lesen Sie gerade?

Keines, die Realität übertrifft gerade meine kühnsten Vorstellungen

Was ist Ihre erste Erinnerung?

Meine Mutter

Was wollten Sie als Kind werden?

Ich wollte wie ein Indianer sein und in der Natur leben

Warum sind Sie Künstler geworden?

Das entwickelte sich aus meinen inneren Anlagen heraus, die mit den äußeren Bedingungen kollidierten.

Bereuen Sie diese Entscheidung manchmal?

Ich habe diesbezüglich nie eine Entscheidung getroffen

Wenn Sie nicht Künstler wären, wer oder was möchten Sie sein?

Ich wollte nie etwas sein, vielmehr wollte ich etwas „können“.

Welche/r Künstler/in hat Sie am stärksten beeinflusst?

In Phasen immer wieder andere.

Welches künstlerische Werk hätten Sie gern selbst gemacht?

Eigene Werke selbst herzustellen reicht mir vollständig.

Welchem/r Künstler/in möchten Sie gerne begegnen?

Vincent van Gogh.

Was würden Sie ihn/sie fragen?

Wer ihn eigentlich erschossen hat.

Zweifeln Sie manchmal an der Kunst?

An der Kunst nie, an mir selbst schon.

Was nervt Sie an der Kunstwelt?

Die aufgesetzte Künstlichkeit .

Was vermissen Sie in der Quarantäne am meisten?

Meine Kinder, die in Wien leben.

Verändert die Quarantäne Ihre Kunst oder machen Sie einfach weiter wie bisher?

Beim Kunst machen bin ich immer in Quarantäne mit mir selbst. Die Realität außerhalb vom Atelier hat sich aber dramatisch verändert und somit auch die Sichtbarkeit von Kunst.

Ist die Corona-Pandemie ein Thema Ihrer Kunst oder halten Sie sie davon frei?

Die Pandemie als Thema wäre mir zu illustrativ, aber die existentiellen Fragen, die sich in diesem Zusammenhang auftun, fließen sehr wohl in meine Arbeit ein.

Wovor fürchten Sie sich?

Vor dem Stillstand

Was fehlt Ihnen zum Glück?

Ein mietfreies Atelier und ein Grundeinkommen von 1000 Euro im Monat.

Was ist für Sie das größte Unglück?

Das möchte ich nicht einmal aussprechen

Möchten Sie gerne reich sein?

Das ist wohl eher ein innerer Zustand.

Welche Hoffnung haben Sie schon aufgegeben? 

Ewig leben zu können.

Welches ist Ihr liebstes Vorurteil?

Dass Männer die Frauen nicht verstehen können

Lieben Sie jemand?

Eindeutig eine Frau.

Sind Sie sich selbst ein/e gute/r Freund/in?

Die meiste Zeit schon, aber ab und zu bräuchte ich eine Auszeit von mir selbst.

Was würden Sie an Ihrem Äußeren am liebsten ändern?

Am liebsten würde ich immer nur im Anzug herumlaufen, aber seltsamerweise mache ich das nie.

Was ist Ihr größter Fehler?

Immer wieder die gleichen Fehler zu begehen.

Was verabscheuen Sie am meisten?

Lieblos gekochtes Essen

Wie alt möchten Sie werden?

So alt wie ich in Gesundheit und bei klaren Verstand arbeiten kann.

Wie möchten Sie sterben?

Ich habe bisher noch kein interessantes Angebot bekommen.

Glauben Sie an die Wiedergeburt?

Als Kind habe ich an Dinge geglaubt. Diese Zeit ist längst vorbei.

 

Zur Person

Gino Alberti,1962 in Bruneck geboren, studierte Kunst und Design an der Accademia L. Cappiello, Florenz.
Er arbeitet als bildender Künstler, Illustrator und Grafiker. Längere Aufenthalte in Florenz, Berlin und Kiel. Seine ersten Kinderbücher konzipierte und illustrierte er zusammen mit Linda Wolfsgruber. Er lebt und arbeitet in Wien und Bruneck/Südtirol.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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