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Kalte Sauna

Foto: cron4.it

Während andernorts Saunas und Hallenbäder wieder in Betrieb gehen, zögert man in Reischach. Sehr zum Ärger vieler Saunisten, die schon lange sehnlichst auf eine Rückkehr warten.

von Silke Hinterwaldner

Klaus Gasperi ist nicht nur ein bekannter Theatermann aus Bruneck, sondern auch ein leidenschaftlicher Saunist. In den vergangenen Monaten musste er aber, wie alle anderen auch, auf den Gang in die Sauna verzichten. Der Lockdown und die Vorsichtsmaßnahmen zur Eindämmung des Virus haben nichts anderes zugelassen.

Aber während andernorts die Saunas langsam wieder aufsperren, lässt man sich in Reischach viel Zeit. Zu viel Zeit, sagt Klaus Gasperi. Er vermutet, dass die Stadtwerke als Führungsgesellschaft durch die Schließung von Sauna und Hallenbad in Reischach schlichtweg Geld sparen wollen. „Aber eigentlich“, empört er sich, „sind das Einrichtungen, die einen sozialen Auftrag erfüllen. Und gerade jetzt wäre es wichtig und richtig diesem auch nachzukommen.“ Denn einerseits sollen die Leute ihren Urlaub am besten zu Hause verbringen. Aber andererseits sind viele Freizeiteinrichtungen im Sommer geschlossen oder nur teilweise zugänglich. Auch das Freibad in Bruneck ist nur für eine beschränkte Anzahl an Personen zugänglich. Die Baggalocke in Gais lässt die Sommersaison ganz ausfallen.

„Ich verstehe nicht“, sagt Gasperi, „warum man hier in Bruneck so lange warten muss. Das ist eine Frechheit und kann nur an den Kosten liegen. Aber gleichzeitig können die Mitarbeiter in Reischach auch nicht arbeiten. Das muss man auch sehen.“ Die Thermen in Meran haben ihre Sauna bereits geöffnet. Jene in Sand in Taufers wird in wenigen Tagen folgen – dabei hat diese Gemeinde wahrscheinlich größere finanzielle Probleme als Bruneck.

Roland Griessmair versteht die Ungeduld der Saunagänger. Aber gleichzeitig ersucht der Bürgermeister, der gleichzeitig Stadtrat für Sport ist, darum, noch etwas Geduld zu haben. Nur soviel: Hallenbad und Sauna in Reischach werden zwischen Anfang August und Anfang September wieder ihren Betrieb aufnehmen. Früher sei damit nicht zu rechnen.

Aber warum so spät? „Es müssen noch einige Bewertungen vorgenommen werden“, sagt Griessmair, „das betrifft organisatorische, technische und finanzielle Fragen.“ Er betont, dass es Planungssicherheit brauche. Die Wiedereröffnung sei insofern auch eine finanzielle Angelegenheit, als dass die Gemeinde wissen müsse, mit welchen Kosten dieser Schritt verbunden ist. „Denn“, erklärt der Bürgermeister, „die Vorsichtsmaßnahmen aufgrund von Covid verursachen unheimlich hohe Kosten.“ Die Schwimmbäder, auch das Freibad in Bruneck, könnten weit weniger Besucher aufnehmen, gleichzeitig muss man aber auch für Hygiene und Sicherheit sorgen.

Der Ansturm auf das Freibad in Bruneck ist derweil noch ausgeblieben. Obwohl weniger Leute Platz haben und obwohl die Baggalocke ausfällt, kommen die Baderatten nur zögerlich. Aber das könnte sich schnell ändern, meint Klaus Gasperi, sobald es richtig heiß wird. Spätestens dann sollte man auch das Hallenbad und die Sauna in Reischach nutzen dürfen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (6)

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  • andreas

    So ein Egoist dieser Klaus Gasperi.
    Egal was es kostet und welchen Aufwand andere betreiben müssen, ich will für die paar Euro, welche ich bezahlen muss, dass die sofort öffnen.
    Wäre es möglich, würde ich solchen Typen Hausverbot erteilen.

  • tiroler

    Wer wird denn im Sommer in die Sauna gehen??

  • gredner

    Ein Luxusproblem.
    Vor 30 Jahren wäre es niemandem eingefallen in die Sauna zu gehen.

  • schwarzesschaf

    Das sind die die nicht die gesetze und vorlagen kennen.es ist ein riesen aufwand wenn man es ordnunggemäss macht nach jeden duschvorgang dusche desinfizoeren nach jeden sauna gang sauna desinfizieren , liegen desinfizieren.umd öffentliche betriebe haben es noch schwieriger also wenn der liebe herr bereit ist für den aufwand 100 euro mehr zu bezahelen. Aber da wird es dann zu teuer

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