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Weniger Abtreibungen

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In Südtirol wurden im vergangenen Jahr 517 freiwillige Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt. Das sind 1,3 Prozent weniger als im Vorjahr. 

von Eva Maria Gapp

Im Jahr 2019 wurden in Südtirol 517 freiwillige Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt. Das ist eine Abnahme von 1,3 Prozent im Vergleich zu Vorjahr. Fast vier von zehn Frauen sind Ausländerinnen. Auch wiederholte Schwangerschaftsabbrüche sind unter Ausländerinnen häufiger.

Fehlgeburten gab es 518, welche eine Einlieferung in eine öffentliche oder private Krankenanstalt erforderten. Das sind 5,4 Prozent weniger als im Vorjahr. 2019 lag die Zahl noch bei 614. Das zeigen die neuesten Daten des Landesstatistikinstitutes ASTAT.

Bei einer freiwilligen Schwangerschaftsunterbrechung sind die Frauen durchschnittlich 29,8 Jahre, bei einer Fehlgeburt durchschnittlich 33,1 Jahre alt.

Die Frauen, die in Südtirol eine gesetzlich erlaubte Abtreibung vornehmen lassen, sind größtenteils ledig (61,7 Prozent). 32,7 Prozent sind verheiratet und 5,6 Prozent getrennt, geschieden oder verwitwet.

Im Jahr 2019 sind 40 Prozent der Frauen zum Zeitpunkt des freiwilligen Schwangerschaftsabbruchs kinderlos, 21,3 Prozent haben bereits ein Kind und 38,6 Prozent mehr als eines. 24,6 Prozent geben an, vorher bereits mindestens einmal eine Schwangerschaft abgebrochen zu haben, und 17,4 Prozent hatten zuvor mindestens eine Fehlgeburt.

Eine Auswertung der Daten nach Altersklassen ergibt, dass Frauen im Alter zwischen 25 und 34 Jahren am häufigsten einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen lassen (42,7 Prozent). 10,1 Prozent der betroffenen Frauen sind mindestens 40 Jahre alt. Der Anteil der unter 20- Jährigen macht 10,4 Prozent aus. Also mehr als eine von zehn Frauen ist jünger als 20 Jahre.

Die Abbrüche werden meist um die zehnte Schwangerschaftswoche vorgenommen, und in den meisten Fällen erfolgt die Bewilligung durch den gynäkologischen Dienst, der den Eingriff durchführt.

Die Dauer des Krankenhausaufenthaltes beträgt bei 90,3 Prozent der freiwilligen Schwangerschaftsabbrüche weniger als 24 Stunden. Die Absaugung ist nach wie vor die am häufigsten angewandte Methode (68,9 Prozent). In 93 Prozent der Fälle wird der Eingriff unter Vollnarkose durchgeführt.

Aus dem Monitoring des Jahres 2019 über das Personal, das Schwangerschaftsabbrüche aus Gewissensgründen verweigert, geht hervor, dass 82,4 Prozent der Gynäkologen, die in Südtiroler öffentlichen Krankenhäusern und Privatkliniken arbeiten, keine Abtreibungen vornehmen. Italienweit liegt der Anteil der Verweigerer insgesamt bei 68,4 Prozent (2017, letzte verfügbare Daten).

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Kommentare (30)

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  • gerhard

    Das ist einzig und allein die Verantwortung der Frau, die sich für diesen schwerwiegenden Eingriff entscheidet.
    Und keine Frau wird sich dies leicht machen.
    Und diese Frau muss dann auch mit dieser Enmtscheidung leben.
    UND ALLE ANDEREN GEHT DAS EINEN FEUCHTEN SCHEISS AN.

  • wm

    was mich persönlich sehr zum nachdenken macht, bleibt ein Paar ungewollt kinderlos, hat es wenig möglichkeiten und muss zum teil alles selbst bezahlen, aber abtreibungen bezahlt die sanität, also wir. irgendwas läuft da falsch.

  • hubertt

    517 Menschen, deren Lebensrecht beendet wurde… Kein Lookdown deswegen, das hat mit Selbstbestimmung der Frau nichts zu tun. Das Leben gehört nicht der Frau, das Kind ist schon im Mutterleib eine eigene Persönlichkeit und wünscht sich leben zu dürfen. Respekt dem Präsidenten Trump, der öffentlich für das Leben der Kinder im Mutterleib einsteht. Es ist eben ein Menschenfreund, kein Menschenfeind.

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