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„Mehr Netto vom Brutto“

Keine Senkung der Mehrwertsteuer ohne gleichzeitiger Senkung der Einkommenssteuer IRPEF für Arbeitnehmer, fordert der SVP-Abgeordnete Helmuth Renzler.

Die italienische Regierung in Rom denkt zurzeit über eine Senkung der Mehrwertsteuer IVA und der Lohnsteuer IRPEF nach, um so die Wirtschaft durch die Erhöhung der Kaufkraft wieder anzukurbeln. Der SVP- Landtagsabgeordnete und Arbeitnehmervertreter Helmuth Renzler begrüßt Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft und des internen Konsums. Er gibt aber gleichzeitig auch zu bedenken, dass dies nicht auf Kosten der Arbeitnehmer erfolgen darf und bezweifelt deshalb die Sinnhaftigkeit einer sektoriellen Reduzierung der Mehrwertsteuer ohne gleichzeitiger Reduzierung der Einkommenssteuer.

Bereits vor einiger Zeit hat die italienische Regierung eine nach Einkommen gestaffelte Reduzierung der Einkommenssteuer IRPEF für lohnabhängige Arbeitnehmer entschieden. Diese Maßnahme tritt nun mit 1. Juli 2020 in Kraft.

„Die erhofften Steuerreduzierungen sind in Wirklichkeit allerdings für Geringverdiener nicht so hoch wie angekündigt, denn der bisher gewährte Renzi-Steuerbonus von 80 Euro monatlich wird durch die neue vorgesehene Maßnahme wieder absorbiert und somit beträgt die vorgesehene Steuervergünstigung von 100 Euro monatlich eigentlich nur mehr zusätzliche 20 Euro für jene, welche schon heute den Renzi-Bonus von 80 Euro beziehen“, gibt Helmuth Renzler zu bedenken.

Positiv hingegen ist, dass die Steuerreduzierung nun auch jenen zusteht, deren jährliches Bruttoeinkommen die bisher geltende Obergrenze von 26.600 Euro übersteigt, und zwar bis zu einem Einkommen von jährlich 40.000 Euro. Damit erhält nun auch ein Teil der Mittelschicht der lohnabhängigen Arbeitnehmer eine kleine Vergünstigung. Dies bedeutet folglich, dass jene Arbeitnehmer, deren jährliches Bruttoeinkommen höher als 26.600 Euro ist und bis zu 28.000 Euro reicht, nun monatlich 100 Euro mehr Netto auf Ihrem Lohnzettel haben, während sie bisher überhaupt keine Steuervergünstigung erhalten hatten.

Ab einem Jahresbruttoeinkommen von 28.000 Euro und der Obergrenze von 40.000 Euro reduziert sich die Steuervergünstigung progressiv. So erhält ein Arbeitnehmer, der 30.000 Euro brutto jährlich verdient, in Zukunft noch monatlich etwa 90 Euro netto mehr an Gehalt. Bei einem Einkommen von 35.000 Euro sind es immerhin noch 80 Euro mehr. Bei 36.000 Euro Einkommen erhält man in Zukunft 64 Euro mehr und bei 38.000 Euro 48 Euro. 16 Euro mehr ist es für jene, welche 39.000 Euro jährlich verdienen. Ab einem Einkommen von 40.000 Euro brutto gibt es dann keine Steuervergünstigung mehr und somit auch nicht mehr Nettogehalt.

„Hier gilt es aber weitere Verbesserungen einzuführen und die derzeit angewandten Steuerprozentsätze zu reduzieren, um dadurch auch der Mittelschicht mehr Kaufkraft zu gewährleisten. Dies ist in der derzeitigen Krisensituation unbedingt notwendig und richtig und es scheint so, als ob die italienische Regierung daran denkt, hier eine Reduzierung von 2 bis 3 Punkten des mittleren Steuersatzes von 38% vorzunehmen“, erläutert Renzler.

