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„Wurde rot im Gesicht“

Brigitte Foppa stellt die Eignung von Massimo Bessone in Frage, weil er sich von Vittorio Sgarbi öffentlich als „grande chiavatore“ bezeichnen ließ. Wie der LR reagiert.

Die Grünen fahren schweres Geschütz gegen Massimo Bessone auf: „Ist der Lega-Politiker als Landesrat tragbar?“, fragen sich Brigitte Foppa und Co. in einer Landtagsanfrage.

Der Hintergrund: Im Mai 2020 hat sich der Kammerabgeordnete Vittorio Sgarbi in Südtirol aufgehalten. Dabei hat er neben seinen üblichen Ausfälligkeiten und Beleidigungen auch Stellung zum Landesrat Bessone genommen. In einem Video sieht man Bessone angenehm erfreut lachen, während ihn der „Onorevole“ als „grande chiavatore“ (also als eine sexuell sehr aktive und leistungsfähige Person) bezeichnet.
In der Nachfolge des Besuchs gab es einen kritischen Bericht über die Vorfälle und Äußerungen seitens einer jungen Journalistin. Auch dazu hat Sgarbi Stellung genommen und die Schreiberin mehrmals beschimpft.

In diesem Zusammenhang fragen die Grünen die Südtiroler Landesregierung, im Besonderen den Landeshauptmann und LR Bessone: „Wie stehen Sie zu diesen Aussagen von Vittorio Sgarbi? „Ist ein Landesrat, der sich in der Öffentlichkeit als ,grande chiavatore’ bezeichnen lässt, für die Südtiroler Landesregierung tragbar? Wird sich LR Bessone öffentlich von diesen Aussagen distanzieren?“

Die TAGESZEITUNG hat den Lega-Politiker mit den Vorwürfen in der Grünen-Anfrage konfrontiert. Bessone stellt klar: „Während der Aufnahme des Videos von Herrn Sgarbi stand ich weiter weg, als die Bilder andeuten. Daher habe ich nicht gehört, was er gesagt hat. Als er sich an mich wandte und mich zitierte, überraschte er mich. Die Worte, die er in Anfrage der Abgeordneten Foppa von sich gibt, beschämten mich. Dies geht aus dem Video hervor, in dem zu sehen ist, dass ich rot werde, vor Verlegenheit lache und Luft schnappe, indem ich die Maske für einen Moment von meinem Mund entferne.“

Bessone betont, dass der Ausdruck „grande chiavatore“ nicht von ihm stammt. „Wenn die Abgeordnete Foppa mehr wissen will, muss sie mich nicht befragen, sondern denjenigen, der Worte ausgesprochen hat. Ich bin nicht verantwortlich für triviale Aussagen, die andere über mich machen.“

Der Lega-Politiker kann sich einen weiteren Seitenhieb in Richtung der Grünen nicht verkneifen: „Ich glaube, dass es in diesem Moment der Pandemie, in dem Menschen krank werden oder sterben, kein Zeichen des Respekts ist, wenn man sich auf nutzlose Kontroversen konzentriert, die dazu führen, dass die öffentliche Verwaltung wertvolle Zeit verschwendet. An diesen Argumenten und an der Qualität dieser Frage können wir das Fehlen politischer Argumente der Abgeordneten Foppa erkennen“, giftete Bessone. (mat)

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (55)

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  • leser

    Es scheint so als ob von den politikern in jeder form und situation breitspurig leistungsfähigkeit angekündigt wird
    Aber wur können beruhigt sein in der praxis werden wir meistens eines besseren belehrt und sehen sehr bescheidene resultate
    Daher ist wohk eher tanto fumo poco arrosto der fall

  • andreas

    Ist Foppa jetzt bei der Sittenpolizei oder meint sie irgend eine moralische Instanz zu sein?
    Die Bezeichnung ist zwar etwas derb, wobei Sgarbi selten so nett ist, rechtlich aber nicht angreifbar.

    Bei allen Verfehlungen in der Politik, welche Foppa anscheinend ignoriert, jemanden zur Verantwortung zu ziehen für etwas, was ein „Sgarbi“ über einen sagt, ist wohl mehr als lächerlich.

    Die Aussage beleidigt nebenbei niemanden, außer Foppa scheint sich anscheinend betroffen zu fühlen und am ehesten würde mich interessieren, woher Sgarbi das überhaupt weiß. 🙂

    Hat Foppa nebenbei die junge Journalistin gegenüber Sgarbi verteidigt oder traut sie sich nicht, da dieser sie sowieso nur beschimpfen und beleidigen würde und sie wohl nichts dagegen tun könnte?

  • criticus

    Ein Landesrat sollte DIE Regeln die der Landtag und somit auch ER der Bevölkerung vorgibt gefälligst einhalten. Was ist mit der Maskenpflicht und Abstand? Bessone ist als LR nicht tragbar, genauso wenig eine Abgeordnete Jasmin Ladurner. Beide finden es wohl anscheinend nicht für Richtig, sich beim Landtagspräsidenten und beim Volk für ihr kindisches Verhalten zu entschuldigen. Und nun Herr Noggler sind SIE als Landtagspräsident am Zug, wo bleibt die Schelte?

    • andreas

      Widmann kauft unrechtmäßig Schlauchtücher für eine halbe Million, Achammer besticht durch Arbeitsverweigerung in den Bereichen Schule und Wirtschaft, bei der Deeg versteht man nicht ganz, was die beruflich macht und du meinst ein paar Lappalien sollten Konsequenzen haben?

      • criticus

        @andreas
        Normalerweise melde ich mich bei Leserkommentaren nur einmal und nicht so wie manche rechthaberische Schreiberlinge (teilweise kindische Idioten) bis zu 10x.
        Zu ihrer Frage: Wenn man nicht anfängt das Kleine in Ordnung zu bringen, dann wächst einen das Große über die Ohren und man ist nicht mehr Herr der Lage (siehe Landtag). Dieses Prinzip gilt überall, in der Familie, der Firma und Politik! Unser Landtagspräsident sollte endlich Ordnung schaffen, oder sein Amt abgeben. „Dompfblouderer“ haben wir leider schon mehr als genug!

  • olle3xgscheid

    Obr wichtig isch des schun oder 😉

  • sepp-f

    Von der Frau Foppa ist in Bozen auch das Rad umgefallen. Wer hat zufällig etwas zeit es wieder aufzustellen ?

  • george

    Wahrscheinlich deshalb, weil du trotz deines Alters noch „grün“ hinter den Ohren bist. 😀

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