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Zahl der Suizide steigt

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Der Katholische Familienverband ist besorgt über die rapide angestiegene Zahl der Suizide in Südtirol.

„Die Coronavirus-Krise ist noch lange nicht vorbei, auch wenn die Infektionszahlen glücklicherweise stark sinken, wir unsere gewohnten Freiheiten langsam wiedergewinnen und Normalität in unser Leben zurückkehrt. Was nun große Sorgen bereitet, ist die rapide angestiegene Anzahl an Selbstmordversuchen in den letzten Wochen – und die Prognose des Psychiatrischen Dienstes des Südtiroler Sanitätsbetriebs ist alarmierend: Die Zahlen werden in den nächsten Monaten weiter zunehmen!“

Die Politik muss dringend dagegen ankämpfen, fordert der Katholische Familienverband Südtirol (KFS), indem sie den Menschen konkrete Hilfen und Unterstützung anbietet und sich niemand mehr alleingelassen fühlen muss.

Überwiegend Männer und folglich Familienväter seien selbstmordgefährdet. „Seit jeher fühlt sich der Mann verantwortlich für das Wohlergehen und die finanzielle Absicherung der Familie. Je größer sein beruflicher Erfolg, je höher sein Einkommen, desto besser geht es seinen Lieben. Die Covid-19-Pandemie hat diese Lebenseinstellung plötzlich zum Einsturz gebracht: Kurzarbeit, Lohnausgleich, drohende Arbeitslosigkeit und damit hervorgerufene Geldsorgen, Zukunftsängste, Verzweiflung“, so der KFS.

„Es ist erschreckend, dass in einem so reichen Land wie Südtirol Menschen Angst um ihre Zukunft haben müssen“, zeigt sich Angelika Mitterrutzner, Präsidentin des Katholischen Familienverbands Südtirol betroffen. „Seit Jahren fordern wir die Politik auf, sich mehr für die Familien einzusetzen. Oft haben wir notwendige familienpolitische Forderungen deponiert. Auch wenn einiges umgesetzt wurde, so gibt es immer noch großen Handlungsbedarf.“

Aufgrund der aktuellen Brisanz, hätten v.a. folgende Punkte absolute Priorität:

Familien müssen gezielter und finanziell besser gefördert werden;
leistbares Wohnen für Familien muss vorangetrieben werden;
Familien müssen steuerlich entlastet werden;
eine qualitativ hochwertige außerfamiliäre Kinderbetreuung muss garantiert werden;
die Vereinbarkeit von Familie und Beruf muss verbessert werden.

„Wenn nicht jetzt, wann dann?“ fragt sich KFS-Präsidentin Mitterrutzner und fordert die politischen Entscheidungsträger zu raschem Handeln auf. Finanzielle Unterstützung braucht es aber auch vom Staat, denn die Südtiroler Landesregierung wird nicht alles allein stemmen können. Diese staatlichen Maßnahmen müssen aber unbedingt auch für die Mittelstandsfamilien greifen, das wäre mir ein großes Anliegen“, so Präsidentin Mitterrutzner weiter, „denn eine Gesellschaft kann nur funktionieren, wenn es den Familien gut geht, wenn Papa, Mama und Kinder glücklich sind.“

Es ist bekannt, dass der Katholische Familienverband Südtirol die größte Interessensvertretung für die Südtiroler Familien ist. Wenige wissen jedoch, dass der Familienverband mit dem Hilfsfonds „KFS-Familie in Not“ ein Instrument geschaffen hat, das bei Härtefällen schnell und unbürokratisch helfen kann. „KFS-Familie in Not“ wird dort aktiv, wo eine erste Überbrückungshilfe die Not zu lindern vermag – durch eine einmalige finanzielle Zuwendung, aber auch durch beratende Unterstützung.

„Gerade in schwierigen Zeiten kann auch der Glauben eine große Hilfe sein. Der Glauben vermag, Ordnung und Struktur, Verlässlichkeit und Zugehörigkeit zu vermitteln. Durch verschiedene Aktionen versucht der KFS, Familien damit in Berührung zu bringen. Familien in jeglicher Hinsicht zu begleiten und zu bestärken, das ist unsere Mission“, weist Angelika Mitterrutzner, Präsidentin des Katholischen Familienverbands Südtirol, abschließend hin.

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Kommentare (3)

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  • olle3xgscheid

    Des hätten sie am 10 März dürfen publizieren….und die wahren Gründe sein andere welche hier nicht gennant werden dürfen…..

  • @alice.it

    Kann der größten Interessenvertretung für die Südtiroler Familien nur eine Fusion mit dem Bauernbund empfehlen.
    Erst dann wird es möglich sein die eigenen Schäflein von der Geburt bis zum Ableben bestens zu versorgen.
    Die Versorgung in Form von Beiträgen ist dort mittlerweile so groß, dass es einer wissenschaftlichen Studie bedürfte um überhaupt noch durchzublicken, welcher Wahnsinn beitragsberechtigt ist.
    Auch Frauenrenten von z.B. 216 Euro netto (kein Corona-Beitrag von 600 Euro) wären dann schon lange auf dem Schreibtisch von Frau Ursula von der Leyen zur wohlwollenden Bearbeitung.

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