Die Reduzierung der Steuerlast ist wichtig, da das Nettoeinkommen der arbeitenden Bevölkerung zu erhöhen ist. Wenn man die nunmehrige Maßnahme der staatlichen Regierung mit jenen, welche die Landesregierung auf lokaler Ebene beschlossen hat, koppelt, dann wirkt sich diese Maßnahme spürbar für jeden Arbeitnehmer mit einem jährlichen Bruttoeinkommen bis zu 40.000 Euro aus. Aber das reicht noch nicht und weitere Steuersenkungen müssen folgen.

„Diese zusätzliche IRPEF- Steuerreduzierung ist der richtige Weg, denn so bleibt den Lohnempfängern mehr Netto vom Brutto und die Kaufkraft der Bevölkerung erhöht sich somit“, führt Renzler aus.

Auch der angedachten und von verschiedenen Seiten geforderten Senkung der Mehrwertsteuer IVA kann der Landtagsabgeordnete einiges abgewinnen. Allerdings muss eine solche Maßnahme sehr gut durchdacht sein. Auf alle Fälle gilt es, dass dadurch kein Nachteil für die Mittelschicht entsteht.

„Eine Mehrwertsteuer-Reduzierung klingt im ersten Moment für alle verlockend. Falls diese aber nicht gut vorbereitet und durchdacht ist, läuft man Gefahr, dass davon nur einige Arbeitgeber und Unternehmen profitieren, wenn sie diese Reduzierung nicht dem Endkunden weitergeben. Aus diesem Grund werden wir uns mit unseren Parlamentariern in Rom in Verbindung setzen und sie um Unterstützung bitten, sich vor allem für eine Reduzierung der Lohnsteuer einzusetzen und die diesbezüglichen Bemühungen der italienischen Regierung zu unterstützen. Steuerreduzierende Maßnahmen sind sinnvoll, aber nur, wenn wirklich alle Bevölkerungsschichten davon profitieren“, unterstreicht der Landtagsabgeordnete Helmuth Renzler abschließend.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (13)

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  • asterix

    Ja wie, wir Arbeitnehmer haben Parlamentarier in Rom? Hab ich da was verpasst.

  • ostern

    Gilt diese Regelung auch für Rentner?
    Wer gibt mir hier eine Antwort?

  • tirolersepp

    MwSt reduzieren hilft den unteren Einkommen am meisten, siehe Deutschland, aber ist das in Italien überhaupt gewollt ??

  • leser

    Ach renzler
    Viel verstanden zu haben hast du in deinen jahren als steuerexoerte nicht, denn dann müsstest du einsehen dass deine zahlenherumhûpferei nur hûlsen sind, denn du hast ja selber geschrieben und vorgerechnet dass man im allgemeinen vorteile von 20 bis im allerbesten falle 80 euro hat
    Das ist gar nichts
    Renzler du solltest vorschlagen, dass beim bruttolohn, nicht wie jetzt höchstens 40% übrigbleiben , mindestens 65% übrigbkeiben
    Lieber renzler, dann reden wur von steigerung der kaufkraft und es entstehen gehâlter, due familien auf eigene füsse stellen
    Das zu erreichen experte renzler solltest du dich für abschreibungsfirmen einsetzen âhnlich den raster von unternehmen, die sich so je nach clevernis ihre steuerlast gegen null drücken
    Ein weiteres argument das für ein solches system wâre natürlich der, wenn man durch abschreibungen geld spart, dann hat man auch kein interesse schwarz zu arbeiten oder gekd am fiskus vorbei zu schummeln
    Du grosser steuer und pensionsexperte, solange man einenm unternehmer die steuerpflicht durch ausgeklügelte abschreibungen virenthakten lâsst und dieser sie über die abzüge in der lohntüte dem arbeitnehmer abwâlzen kann, tja dann mein lieber solltest du nicht predigen wie sehr du dich für den arbeitnehmer einsetzt, nach deinem betechnungen bringst du ihm im jahr hõchstens 250 bis max 1000 euro
    Das entspricht nucht einmal deinen auslagen für spesen die man die als landtagsabgeordneter steuerfrei im monat zugesteht
    Diesen blŏdsinn den du da predugst glaubst wohl nicht einmal du selber oder?

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