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Prädestiniert

Zeitenwende“- Mai 2020; Mischtechnik auf Leinwand

Inspirieren das Coronavirus und die Quarantäne die Künstler*innen zu neuen Werken? Wenn ja, zu welchen? Die Corona-Galerie der Tageszeitung sucht Bilder und fragt mit Marcel Proust und Max Frisch nach. Heute die Malerin Paula Prugger.

Wie geht´s?

Ganz gut.

Wie ist Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?

Entspannt und zuversichtlich.

 Welches Buch lesen Sie gerade?

„Per Amore del Mondo” von Daniela Padoan.

Was ist Ihre erste Erinnerung?

Die Spaziergänge im Wald mit meinem Großvater.

Was wollten Sie als Kind werden?

Schauspielerin, später dann Musikerin.

Warum sind Sie Künstlerin geworden?

Ich glaube, ich bin dazu prädestiniert.

Bereuen Sie diese Entscheidung manchmal?

 Nein. Wie kann man eine Entscheidung bereuen, wenn man erkennt, dass dies der richtige Weg ist ?

 Wenn Sie nicht Künstler wären, wer oder was möchten Sie sein?  

Kunst-Anthropologe. Auf jeden Fall eine Tätigkeit, wo ich der Kreativität freien Lauf lassen kann. Ich durfte viele Erfahrungen in verschiedenen Bereichen machen.

Welche/r Künstler/in hat Sie am stärksten beeinflusst?

Frida Kahlo mit ihrer Authentizität, ihren Mut und Intensität. Aber auch Georgia O’Keeffe mit ihrer Liebe zum Detail und der Schönheit.

 

Welches künstlerische Werk hätten Sie gern selbst gemacht?

„Der Garten der Lüste” von Hieronymus Bosch.

Welchem/r Künstler/in möchten Sie gerne begegnen?

Sebastião Salgado.

Was würden Sie ihn/sie fragen?

Ich würde mich mit ihm über seine Langzeitprojekte unterhalten. Speziell über das Projekt: Wiederaufforstungen, der Kampf gegen den Klimawandel.

Zweifeln Sie manchmal an der Kunst?

Nicht mehr !

Was nervt Sie an der Kunstwelt?

Ich sehe die Kunstwelt als Spiegel der Gesellschaft. Da spielt sich viel ab.

Was vermissen Sie in der Quarantäne am meisten?

Die Bewegungsfreiheit, die Kulturveranstaltungen, Freunde treffen und gemeinsam ein Glas Wein trinken.…;

Verändert die Quarantäne Ihre Kunst oder machen Sie einfach weiter wie bisher?

Alles hat einen Einfluss; in den zwei Wochen Quarantäne war meine Kreativität blockiert, ich brauchte die Zeit, um mich zu erholen. Ich bin sehr achtsam geworden, reflektiere und setze den Fokus auf das Wesentliche. Arbeite weiter und bereite mich auf meine nächste Ausstellung vor.

Ist die Corona-Pandemie ein Thema Ihrer Kunst oder halten Sie sie davon frei?

Ja, bewusst oder unbewusst hat die Pandemie uns alle eingefangen. Ich fokussiere mich  auf das, was mich berührt und was ich wahrnehme.

Wovor fürchten Sie sich?

Ein Stück Freiheit zu verlieren, vor der Diktatur.

Was fehlt Ihnen zum Glück?

Glück hab ich mir zur Aufgabe gemacht.

Was ist für Sie das größte Unglück?

Nichts mehr zu sehen! Unfrei zu sein.

Möchten Sie gerne reich sein?

Etwas mehr Geld wäre ganz angenehm.

Welche Hoffnung haben Sie schon aufgegeben? 

Die Jahre verdoppeln sich nicht mehr.

Welches ist Ihr liebstes Vorurteil?

Im Moment, keines zu haben!

Lieben Sie jemand?

Lieben heißt für mich Geist und Herz öffnen. Mit der Liebe meines Herzens die Gefühle annehmen und nicht verdrängen. Frieden herstellen, lernen mit sich selbst und alles was ich erschaffen habe.

Sind Sie sich selbst ein/e gute/r Freund/in?

Ich bin sicherlich mein bester Freund. Es ist ein Lernprozess. Wie jede Freundschaft, muss auch dies Tag für Tag gepflegt werden.

 Was würden Sie an Ihrem Äußeren am liebsten ändern?

Meine Haare! Sie fallen täglich anders !

 Was ist Ihr größter Fehler ?

Mir fehlt oft die Geduld!

Was verabscheuen Sie am meisten?

Gewalt, Machtspiele, falsche Aussagen, Manipulationen.

 Wie alt möchten Sie werden?

Oh! Solange ich in diesem Leben eine Aufgabe habe.

Wie möchten Sie sterben?

Lächelnd und in Würde.

Glauben Sie an die Wiedergeburt?

Ja, ein Thema das mich fasziniert. Die Seele ist unsterblich.

 

Zur Person

Paula Prugger, in Innichen geboren, studierte in Urbino, Linz, Bologna und Warschau.  Seit 2002 ist sie freie Mitarbeiterin der Stiftung “ Terra Mirim”, Bahia /Brasilien) und unterstützt verschiedene Projekte im Bereich der Kunst, der Ökologie und der Erziehung wie z.B. der Schulbau, den sie im 2004 im Auftrag der Südtiroler Landesregierung umsetzte. Seit 1980 zahlreiche Ausstellungen und Projekte im In-und Ausland.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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